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Seit Monaten hält du mir jeden Tag eine Pistole an den Kopf.
Zuerst nur aus Spaß, dann als Drohung, und zum Schluss aus vollem Ernst.
Doch ich habe es nie als Spaß empfunden, ich hatte schon immer Angst.
Der Schuss kam, als du länger nichts mehr sagtest.
Ich fühlte nichts, nur noch Schmerz, nur noch der Schmerz in meinem Körper.
Vielleicht, denke ich, wenn ich mir Zeit nehm' und wieder Kraft sammle, kann ich wieder aufstehn'.
Aber du bleibst ungerührt stehen, du gehst nicht fort, egal was ich tat.
Nach einiger Zeit öffnete ich ein Auge.

Schuss.

Kälte überkam mich, ich zitterte am ganzen Körper.
Als die Wunde nicht mehr blutete, wollte ich mich aufrichten.
Ich wollte mich wieder bewegen, wieder frei sein.
Langsam bewegte ich meine Hand.

Schuss.

Tränen liefen mir übers Gesicht.
Ich fing an zu flehen, zu betteln, um Gnade zu bitten.

Schuss.

Ich rühre mich nicht mehr.
Zitternd, Blut- und Tränenüberströmt bleibe ich liegen.

Ich gebe auf.

~PrincessSchneckchen

Thoughts of Love Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt