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"Jace!". Ich spürte einen Klaps auf meiner Schulter.
"Heiße Nacht gehabt?". Er wusste es doch. Ich hatte immer eine heiße Nacht. Selbst mit dem noch so schüchternsten Mädchen. Das ich ihr dabei ihre Jungfräulichkeit genommen hatte, verdrängte ich so gut es ging. Ich bin nicht Schuld daran das Weiber auf mich und meinen Körper abfahren. Sie selbst müssen es wissen und sie selbst entscheiden.

Also waren Schuldgefühle nicht inbegriffen. Vor allem nicht, wenn es für eine Nacht war. Ohne Bindung, ohne Kompromisse und ohne jegliche Gefühle. So kannte man mich und damit musste man leben.

"Kennst du mich anders?". Spöttisch zog ich meine Augenbraue hoch und beobachtete Isaac's Reaktion. Wie immer konnte er nur amüsiert seinen Kopf schütteln.
Isaac war ein loyaler Gefährte und ein relativ gelassener Kollege, außer wenn sich die Lage im Club zuspitzte.  Dann kann er auch einmal anders. Er könnte nicht einmal im Traum daran denken, eine andere durchzunehmen. Schließlich hatte er eine sehr anständige Frau, die laut ihm eine Bombe im Bett war.

Ich verstand es überhaupt nicht, wie man sich in so jungem Alter, von 25 Jahren, nur an eine Frau binden konnte. Lachend unterbrach ich selbst meine Gedanken, als ich einige Gläser der Theke sauber bekam.
Ich sollte mich mit sowas nicht befassen. Als würde mir jemals eine den Kopf verdrehen...

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Mittlerweile war der Club mit unzähligen Leuten voll belegt. Angeblich war heute wieder ein berühmter DJ am Start. Man müsste die Musik mögen um irgendeinen Laut wahrzunehmen. Meine Ohren waren schon immun dagegen.

Ich wurde nicht Barkeeper wegen der ach so dummen, kopfdröhnenden und wiederkehrenden Beats, sondern eher weil der Job gut bezahlt war und vor allem bekam man neben dem gratis Alkohol auch gutes Trinkgeld. Und extra für mich.. wirkte ich auf Frauen dadurch anziehender.

"Rappelvoll wieder einmal!". Ich verdrehte meine Augen. Das Zickengehabe von Isaac, bei etwas mehr Arbeit als sonst begann.
"Du kannst ja eine Pause einlegen!", schrie ich beim vorbeihuschen in sein Ohr, um eine Alkoholflasche zu erreichen.

"Später, ich lass dich doch jetzt nicht alleine.", schwenkte er einfach seinen Kopf. Dabei wäre es mir viel lieber gewesen wenn er einfach nicht da wäre. Wir hatten genug zu tun, da brauchte ich nicht noch einen zappelnden Kollegen dabei.

Mein Blick huschte über die Bar und suchte den Club nach neuen Frauen ab. Zurzeit gelangen viele Jugendliche rein, deswegen musste ich aufpassen, dass ich mich nicht an Minderjährigen vergriff. Alkohol gab ich trotzdem her. Es war nicht meine Aufgabe, auf Kinder aufzupassen. Das sollten ruhig deren Eltern übernehmen.

Schnell huschten meine Augen in die Menge und blieben an 3 Frauen hängen. Sie standen an einem der hohen Tischen. Insgesamt gab es nur unnötige fünf.

Zwei Blondinen und Eine Brünette. Die Blondinen kannte ich schon und hatte sie schon durch. Zwar habe ich deren Namen vergessen, aber ich wusste das beide es sehr eilig hatten zum Höhepunkt zu kommen. Aber die Brünette… Die gedenke ich noch nicht gesehen zu haben.

Kurz sah ich wie sie im Seitenwinkel zu mir schielte. Roter Lippenstift ist das erste was ich bemerkte. Ein Lächeln ließ ihre geraden, weißen Zähne aufblitzen. Ich verfing mich in ihren Augen. Diese Farbe. So selten.
Es kann auch aber sein, dass ich mich getäuscht hatte. Zumal sie 10 Meter weiter weg stand.

Mein Blick rutschte zu ihren hohen Absätzen und glitt ihre gebräunten Beinen hoch, als sie mit dem Rücken zu mir stand. Sie hatte meterlange Beine und einen kleinen Apfelpopo. Wie gern ich diesen Kneten würde... Meine Hand unter ihr goldenes kurzes Paillettenkleid schlüpfen würde.. Meine Finger mit dem Saum ihres Höschen spielen würden.. während ich ihre Lippen in Anspruch nahm..

Mir wurde heiß und und ich spürte mein Glied pochen, nur durch eine banale Vorstellung.
Ihr Blick galt wieder mir und blieb an meiner Hand hängen, die mein Schweiß durchnässtes Hemd aufknöpfte. Langsam, jeden Knopf einzeln. Ihr Blick veränderte sich. Merklich zog sie ihre volle Unterlippe in ihren Mund.

Als man meinen Six-Pack sehen konnte, schossen ihre Augen wieder hoch zu meinen. Ein Augenzwinkern ihrerseits. Sie liebte dieses Spiel.. genauso wie ich.
Unüblich, musste ich schon sagen.
"Bis jetzt.", korrigierte ich mich selbst.

"Jace, alles ok?". Isaac gesellte sich zu mir und folgte meinem Blick. Ein lauter Pfiff schreckte mich auf.
"Heiß.", betonte Isaac, als er noch zusätzlich meinen genervten Gesichtsausdruck musterte.
"Chill, ich habe meine Frau.". Augenverdrehend schubste ich ihn weg von mir und gewann dadurch seinerseits ein lautes Lachen.

"Ich glaube sie kommt rüber.", deutet Isaac mit seinen Zeigefinger an. Abrupt wandte ich meinen Kopf in ihre Richtung. Tatsächlich schlenderte sie elegant mit ihren Absätzen her, dabei schenkte sie mir ein aufrichtiges Lächeln, welches ich natürlich erwiderte.

Ihr Parfum wehte in mein Gesicht, als sie vor der Theke Platz nahm. Kurz strichen ihre lackierten Fingernägel an meinen Unterarm entlang, bevor ich mich wieder in dieser einzigartigen Augenfarbe verlor. Es war eine interessante Mischung aus Grau, Blau und etwas Braun.

Wieder vernahm ich ihr weißen Zähne. Ich schluckte und ließ mich in der Situation fallen.
"Hey, Süßer!", konnte ich noch hören bevor meine Augen kurz zu ihrem Ausschnitt glitten. 
"Was darf ich dir bringen?", brachte ich doch noch raus. Sie überlegte kurz bevor sie sich vor beugte und ihre Lippen mein Ohrläppchen striffen.
"Etwas hartes. Es soll mich umhauen." Sie biss herein und glitt mit einem Ruck zurück.

Verwundert nickte ich und brachte ein hohes Glas raus. Einige Eiswürfel und 2 Scheiben Limmette ließ ich rein plumpsen. Gebannt sah sie mir zu, als ich die Alkoholsorten ins Glas ausschüttete. Mit einem Löffel vermengte ich den Drink, bevor ich ihn ihr servieren konnte.

Ihre Augen fixierten den Drink, die durch das schwarze Licht grau- blau leuchteten. Mit einer hochgehobenen Augenbraue blickte sie doch noch hoch zu mir.
In Erwartung meiner Erklärung.
"Gin. Gin Tonic, für dich."

Gin Tonic Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt