Prolog

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Amy

Letztes Jahr noch war ich der Ansicht gewesen, die Sommerferien beschrieben einen langen Zeitraum der Freude, des Vergnügens und der Erholung. Letztes Jahr noch webten sich um das Wort Sommer nur positive Erinnerungen - so gute, dass ich die prickelnde Wärme der Sonnenstrahlen fühlen, das Rauschen des Meeres hören und den süßen Geruch der blühenden Pflanzen riechen konnte.

Hätte ich vor einem Jahr gewusst, was meine Freunde, Sam, David, Lil, und ich erleben würden, hätte ich meine Taschen gepackt und wäre mit meinen Eltern nach Florida geflogen. Dann wäre es anders gekommen. Dann wäre auch dieser Sommer lang und wundervoll geworden.

Hätte ich nicht gedacht, der Sommer würde unnahbar schön und vom Chaos der Welt abgegrenzt sein, wäre das hier keine traurige Geschichte. Aber wer hätte denn erwartet, dass ich das prägendste Ereignis und die zugleich bedeutendste Lektion meines Lebens in diesem Sommer erteilt bekommen würde?

Ich glaube, das Schrecklichste sowie Fantastischste am Leben ist, nie genau zu wissen, was passieren wird. Es ist wie eine Fahrt durch dichten Nebel; man muss erst hineintreten und sich nähern, um ein Ereignis kommen zu sehen. Wir sind durch den Sommernebel gegangen, ohne es zu merken, und wir fielen in ein tiefes, schwarzes Loch – und nicht jeder schaffte es unverletzt zum Grund. Wir waren dem Preis für einen ansehnlichen Sommer nicht gerecht geworden.


SommerwolkenWhere stories live. Discover now