Kapitel 06.

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~ Sarana's Sicht ~

Als ich ging konnte ich genau Itachi's Blick auf mir spüren, doch ansatt mich nocheinmal umzudrehen lief ich einfach weiter gerade aus.

Es war viel Zeit vergangen seitdem ich das letzte Mal durch die Straßen von Konohagakure gelaufen bin, doch immernoch kam mir alles so wahnsinnig vertraut vor. Manchmal sah ich Menschen die ich von früher kannte, doch genauso wie Shisui und Itachi erkannten sie mich nicht und liefen einfach nur an mir vobei, ohne mich auch nur zu beachten.

Ich kam an Ichiraku's Nudelshop vorbei und sofort schossen mir zahlreiche Erinnerungen durch den Kopf.

*Flashback*

„Komm schon Kakashi!" Ich zog den kleinen maskierten Jungen am Ärmel hinter mir her. „Jaja! Beruhige dich doch mal Nami! Ich muss vorher noch kurz zum Hokage um ihm Bericht von meiner letzten Mission zu erstatten." „Du hast es mir versprochen!!", fing ich an zu schmollen und verschränkte die Arme vor der Brust. Als wir gerade vor Ichiraku's angekommen waren zerwuschelte er noch schnell meine Haare und sagte: „Ich hab eine Idee. Geh du schon mal vor und ich erledige das schnell. Ich komm dann gleich nach." „Mh. Versprochen?", fragte ich misstrauisch. „Aii!" und danach war er auch schon weg. Ich seuftzte und betrat den Nudelshop.

Es war mal wieder so voll hier, dass kaum noch Platz zum laufen blieb und es herrschte eine ausgelassene Stimmung. Ich hatte Glück und konnte mir noch schnell einen Platz stibitzen. „Na meine Kleine? Was darf es denn sein?", fragte mich eine von Ichiraku's Mitarbeiterinnen, welche ein besonders freundliches Lächeln aufgestzt hatte. Ich musste nicht überlegen, schließlich war ich extra deswegen hergekommen. „RAAAMEN bittee !!!!", quakte ich fröhlich und die Frau musste lachen. „Kommt sofort!", rief Ichiraku aus der Küche.

Mir kam es vor wie Ewigkeiten, bis meine heiß ersehnte Schüssel mit Rahmen kam doch als sie endlich da war verstummten plötzlich alles Gespräche um mich herum. Ich sah mich um und versuchte herauszufinden was los war, doch ich war zu klein dafür um über die ganzen Leute hinwegsehen zu können. Ein Junge neben mir fing an mit einem anderen zu flüstern: „Ist das nicht der Junge, den sie den Fuchsjungen nennen?" Der Andere antwortete ihm: „Ja er soll den neunschwänzigen Fuchsgeist in sich tragen." Überall im Laden fingen die Leute an zu tuscheln. Hassreden. Manche verließen sogar den Laden.

Plötzlich konnte ich einen kleinen blonden Jungen aus der Menge raus erkennen um den die anderen Leuten einen großen Bogen machten. Er gong vor zu den Tresen und bestellte sich ebenfalls Ramen. Der Junge, der neben mir gesessen hatte stand auf und folgte den anderen nach draußen. Die Stimmung war aufeinmal eisig und der blonde Junge ließ den Kopf hängen.

Irgendwie tat er mir leid, so wie er ganz alleine da stand. „Hallo!" Kein Mucks. Ich versuchte es nocheinmal: „Hallooo?!" Diesmal sah er auf und als er bemerkte, dass ich in seine Richtung guckte musterte er verwirrt die Gegend, bis er schließlich fragend auf sich zeigte.

Ich musste Lachen seiner Reaktion wegen. „Ja ich mein dich, wen den sonst? Möchtest du dich villeicht zu mir setzten?" Ich bemerkte wie er schluckte und dann schließlich zögernd näher kam. Ich klopfte auf den Platz links neben mir und lächelte ihn an.

Er nahm platz und fing an zu strahlen. Er müsste ungefähr in dem alter von Itachi's kleinen Bruder sein wenn ich mich nicht täuschte. Mit seinen blonden Haaren und seinen strahlend blauen Augen erinnerte er mich irgendwie an jemanden nur ich konnte es noch nicht so genau zuordnen an wen.

„Sag mal. Wie heißt du eigentlich?", versuchte ich die Stille zu durchbrechen. Nur zögernd antwortete er: „Mein Name ist Naruto und deiner?" „Ich bin Nanami, aber wenn du willst kannst du mich ruhig Nami nennen, dass machen alle meine Freunde." Ich bemerkte wie er bei dem Wort Freunde leicht zusammen zuckte und wieder diesen traurigen Blick aufsetzte. Er tat mir wirklich leid, denn er kam mir schrecklich einsam vor.

Eigentlich sah er ganz niedlich aus, trotz seines traurigen Gesichtes..

Aufeinmal fiel mir auf, dass ich noch garnichts gegessen hatte. Mhh. Stäbchen, Stäbchen, wo verdammt nochmal waren nur meine Stäbchen?

Mittlerweile hatte auch Naruto sein Essen bekommen und hatte anscheinend meinen irritierten Blick bemerkt. „Sag mal bist du zum ersten Mal hier? Also da musst du hier die Stäbchen holen bevor du essen kannst." „Oh" Ich bemerkte wie das Blut in meinen Kopf lief und ich langsam rot wurde. Er lachte nur und griff nach vorne in einen der Ständer und holte ein paar verpackte Stäbchen heraus und reichte sie mir. Ich bedankte mich bei ihm, doch mein Blick war immer noch auf den Boden gerichtet, da mir das ganze jetzt ziehmlich peinlich war. „Das ist so lecker! Echt jetzt!", schwärmte Naruto, der schon angefangen hatte zu essen. Ich probierte und fing an dahin zu schmelzen. Ich hatte Ichiraku's zuvor erst ein einziges Mal gegessen und das war schon eine ganze Ewigkeit her. Das es so gut schmeckt hätte ich in meinen Träumen nicht erwartet.

Wir redeten noch eine Weile und der Junge kam mir wirklich symphatisch vor, garnicht wie er Monster oder wie die anderen ihn noch so genannt hatten.

Nach einer Weile kam dann auch Kakashi endlich wieder. Er setzte sich zu uns und anscheinend hatte er nichts gegen Naruto, doch wirklich viel redeten die Beiden auch nicht. Ich würde ihn bestimmt nachher einmal auf den neunschwänzigen ansprechen, aber nicht so lange Naruto noch dabei war.
Als wir aufgegessen hatten verabschiedeten wir uns noch. Ich habe Naruto seitdem nie wieder gesehen auch wenn ich oft bei Ichiraku essen war, aber eins wusste ich: Vergessen werde ich ihn nie!

*Flashback Ende*

Unbemerkt hatte ich angefangen dumm vor mich hin zu grinsen. Damals konnte ich nicht verstehen wieso sich alle so sehr vor dem kleinen Jungen fürchteten. Heute wusste ich wie dumm die Menschen waren. Sie fürchteten sich vor dem Fremden und der Ungewissheit. Alles was anders war hätte ja eine Art Bedrohungdarstellen können.

Es war schon recht spät und es dämmerte bereits. In nichtmal einer halben Stunde würde die Sonne untergehen, deshalb machte ich mich wieder auf den Weg. Ich schlenderte weiter durch die Straßen, doch die Blicke der Anderen ignorierte ich einfach. Es war klar, dass sie alle starren würden, schließlich kannte mich hier niemand mehr.

Endlich war ich an dem kleinen Schild angelangt nachdem eine kleine Nebenstraße abbog, welche ich ohne zu zögern einschlug. Über meine ganze Haut lief ein Schauer und mein Herz raste vor Aufregung. Wie er wohl reagieren würde? Ob er mich gleich weg schickt?

Eine Zeit lang stand ich vor der Haustür, bis ich mich letztenendes doch noch dazu überreden konnte éndlich an zu klopfen.

Nach einer Weile öffnete mir ein Junge die Tür. Sein Haar hatte die gleiche silberne Farbe wie meins und er hatte ein schwarzes Tuch über die Hälfte seines Gesichtes gezogen, sodass man nur seine dunklen Augen sehen konnte.

„Oii", versuchte ich das Gespräch anzufangen. Ich war so nervös, dass ich Angst hatte, meine Stimme würde versagen. Der Junge, welcher etwa eine Kopf größer als ich war, sah mich nur verwirrt an, bis er dann fragte: „Wer sind Sie?" Sofort spürrte ich ein leichtes Stechen in meiner Brust. Er hatte mich also doch vergessen, genauso wie alle anderen.

Betrübt sah ich zu Boden. „Hallo..?", fragte er zögernd.

Mit einem aufgesetzten Lächeln zog ich mir die Kaputze ab und ließ die Maske zu Boden fallen. „Aber Kakashi, erkennst du denn deine eigen Cousine nicht mehr?" Kakashi sah mich nur mit weit aufgerissenen Augen an. „Na-Nami..!"

Guilty MindWo Geschichten leben. Entdecke jetzt