Alone in the Wild

168 12 5
                                    

🎶 Young as the morning, old as the sea - Passenger 🎶

Die nächsten Wochen verbrachten die Cullens damit sich erstmal an ihrem neuen Heimatort einzugewöhnen. Carlisle begann seine Arbeit schon ein Tag nach ihrem Umzug als Chefarzt in den kleinen lokalen Krankenhaus und es schien ihm wirklich sehr zu gefallen. Aber die Arbeit im Krankenhaus hatte ihn schon immer sehr erfüllt. Esme verbrachte die nächsten Tage damit das Haus nach ihrem Geschmack einzurichten und zu gestalten. Edward indes hatte wieder Klavier zu spielen begonnen und und eigene Stücke zu komponieren, dafür hatte er ja nun die Ewigkeit.
Emmet und Jasper in des erforschten den White Mountain Forest und schon bald kannten sie fast jede gute Jagdstelle.

Da gerade Schulferien waren in New Hampshire hatte die Cullens sozusagen frei. Renesmee und Jake verbrachte deshalb die immer wärmer werdenden Nachmittage damit im See zu plantschen und manchmal gesellten sich auch Clara und Seth oder die anderen dazu. Schon bald kehrte die übliche Routine in ihren Alltag.

Es war eine Woche nach ihrem Einzug in das neue Haus und Clara saß zusammen mit Seth Arm in Arm auf dem Steg der in den kleinen See führte. Luna hatte ihren Kopf auf Clara's Schoss ab gelegt und ließ sich genüsslich von ihrem Frauchen am Kopf kraulen. Alle drei genossen sie die Stille am Wasser und irgendwann legte Clara ihren Kopf auf Seth Schulter ab. Nach einer Weile drehte Seth den Kopf zu seiner Freundin. Schon eine Weile beschäftigte ihn etwas und er musste sie einfach fragen!

»Clara was ist los mit dir? Seit Wochen merke ich das etwas nicht stimmt, aber immer wenn ich dich darauf anspreche lenkst du vom Thema ab«, stellte er fest und blickte sie ernst an. Clara konnte die Sorge in seinen Augen lesen, doch sie drehte ihren Kopf weg. Das Problem war, sie wusste selbst nicht genau was eigentlich mit ihr los war. Da war einfach dieses leere Gefühl, das sie so aggressiv machte. Sie konnte es nicht mal beschreiben, also leugnete sie es einfach, wie so viel Male zuvor, »Alles in Ordnung Seth, wirklich es ist nichts«, sagte sie, doch sie schaute ihm nicht einmal in die Augen. Seth wusste sofort, dass da natürlich etwas war und das es etwas schwerwiegenderes war. Irgendetwas stimmte hier doch ganz und gar nicht, und plötzlich stieg Angst in Seth auf. Was wenn Clara irgendetwas passiert war und er nicht davon wusste. Er spürte es doch sofort auf Grund ihrer Prägung, wenn es ihr schlecht ging und ausserdem erzählten sie sich seit den Monaten die sie nach Bellas und Edward Hochzeit getrennt waren doch alles, genau aus diesem Grund. Also startet Seth noch ein Versuch, »Was ist los?«, fragte er verzweifelt, »Clara rede mit mir, bitte!«, vorsichtig nahm er ihr Gesicht in die Hände. Sofort blickte Clara wieder auf, doch erschrocken nahm Seth die Zurückweisung in ihrem Blick wahr, während ihr eine Träne die Wange hinab lief. Dann stiess sie plötzlich seine Hände weg und stand abrupt auf, empört jaulte Luna auf, da die Hündin fast ins Wasser gefallen wäre, doch Clara beachtete sie nicht, »Lass mich einfach in Ruhe Seth«, schrie sie wütend, dann drehte sie ich um und war keine Sekunde später im Wald verschwunden. Luna lief ihr bellend hinter kam jedoch wieder zurück da Clara einfach zu schnell war.

Erschrocken und überrumpelt blieb Seth am Steg zurück. Im ersten Moment wusste er gar nicht wie ihm geschah. Erst Minuten später, als Luna ihn immer wieder anbellte, schien es zum ihm durchzuringen, das Clara ihn gerade von sich gestossen hatte, und das damit genau das eingetroffen war, wovor er schon seit Wochen tief im inneren Angst gehabt hatte. Ein eiskaltes Gefühl stieg in ihm hoch, als er spürte das sie ihn nicht bei sich haben wollte, das sie niemand bei sich haben wollte. Schwindel stieg ihn Seth hoch als er aufstand und zum Haus eilte. Mit verschwommener Sicht wankte er darauf zu.

»Sie ist weg, sie ist einfach weg!«, rief er sobald er die Haustür geöffnet hatte verzweifelt, dann war er auch schon auf die Knie gesunken. Sofort war Esme bei ihm, »Wer ist weg, Seth was ist passiert?«, fragte sie mehr als nur besorgt, sie hatte den Jungen noch nie so zerstört gesehen. »Clara, sie ist einfach weg«, stotterte Seth, als könne er es selbst nicht glauben. Erschöpft schloss er die Augen und öffnet sie dann wieder. Esme wollte ihn gerade hoch helfen, als Seth plötzlich schmerzvoll aufschrie und seine Augen flatterten, während sein Körper wieder schlaff wurde. "Seth, Seth, hey Seth!« rief Esme erschrocken und besorgt, dabei tätschelte sie seine Wange. Benommen öffnete er seine Augen wieder, jedoch konnte er sie nicht wirklich offen halten, »Ihr mü... müsst finden, sie.. Schmerzen, starke Schm...«, dann war Seth völlig weggetreten und sofort hob Esme ihn hoch, "Emmett, Jasper!«, schrie sie voller Angst, etwas stimmte überhaupt nicht. Keine Sekunde später waren beide da, "Mom ich hatte gerade fast einen Grizz...", Emmet verstummte, "Was ist passiert!" fragte er sofort als sein Blick auf den schlaffen Seth in Esmes Armen fiel, doch Esme antwortet nicht, "Jasper ruf sofort Carlisle an...", sagte sie doch sie wurde von Jake unterbrochen die ins Haus gestürmt kam, "Seth was ist passiert, Clara hat ihre Rudelverbindung abgebroch..." auch er verstummte als er Seth sah, "Seth" schrie er, "Was ist passiert, wer war das?" knurrte er dann sofort, wurde jedoch von Emmett festgehalten, "Ruhig Blut Jake, wir wissen es auch nichts mehr!", langsam beruhigte sich Jake wieder, während Esme den Wolfsjungen hoch in Carlisles Arbeitszimmer getragen hatte. Edward kam kurz nach ihr dazu, er hatte viel von seinem Vater gelernt, weshalb er Seth sofort eine Infusion steckte. Etwas später betrat JAke leise das Zimmer und hielt Seth's Hand, während sich Esme um seinen besten Freund kümmerte.

Carlisle war nur ein paar Minuten später nach Hause gekommen, sofort hatte er sich von Esme die Lage schildern lassen und sobald er sich versichert hatte, das Seth bei ihr und Edward in guten Händen war, waren Jasper, Emmet und er losgeeilt. Noch nie in seinem langen Leben hatte Carlisle so sehr Angst um jemanden gehabt wie in diesem Moment um Clara. Er folgte dem Geruch der weissen Wölfin während die andern beiden sich in der restlichen Umgebung umsahen. Clara war anscheinend tief in den Wald gerannt und Carlisle erhöhte seine Geschwindigkeit.

~~~~~~

Die weisse Wölfin rauschte durch den Wald, sie schoss wie ein weißer Ball zwischen den Bäumen hindurch, ohne auch nur einmal zurück zu blicken. Vögel zwitschern während die Sonne langsam unterging, doch sie stoben auseinander sobald der Wolf unter ihnen durch rauschte. Die Wildnis um sie herum nahm sie nicht wahr. In ihrem Kopf war nur eine Gedanke, Flucht. Sie wollte einfach nur weg von Seth, weg von den Cullens. Ihr Wolfskörper verkrümmte sich vor Schmerz beim Laufen, doch sie zwang sich weiter zu rennen. Leere breite sich in ihr aus und der Wolf in ihr trieb sie immer weiter an. Clara gab sich einfach ganz ihren tierischen Instinkten hin. Und dann passiert es, wo zuvor noch unterschwellig die Stimme von Leah und Jake in ihrem Kopf gewesen war, die sie immer wieder fragte was passiert war. Da war nun Stille, sie hatte die Verbindung plötzlich und abrupt abgebrochen. Clara schüttelt ihren majestätischen Kopf, dann schoss sie weiter. Sei lief so lange bis sie bei einer Felswand ankam. Zum ersten Mal seit ihrer Verwandlung fühlte sie sich wirklich erschöpf in ihrer Wolfsform und in einer kleine Höhle die nicht weit in den Felsen führte ließ sie sich nieder. Sie streckte sich aus und schlief sofort ein.

~~~~

Carlisle war nun schon seit Stunden unterwegs, der Geruch wurde immer schwächer und die Sonne war mittlerweile untergegangen. Mit jeder Minute die mehr schwand, machte er sich nur mehr Sorgen. Alle Sinne auf die Umgebung konzentriert lief er durch den Wald, bis er schliesslich an eine Felswand kam, sie war mehrere Kilometer vom Cullen Haus und den anderen entfernt. Sofort stoppte Carlisle, als er den ruhigen Atem eines Wolfes hörte, der aus der Höhle unterhalb der Felswand kam. Da lag sie tief und fest schlafend. Doch sie zuckte immer wieder im schlaf und jaulte zwischen durch schmerzvoll auf.

Solar eclipse - or the Story of Hope ClearweatherWo Geschichten leben. Entdecke jetzt