Black Bird | Avengers

XXXIV. Ad lucem

»Men think they're tougher than women? Too many of us believe it, but it's bullshit. They're just way better at forgiving themselves than we are.«

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Steves Atem blieb in faden, weißen Wolken in der Luft hängen, bevor er sich auflöste und in die beinahe absolute Dunkelheit verschwand.
Der Captain rieb seine Hände, in einem törichten Versuch die Kälte, welche ihn wie ein Virus langsam aber sicher zu infizieren schien, noch etwas länger auszusperren.

Vier Tage.

Er wusste nicht wieso er es tat, aber es war ebenso Erleichterung wie auch Verdammnis. Erleichtert darüber, dass Alisya noch so lange am Leben war, wie er die Tage zählte, die sie beide in diesem grotesken Gefängnis ausharrten. Verdammnis, da die Tage, die sie eingesperrt und beide auf verschiedene Weisen gefoltert wurden, einfach nicht aufhörten.

Jeder Tag verlief gleich. Sevastien holte Steve zu sich, fragte ihn, wie es ihm ging und betrieb anderen Smalltalk, als wären sie Bekannte. Entweder Rogers sagte gar nichts, starrte ihn nur düster an, oder schwor, dem Pakhan niemals zu unterliegen. Dann ließ er Alisya vor sich zerren. Sie sah jeden Tag schlimmer aus. Blass, übelst zugerichtet, zitternd vor Kälte und... am Rande des Todes.
Und trotzdem flehten ihre Augen Steve jedes Mal auf's Neue an, nicht nachzugeben. Egal wie laut sie schrie. Er war sich nicht sicher, wie lang er ihr diesen Wunsch noch gewähren konnte.

Als die schwere Vibraniumtür sich öffnete, sah er nicht einmal hoch. Auf ein neues...
Doch nicht dieses Mal.

Im grellen Schein des Lichts, welches durch die Tür geradewegs auf seine Silhouette fiel, wie er sitzend am Gletscher lehnte, erkannte er wie die Soldaten etwas zu ihm in die Zelle stießen.

Lange schwarze Haare flogen um ihren Kopf herum, als sie dem einen ihren Ellbogen ins Gesicht rammen wollte, doch da verpasste er ihr einen schallenden Schlag mit dem Handrücken; Alisya fiel mit dem Schlag zu Boden.

Steve wollte aufstehen, als sie sich langsam auf die Arme aufrichtete, doch sie sackte keinen Moment später kraftlos auf das Eis zurück. »Alisya.« sofort rutschte Steve über den Boden an ihre Seite und wollte sie auf den Rücken drehen, doch ein nervenzerfetzender Schrei entwich ihren blutigen Lippen.

Steve ignorierte sie.
Kaum lag sie auf dem Rücken, erstarrte er kurz. Ihre Kleidung zerrissen, an manchen Stellen verbrannt und überall in dunkelrotes Blut getränkt. Ihre Rippen waren an manchen Stellen verformt, ein Knie verdreht, ihre Finger gebrochen und die Spitzen so blutig, dass er sofort wusste, dass man ihr gerade eben die Fingernägel ausgerissen haben musste.

Er konnte nicht anders als sie in Horror anzustarren. Sie atmete schwer auf und das winzige Zucken ihrer Mundwinkel, was wohl ein beruhigendes Lächeln werden sollte, schlug fehl. »Svitlo moho zhyttya...« hätte er nur ein bisschen lauter geatmet, hätte er sie nicht gehört.