Kapitel 2

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Seine Fingernägel graben sich in meine Haut. Ich genieße diesen kleinen heißen Schmerz und streichele ihn langsam über den Rücken. Er seufzt spürbar und holt tief Luft. Dann nimmt er langsam seinen Kopf von meiner Brust und wir sehen unseinander an. 

Verheulte, blasse Gesichter.

Obwohl es keinen unpassenderen Moment geben könnte, fangen wir beide leicht an zu lächeln. Ein Lächeln vermischt aus Verzweiflung und Hoffnung. Mit seiner anderen freien Hand zieht er mich an meinem Hemdkragen zu ihm. Stirn an Stirn sitzen wir auf der Couch. Er schließt seine Augen. Ich tue es ihm nach.

Der Kuss zwischen uns ist lang, weich und angenehm. Noch während des Kusses drückt er mich bestimmend gegen die Couch und setzt sich anschließend auf meinen Schoß. Als ich die Augen wieder öffne, blicke ich ihm direkt in die Augen, welche sich erneut mit Tränen füllen. Ich nehme meine Hand von seinem Rücken und wische ihm langsam die Tränen aus seinem Gesicht. Dann küsse ich meine Hand und kann den salzigen Geschmack auf meinen Lippen spüren. Er grinst dabei leicht verlegen. Unsere Lippen berühren sich erneut und ich spüre trotz meiner geschlossenen Augen das er mich dabei ansieht. Mich studiert.

Der Kuss ist leidenschaftlicher und fordernder.

Ich kralle mich an seinem Rücken fest und spüre ihn kurz und leise aufstöhnen. Zeitgleich löst sich seine Hand aus meiner, welche die ganze Zeit über ineinander verschlungen waren. Er ist dabei rasch mein Hemd aufzuknüpfen. Bei der Stelle, die durch seine Tränen durchnässt worden war, hält er kurz inne nur um dann unbekümmert fortzufahren. Er streift mein geöffnetes Hemd über meine Schultern und schaut musternd über meine Brust. Anschließend nickt er anerkennend und beginnt meinen Hals entlang zu lecken. Ich hingegen wandere mit meinen Händen seinen Rücken entlang, fasse in seinen Hosenbund und kralle mich an seinem Hintern fest. Während ich seinen Hintern fest in meinen Händen halte, stöhnt er erneut auf. Dieses Mal ist das Stöhnen eindringlicher. Genussvoller. Ein Laut, welcher mehr fordert. Langsam nimmt er erneut meine Hände in die Hand und führt sie weg von seinem Po, sogar aus seiner Hose heraus. Dann rutscht er langsam von mir hinunter.

Für einen kurzen Augenblick blicke ich ihn verstört an und beginne zu überlegen, was ich falsch gemacht haben könnte. Doch dann sehe ich, wie er sich sein Oberteil von seinem Körper streift und er langsam mit seinem Kopf in Richtung eines weiteren Zimmers, hinter uns, nickt.

Ich drehe meinen Kopf um zu sehen, was er genau meint und erkenne durch die offen stehende Tür ein Schlafzimmer. Mir ist zwar nicht ganz klar, warum er für einen Ortswechsel ist, aber ich bin dankbar, dass unser scheinbar gemeinsam wollendes Vorhaben nicht zu Ende ist. Ich drehe mich wieder zu ihm und nickte ebenfalls lächelnd.

Während wir uns auf den Weg ins Schlafzimmer den Rest unserer Kleidung entledigen, stößt er dabei mit seinem Kopf gegen die Kante der offen stehenden Schlafzimmertür und schlägt diese fluchend zu. Ich muss unwillkürlich auflachen. Er blickt mich dabei ebenfalls,  eine Hand an seinem Kopf haltend, grinsend an. 

In der nächsten Sekunde fallen wir leidenschaftlich übereinander her. Ich reiße ihn am Nacken zu mir und lasse mich zeitgleich auf das Bett fallen. Er liegt über mir und unsere schwitzenden Körper vereinen sich rhythmisch und stürmend mehrmals in dieser Nacht bis wir erschöpft und kraftlos einschlafen.



Countryhumans | Russland x GermanyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt