Stau

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„Fahr doch du Idiot!" Sherrie ließ ein schrilles Hupen los, als ich gereizt auf das Lenkrad schlug. Jo schaute mich merkwürdig an: „Raste doch nicht gleich so aus!" Empört sah ich zu ihm rüber. Sonst war er es doch, der beim Autofahren wegen jeder Kleinigkeit zu Meckern anfing. „Was soll das denn jetzt heißen?" Er verdrehte die Augen, was ich überhaupt nicht abkonnte. „Der Stau wird sich nicht durch unnötiges Hupen auflösen also lass es doch einfach." Ich schüttelte unverständlich den Kopf, als ich meinen Blick wieder nach vorne richtete. Nun saßen wir da, ohne ein Wort zu sagen und keiner machte Anstalten dies zu Ändern. Das Nummernschild von dem Auto vor uns konnte ich jetzt schon auswendig. Langsam wurde die Stille mir zu unangenehm. „Schreib doch mal deinen Eltern, dass wir uns verspäten." Joshua war schon wieder die ganze Zeit nur am Handy. „Hab ich doch schon." Laut ausatmend ließ ich mich in den Sitz sinken. Was war denn heute los mit dem? Morgens war doch alles noch gut gewesen. Ich streckte meinen Kopf leicht und schaute vorsichtig auf sein Handy. Er schien es zu bemerken und drückte es sogleich an seine Brust. „Spionierst du mir jetzt etwa schon nach oder was?!" Meine Augen wurden groß. „Wa- Ich... Ich hab keine Ahnung was du heute für ein Problem hast aber wenn du nicht mit mir redest, muss ich eben selber herausfinden was los ist! Ich hab keine Lust darauf die ganze Zeit diese Spannung zwischen uns aushalten zu müssen, und das auf kleinstem Raum." Ich schaute wieder aus der Windschutzscheibe und betätigte die Kupplung, da sich die Autos nun langsam ins Rollen versetzten. „Es tut mir leid. Nur dein Dad hat ein Spontanes Trainingsspiel für morgen angesetzt, bei dem hohe Tiere vom Vorstand kommen und vielleicht Spieler fördern. Das ist echt ein scheiß Timing..." Ich nickte leicht. „Und jetzt?", fragte ich. Josh sah mich an. „Na, fährst du hin, wenn das so eine große Sache ist?" Er schüttelte den Kopf. „Ich lass unsere Pläne doch nicht dafür ins Wasser fallen. Das war doch schon einige Zeit geplant." Ich lächelte. Jo legte seine Hand über meine, die auf der Kupplung ruhte.

Der Stau zog sich hin und wir kamen nicht vor 15 Uhr bei Joshuas Eltern an, aber sie freuten sich trotzdem, als wir dann nach fast zwei Stunden Verspätung aus dem Auto stiegen.

Fußballpaar- Joshua Kimmich ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt