Kapitel 02.

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~ ???-Sicht ~

Ich spürte wie mich jemand an den Schultern packte und kräftig schüttelte. Als ich hoch schreckte und vor Panik wild um mich schlug, spürte ich wie mir jemand zwei Finger auf die Stirn legte und meinen Kopf nach hinten stieß.

Das Fingertippen holte mich zurück in die Realität und ich erkannte meinen besten Freund vor mir. Er stützte sich mit einem Knie auf dem Boden ab und sah mich besorgt an. Augenblicklich entspannte ich wieder und ließ mich nach hinten fallen wo ich die Arme hinter dem Kopf verschränkte und in den Himmel sah. Heute war es sehr bewölkt weshalb man nicht viele Sterne sehen konnte. Es waren bereits drei Tage vergangen und wir waren immer noch auf Mission. Unser Auftrag war eine entwendete Schriftrolle zurück nach Konoha zu bringen. Mit einem kurzen Blick zur Seite prüfte ich ob die anderen Anbu-Mitglieder noch schliefen. Eine ganze Weile lag ich einfach nur still da und beobachtete die Körper der anderen Ninja's die um die Feuerstelle verteilt lagen. Ihre Brustkörper hoben sich leicht und senkten sich wieder. Immer noch spürte ich Itachi's Blick der auf mir ruhte und jede kleinste meiner Bewegungen genau beobachtete.

"Du hast schlecht geträumt", durchbrach seine ruhige Stimme die Stille. Schon seit Tagen hatte ich immer wieder den selben Traum. Nie konnte ich das Mädchen darin, davon abhalten mich zu verlassen. Wieso konnte ich sie nicht einfach vergessen?? "Ist es wegen IHR?" Wieder war es Itachi der das Schweigen brach und wieder antwortete ich ihm nicht. Es war keine Frage. Er wusste genau was mit mir los war, also senkte ich einfach nur den Blick. "Dir war doch von Anfang an klar, dass du sie vermissen würdest. Wieso hast du ihr nicht einfach gesagt, dass du nicht willst das sie geht.. Und, dass sie bei die bleiben soll?", fragte er fast schon monoton.

Die Erinnerungen daran verpassten mir einen Stich ins Herz. "Als ob es etwas geändert hätte. Jeder hat ihr gesagt, dass sie bleiben soll!" "Ja, aber du nicht.. Du hättest ihr du Wahrheit sagen können." Ich sah ihm forschend in die Augen. Aber er machte mal wieder einen auf lebenden Eisblock und ließ sich nicht anmerken was ihm gerade durch den Kopf ging. Vorsichtig fragte ich: "Die da wäre?" "Du liebst sie."

Meine Augen weiteten sich. Ich hatte fast mit allem gerechnet nur nicht damit. Einen kurzen Moment dachte ich Itachi's Mundwinkel ein Stück nach oben zucken zu sehen und als er meine Reaktion wahrnahm funkelten seine Augen belustigt auf. Ich spürte wie mir das Blut in den Kopf schoss. "I-Itachi!! Mach dich doch nicht lächerlich.. Ich liebe sie nicht!!.." Dieser zuckte nur mit den Schultern und legte sich wieder auf seinen Platz. Er wusste, dass ich sowieso nicht mehr schlafen konnte und deshalb seine Wache ablöste.

Als er sich von mir wegdrehte konnte ich noch ein leises Nuscheln aus seiner Richtung hören: "Natürlich tust du das nicht Shisui." Meine Miene änderte sich schlagartig und ich warf ihm einen bösen Blick hinterher. Auch wenn er es nicht gesehen hatte ich wusste , dass er es gespürt haben musste und jetzt dämlich weiter in sich rein grinste. Wie konnte Itachi ihm so etwas unterstellen?! Die Idee war absolut absurd! Selbstverständlich vermisste ich sie, aber mehr auch nicht. Ich wusste Itachi ging es genauso, doch im Gegensatz zu ihm fiel es mir nicht so leicht meine Gefühle zu überspielen. Früher war er nicht so. Nicht so kalt. Doch nachdem Nanami vor sechs Jahren gegangen war hatte sich viel verändert.

Wieder schweifte mein Blick über das Lager und meine Augen blieben an Kakashi hängen. Wir waren nie besonders gut befreundet gewesen. Doch Nanami war seine Cousine und die Beiden sahen sich optisch extrem ähnlich.

Frustriert stöhnte ich auf. Als ob es nicht schon genug gewesen wäre meine beste Freundin zu verlieren.. Ich wurde auch noch jeden Tag an sie erinnert. Ich erinnerte mich an ihre wunderschönen langen Haare. Sie waren fast weiß und ich beobachtete früher immer wie der Wind mit einigen Strähnen spielte und sie ihr ins Gesicht wehte. Ihre stahl blauen Augen, welche mir immer wieder einen Schauer über den Rücken jagten. Sie konnte mir mit ihren kalten Augen immer direkt auf die Seele gucken. Ich konnte ihr nie etwas vor machen. Sie musste mir nur in die Augen sehen und wusste sofort wenn es mir nicht gut ging.

Guilty MindWo Geschichten leben. Entdecke jetzt