Kapitel 16-

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Die Wahrheit, oder eine Lüge?
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Jungkook (in Tae's Körper) pov

,,Hm? Tae? Noch da?", grinste ich ihn von unten an. ,,Beantworte meine Frage, Tae?"

Er sah immer noch starr an mir vorbei.
Ich wedelte also mit meiner Hand vor seinen Augen und pustete ihm einmal kurz ins Gesicht, um irgendeine Reaktion hervor zurufen.
Er reagierte anders als erhofft.
Plötzlich packte er mein Handgelenk und sagte mit einer tiefen, bedrohlichen Stimme: ,,Jungkook. Folg mir."

Dann stürmte er mit starken Stritten zu einer Tür, die ich bis eben noch nicht mal gesehen hatte. Die Wände der riesigen Halle hatten sich in dieser kurzen Zeit auch geändert.
Nun kam es einem so vor, als würde man direkt im Universum stehen.
Tausende Galaxy Farben umgaben uns und man sah Sterne aufleuchten. Ich bildete mir ein, sogar Planeten zu sehen.

Ich war so fasziniert, dass ich Tae total aus den Augen verloren hatte. Schnell flitzte ich ihm hinterher durch die Tür.

,,Huh? Ein Labyrinth?"
Meine Worte schallten in den vielen Gängen um mich herum wieder.
Diese Tür führte mich in eine Art Gewölbe. Es roch muffig und die grauen Steine waren mit einer dünnen Moosschicht überdeckt.

Doch keine Spur von Tae.
,,Taehyung? Hallo? Bist du hier? Aish..!"
Muss ich ihn jetzt suchen? Mir bleibt wohl nichts anderes übrig. Wer weiß was ihm zustoßen könnte. Dieser Ort ist echt unberechenbar.

Welcher Gang...?
Ich entschied mich für den Gang der mir gegenüber war. Es gab insgesamt Vier davon.

Wie es schien, hatte ich mich auch richtig entschieden denn genau als ich ein Licht am Ende des Ganges entdeckte hörte ich auch ein aufkeuchen. Taehyung. Ich dachte erst, ich hatte mich verhört aber als es dann immer und immer wieder zu hören war, beschleunigte ich mein Tempo. Als dieses Geräusch dann mit einem mal vollkommen verstummt war, begann ich zu rennen.

Meine Gedanken kreisten nur noch um Tae.

Als ich nun am gedachten Ende des Ganges ankam, sah ich dort keinen erhofften Taehyung. Ich stand nur vor einer kleinen Niesche.
Eine Sackgasse. Na super.
,,Huh? Sein Handy?", ich entdeckte es vor mir auf dem Boden.
,,Das ist ja wie in einem schlechten Horrorfilm!"
Ich wiegte es in meiner Hand bis mir auffiel, dass der Display einen riesen Sprung hatte. Wie als hätte jemand es bei einem Kampf verloren.

Meine Sorgen um Taehyung wurden immer größer.
In voller Angst rannte ich den Gang wieder zurück.
Das Handy in meiner Hand, fest umklammert.

Schreckliche Gedanken überkamen mich. Es wurde so schlimm, dass ich keuchend, weinend und komplett erschöpft an der Wand zusammen brach.
Was passiert da?!
Die vielen Gefühle auf einmal brachten mich so stark zum schluchzen, dass man denken könnte ich würde gleich ersticken.

Was wirklich passiert ist: Tae schritt durch diese Tür. Etwas packte ihn, er versuchte sich zu wehren. Aber dieses "Etwas" zog ihn über den feuchten Boden bis in einen der Gänge, in diese kleine Niesche. Er stand in einem kurzen Moment der Stille auf und ließ seinen Handydisplay die Umgebung erhellen.

Bevor er reagieren konnte wurde er durch eine heftige Ohrfeige zu Boden gezwungen.
Der Display leuchtete immer noch, so konnte Taehyung auch das gewisse "Etwas" erkennen.
Die Luft schnürrte sich ihm automatisch ab, bei der Erkenntnis, dass es eine Person aus seinem früheren Leben war, die gerade vor ihm stand.
,,W-Was-Wie..T-Tae Nie..?"
Ein Schlag in den Magen.
Ein weiterer in sein Gesicht.
,,Erspar es dir! Ja, ich bin es.
Tae Nie. Deine kleine Schwester. Schön dich wiederzusehen, Bruderherz."

Die Betonung von "Bruderherz" war schelmisch und beängstigend.

,,Ich weiß wie verwundert du sein musst mich zu sehen. Schließlich warst du derjenige, der mich umgebracht hat." Grinsend hatte sie sich nun zu ihm herunter gebückt und hielt sein Kinn in ihrer Hand.

,,Das stimmt nicht! Nein so war das nicht!", schrie Taehyung. Die Tränen liefen in Strömen über seine Wangen. Diese, nun wiederkehrenden Geschehnisse, brachten alles in ihm zum Einsturz.

,,Hör auf zu heulen wie ein kleines Kind! Du hast mich ERMORDET Taehyung! Mich, deine Schwester. Und deinen Bruder. Fast deine gesammte Familie. Belüg dich nicht mehr selbst. Du bist ein grausamer Mensch. Du gehörst in die Hölle um das Geschrei all derer zu hören, den du etwas angetan hast. Niemand liebt dich. So war es noch nie. Dich kann man nicht lieben. Du bist Dreck. Das, und nicht mehr."
Ihre starke und laute Stimme durchbohrte seinen Kopf.

Er schrie.
In dieser Ecke saß nun ein verängstigter Junge, der schreiend beide Hände auf seine Ohren presste, unter dem lauten Lachen eines Mädchens, welches begann ihn zu quälen.
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ᵐᵒʳᵉ ᵗʰᵃⁿ ᵃ ᶜʳᵘˢʰ taekook♡Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt