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[Jungkook]

„Was meinst du?", fragte Taehyung mich mit seinem neugierigen Blick, jedoch schüttelte ich seine Frage nur ab und zog mich letztendlich ganz aus, womit wir endlich ins Wasser gehen konnten.

Sunmi hatte recht, denn die Wärme fühlte sich nicht nur auf der Haut gut an, sondern auch innerhalb des Körpers, in den Muskeln bis zu den Knochen. Es war auch ein angenehmes Gefühl, wenn die Rosenblätter sanft über die Haut glitten wie eine sanfte Massage.

„Weißt du, je mehr ich darüber nachdenke, desto weniger interessiert es mich, was meine Eltern gerade tun", murmelte ich, während ich mich zurücklehnte. Im Wasser waren große Sitzflächen, die dazu dienten sich zu einhundert Prozent entspannen zu können. „Natürlich vermisse ich meine Mutter, schließlich hat sie mich zur Welt gebracht und sich täglich um mich gekümmert, wenn es aber zu meinem Vater kommt, hält sich das alles in Grenzen."

„Dürfte ich wissen wieso?", fragte Taehyung und setzte sich ebenfalls hin. Er saß schräg gegenüber von mir, sodass wir uns noch anschauen konnten, während wir redeten.

„Er hat, wie jeder andere Mensch auch, nette Seite, jedoch überwiegen seine schlechten diese und das macht ihn wirklich zum Monster. Jeder kämpft um das Überleben, jedoch kämpften meine Mutter und ich mer für seines als dass er sich für unseres sorgte. Nachdem ich Geschwister durch den Tod oder durch Heirat verloren hatte, war ich der einzige Zuhause, zumal der jüngste bin. Daher musste ich natürlich helfen, jedoch machte mein Vater kaum was, weshalb all die Arbeit auf mir lag. Wenn er wütend wurde, wurde er sehr handgreiflich, was ins Extreme ging. Ich trage sogar Narben davon, was man ehrlich nicht mehr Erziehung lernen kann. Er hatte auch mehrmals versucht sich sexuell an mir zu ergehen, jedoch kam meine Mutter jedes Mal dazwischen und nahm alles auf sich, damit ich nichts abbekam. Unsere Hütte ist natürlich sehr durchlässig, sodass ich jedes einzelne Mal alles mithören musste und wenn ich Pech hatte, zwang mein Vater mich dazu, ihm dabei zuzuschauen, wie er meine Mutter behandelte wie dreck."

Taehyung rutschte etwas näher an mich, sodass unsere Körper sich fast berührter, nur fast. Er legte einen Arm um mich und zog mich so fest an sich, ehe er leise seufzte.

„Du weißt hoffentlich, dass es mir das Herz bricht zu hören, was du schon durchmachen musstest. Ich weiß nicht, wie ich dich besser aufbauen kann, als zu sagen, dass du hier bei mir sicher sein wirst und bis du stirbst ein sorgenfreies Leben haben wirst", murmelte der Mann leise, während er seinen Kopf sanft an meinen lehnte. Ich lehnte mich auch etwas an ihn und nickte nur sanft.

Mein Leben hatte ein Wendung angenommen, wie die des Prinzen der Geschichte meiner Mutter. Ich hatte einen Prinzen gefunden, er nahm mich bei sich auf und gab mir ein luxuriöses Leben, aber wieso bin ich derjenige, der dazu ausgewählt wurde, dieses Geschenk zu erhalten?

„Irgendwie kann ich es noch immer nicht verstehen, wieso du lieber mich bei dir hast als einen, der deinen Lebensstandards wenigstens annähernd zutrifft", sagte ich leise. Meine Hände ragten leicht aus dem Wasser, denn sie spielten miteinander wie sie es normalerweise taten, wenn ich nervös war, aber gerade jetzt spürte ich keine Nervosität.

Auf meine Worte lachte Taehyung nur leise und drückte mich etwas fester an sich, weil ich aber eine wirkliche Antwort wollte, schaute ich ihn verwirrt an, wie er auch mich angeschaut hatte. Damit schien er scheinbar sofort zu verstehen, dass ich es ernst meinte.

„Sagen wir es mal so: Wenn ich einen Adligen genommen hätte, was würde ich damit tun?", fragte er, bevor ich aber auch nur darüber nachdenken konnte, fing er wieder an zu reden. „Ich würde einem reichen, wahrscheinlich arroganten und schnöseligen Mann ein noch luxuriöseres Leben gegeben an der Seite eines Prinzen, dass er mit hoher Wahrscheinlichkeit mit nicht einer Tat in seinem Leben verdient hätte. Aber dir gebe ich damit nicht nur die Chance, die dunklen Zeiten deines Lebens zu vergessen, sondern ich gebe dir damit auch alles, was du verdienst. Du hast eine reine Seele, ein unschuldiges, strahlendes Lächeln und einen Körper, der der harten Arbeit die du auf dem Feld leistest nicht würdig ist. Du verdienst es, in teuerster Seide zu liegen, bestes Essen zu essen und bedient zu werden als wärst du ein gebürtiger König. Du bist intelligent, obwohl du weder Bildung, noch viel Lebenserfahrung hast. Du faszinierst mich immer und immer mehr und daher stelle ich dir die Gegenfrage als Antwort: Wieso sollte ich dich nicht nehmen? Nenn mir einen guten Grund und ich schicke dich wieder Nachhause in dein anstrengendes Leben voller Kummer, Armut und Trauer. Ich nehme dir die Kleidung, gebe dir deine alte und kaufe dir einen alten Karren und dann kannst du zurück auf das Feld laufen. Also, nenn mir jetzt einen Grund, denn ich bin mir sicher, du weißt keinen dafür."

Während Taehyung seine letzten Worte aufsagte, hatte ich mich etwas geschockt von ihm gelöst und ihn nur angeschaut. Natürlich dachte ich über einen Grund nach, denn er forderte mich praktisch dazu auf, das zu tun, je länger ich darüber nachdachte, desto schwieriger wurde es, einen zu finden.

„Ich will dich nicht heiraten", sagte ich leise. „Das ist mein Grund. Ich bin ein Mann und ich werde eine Frau heiraten, die einen schönen Körper und ein schönes Gesicht hat, die auf meine Kinder aufpasst und sie großzieht, während ich arbeite. Es ist mir egal, dass du der Prinz bist und mir ist auch egal, dass du Unmengen an Reichtum hast. Ich will und werde dich nicht heiraten."

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Das Wort zum Samstag.

Ich denke heute kommt vielleicht noch ein Kapitel.

Ich plane zur Zeit eine neue Geschichte, aber irgendwie bezweifle ich, dass sie bald kommen wird. (Wird sie eh, ich kenne mich.)

Außerdem macht es mich traurig, dass »daddy?« gemeldet und gelöscht wurde.

royals ᵛᵏᵒᵒᵏWo Geschichten leben. Entdecke jetzt