The Day After

02 - How much did you had?

▬ Sucker - Jonas Brothers ▬

Seit dem Brunch mit meinem Bruder und Ariana ist nicht sonderlich viel Zeit vergangen, denn gemeinsam mit meiner besten Freundin schlendere ich durch die teuren Läden, kaufe das ein oder andere Kleidungsstück und unterhalte mich mit Ari, während wir uns, wie damals in derselben Umkleidekabine umziehen, und uns gegenseitig die Meinung sagen.

»Du kannst mir doch nicht sagen, dass du dich an gar nichts mehr erinnern kannst«, stöhnt sie auf und schiebt sich den dünnen BH-Träger auf die Schulter, ehe sie sich selbst im Spiegel betrachtet. »Wieviel hast du getrunken?«

Augenrollend blicke ich Ariana durch den Spiegel an, nicke ihr wegen der Unterwäsche zustimmend zu und lehne mich mit dem Rücken an die Seitenwand der Kabine an. »Keine Ahnung, ist mir auch egal. Ich bin befriedigt worden und das war's«, antworte ich ihr und schweife gedanklich zu den Schmerzen, die mir der Unbekannte zugefügt hat, zwischen meinen Beinen ab.

»Dieser Redhead hat dir eindeutig dein Gehirn weggevögelt«, lacht die Blondine und zieht sich langsam wieder aus, um dann in ihre normalen Klamotten zu schlüpfen.

Auf Aris Aussage kann ich nur die Augen schließen und mir auf die Innenseite meiner Wange beißen, bevor noch irgendein dummer Spruch über meine Lippen kommt und sie angepisst ist. Selbst wenn sie den Spaß verstehen würde, wäre sie eingeschnappt und würde mich ignorieren, bis sie sich wieder gefangen hätte.

Zärtlich wandert seine rechte Hand meinen Arm hoch, stoppt an meinem Hals und mit vorsichtigen Bewegungen fährt er mit seinen Fingern über meine pochende Halsschlagader, um meinen Puls zu spüren. Während seine angeschwollenen Lippen zu meinem Ohr wandern und eine heiße Spur auf mir hinterlassen, verstärkt sich das Kribbeln in meinem Unterleib und mit halbgeöffneten Augen lege ich den Kopf sehnsuchtsvoll in den Nacken. Der heiße Atem prallt gegen meine Haut, bringt mich um den Verstand und ungeduldig drücke ich ihm meine Hüften entgegen.

»Nicht so eilig, Baby. Zuerst will ich jeden Zentimeter deines Körpers spüren«, raunt er mit tiefer Stimme, bevor er seinen Mund auf meinem Schlüsselbein platziert und seine Worte in die Tat umsetzt.

Sofort reiße ich meine Augen auf und begegne dem neugierigen Gesicht Arianas, was ich mit einem fragenden Blick von mir abwenden kann. Die Blondine packt ihr Zeug zusammen, wobei sie irgendetwas vor sich hin murmelt und sich danach einen Patz vor der Kabine sucht. Ein ungutes Gefühl überkommt mich und unsicher frage ich nach: »Was habe ich jetzt schon wieder falsch gemacht, Ari?«

»Du hast dich volllaufen lassen, hattest wahrscheinlich den besten One-Night-Stand deines Lebens und du weißt genau nichts mehr darüber. Genau das hast du falsch gemacht«, gibt sie verärgert von sich und wirft die Arme theatralisch in die Luft, ehe sie ihre Augen über mich fahren lässt und diese verdreht. Sie streckt ihr Bein aus und tritt so gegen die Tür, dass diese zu fällt und ich mich in Ruhe umziehen kann. »Und jetzt zieh endlich diese verdammten Dessous an!«

»Ich bin doch schon dabei«, rufe ich ihr zu und entledige mich meinem Kleid, ehe ich meinen alten BH gegen den neuen tausche und auf den Hocker lege. Der schwarze Stoff streift meinen Arm, passt sich meinem Oberkörper an und nur wenig Haut ist durch die dünne Spitze zu erkennen. Die beiden Streifen legen sich über meinen Busen und geben ihn noch mehr hervor.

Und während ich vergessen habe, wie gut sich neue BHs anfühlen, schlüpfe ich in den passenden Boxer-String und fahre die Kurven meines Körpers nach. Meine Augen fixieren mich im Spiegel und ein leichtes Schmunzeln legt sich auf meine Lippen. Bilder von dem heutigen Morgen, als meine Unterwäsche verstreut im Zimmer rumlag, schleichen sich in meine Gedanken und ich fühle, wie das Kribbeln in meinem Unterleib wieder hervorgerufen wird.