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[Jungkook]

„Was machst du hier Hoseok?"

Genannter legte seinen Kopf leicht schräg und trug dabei ein leichtes Grinsen auf seinen Lippen.

„Ist es verboten meinen Schwager zu besuchen, wo du schon deine Schwester und mich nie besuchst?", fragte der Ältere und trat mir weiterhin mit seinem Grinsen näher. Auch wenn ich keine Angst hatte, wirkte das scheinbar so auf Taehyung, weshalb er beschützend seine Arme um mich legte, was ich nur mit einem leichten Lächeln aufnahm.

„Ich weiß ja nicht mal wo ihr wohnt!", stieß ich etwas lauter aus, da ich mich soeben aus der kurzen Starre löste, unter der ich dank Taehyung stand. Ich strich mir einmal durch die Haare und stellte mich dabei etwas breiter auf, da ich es gerade vor Hoseok hasste, klein und schwach zu wirken.

Es war nicht so, dass wir uns hassten, jedenfalls nicht ganz, dennoch ärgerte er mich bereits seit meiner Kindheit viel. Schon seit ich denken konnte, machte er sich immer über meine Größe lustig, weil ich schon immer klein und zierlich war, obwohl ich mittlerweile schon an Muskeln angelegt hatte, wobei man meine zu denen Taehyungs nicht mal ansatzweise vergleichen konnte. Auch Hoseok hatte einen stark muskulösen Körper, sodass man eigentlich auch sagen konnte, dass ich zu ihm aufschaute, als ich noch junge sieben Jahre alt war.

Ich wusste bist heute nicht, wie er meine Schwester kennengelernt hatte, jedoch erinnerte ich mich noch gut daran, wie meine Eltern kein Problem damit hatten, als sie ihn eines Tages plötzlich mit Nachhause nahm. All der Aufwand, der an dem Tag gemacht wurde, für einen einfachen Bürger, der nicht mal wirklich viel besaß. Einfacher Bürger zu sagen, war aber auch nicht das richtige, denn er war nicht immer, für seine Verhältnisse, arm.

Als Sohn unseres Landesherren hatte er natürlich eine sorgenfreie Kindheitin Reichtum und Luxus. Auch wenn es seinen Eltern nie wirklich gefallen hatte, dass er zu meiner Schwester kam und bei uns seinen Tag verbrachte. Sie dachten bestimmt es sei eine Phase gewesen, die bald vorbei sein würde, aber dem war natürlich nicht so, denn wie auch immer sie es schafften, heirateten die beiden bald schon, wodurch er dann, vor allem von seinem Vater, abgestoßen wurde.

Meine Eltern hatten natürlich nur ein Ziel, und zwar meine Schwester Ji Rah so schnell wie nur möglich aus dem Haus zu bekommen, daher nahmen sie Hoseok für wenige Tage bei uns auf, bis er gemeinsam mit meinem Vater, meinem damals noch lebenden Bruder und meiner Sklaverei dann letztendlich eine kleine Hütte gebaut hatte. Ich war zu dem Zeitpunkt gerade mal acht Jahre alt, musste dennoch zum Wohl der Familie, wie mein Vater sagte, harte körperliche Arbeit tätigen.

Als Ehemann meiner Schwester, war er natürlich nett zu mir. Es war auch nie so, dass ich wirklich unter seinen Neckereien gelitten hatte, dennoch hatte ich, eigentlich grundlos, kein gutes Verhältnis zu ihm. Und das er jetzt hier war, ohne dass meine Schwester dabei war, gefiel mir gar

nicht.

„Ich habe deinen Vater besucht, welcher mutterseelenallein in eurer kleinen Hütte am Hungern ist, mit einer krustig blutigen Wunde am Kopf, die scheinbar nur langsam verheilt. Er sagte mir, mit schwacher, gebrochener Stimme, du habest ihn so zugerichtet, nachdem du ihm berichtet hattest, der Prinz habe deine Mutter getötet", sagte Hoseok und lehnte sich mit seiner dreckigen Kleidung gegen eine der Möbelstücke, die in der riesigen Eingangshalle standen.

„Und? Ich sehe da noch immer keinen Grund, wieso du hier bist!", erwiderte ich leicht pöbelnd, wobei ich wieder Taehyungs Hände an mir spürte, dieses Mal aber nur an meinen Handgelenken mit einem leichten drücken.

Er mahnte mich, nicht so respektlos zu reden, weil es meinem Stand nicht angehörte, da ich nun der Verlobte des Königs war. Ich habe mich respektvoll und erwachsen zu verhalten.

„Er erzählte mir auch eine sehr interessante Geschichte, die mir eine gute Freundin deiner Schwester auch noch bestätigte. Der nun König, ein homosexueller Mann und baldig heiratend einen kleinen, armen und dreckigen, schmutzigen Bauern!", lachte Hoseok los. Dabei hielt er sich seine Hände an den Bauch, so herzlich wie er lachte. „Ich musste es mir eigenen Augen sehen!"

Nur leise seufzend schüttelte ich den Kopf. Wieder machte er mich runter, aber ich hatte ein Ass im Ärmel. „Weißt du Hoseok, ich bin nicht mehr arm, weder schmutzig noch dreckig. Ich bin körperlich vielleicht noch klein und werde es auch für immer bleiben, aber an der Seite des Königs und als baldiger zweiter König hat selbst mein kleiner Finger mehr Macht als du. Allein Macht macht die Größe eines Menschen aus, nicht der Körper."

Taehyung klopfte mir leicht auf die Schulter, was ich jedoch nur am Rande wahrnahm, denn mein ganzer Fokus lag zur Zeit nur auf Hoseok, welchem das Grinsen auf den Lippen vergangen war. Er schaute mich fast schon entsetzt an, aber sagte lange Zeit nichts, bis er es letztendlich schaffte seinen Mund zu öffnen und zu sprechen.

„Jetzt spielst du dich noch gegen mich auf? Schon vergessen? Deine Mutter ist deinetwegen gestorben, dein Vater ist kaum noch zu retten, so kritisch ist sein Zustand, ein Hofnarr sagte ein Mann namens Junmyeon liegt auch auf deinen gewissen und Ji Rah erzählte mir, dass Joo Hyun bald in der Öffentlichkeit erhängt werden würde, weil sie sich scheinbar wie ein leichtes Mädchen an den König rangemacht hatte, obwohl es der Liebhaber des Königs war, der sich an Sie rangemacht hat", erzählte Hoseok und kam mir dabei immer näher, sodass sein Zeigefinger irgendwann auf meiner Stirn lag und immer wieder darauf tippte.

„Unzählige, lange Worte, die nichts zur Sache tun. Ein großes Maul, wortwörtlich kommt aber nur Scheiße hinaus. Der Strick liegt sehr bald schon um deinen Hals, wenn du nicht schnell aus meinem Palast verschwindest", setzte Taehyung plötzlich ein und drückte meinen Schwager von mir.

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Taehyung, sag mal, was sagst du da?

royals ᵛᵏᵒᵒᵏWo Geschichten leben. Entdecke jetzt