Ich war seit Millionen von Jahren bereits auf dem Weg die endlosen Weiten des Universums zu erforschen. Wie das möglich ist? Ich bin kein Mensch.
Naja ich war mal einer.Bis ich mich dafür entschieden habe, mich nach meinem Tod einfrieren zu lassen. Traurigerweise war ich kurz nach meinem Entschluss jung verstorben.
Als ich dann viele hundert Jahre später wieder zu mir kam war ich ein Speicherblock.
Mein Name ist Vera und ich bin die Erinnerung von Veronika Millers, die mithilfe der fortgeschrittensten Technologie der Zukunft, aus der gefroren Leiche entnommen wurde.
Zur Zeit meiner Schaffung stand die Erde kurz vor ihrer Vernichtung durch menschliche Dummheit und meine Mission war demnach die Erforschung des Weltalls und die Erschließung bewohnbarer Planeten.
Um als Replikant dieser Herausforderung gewachsen zu sein musste ich ein Training durchlaufen und nachdem ich es abgeschlossen hatte, wurde mein Speicherblock in meine jetzige Heimat, mein Raumschiff verbaut und es ging los ins Unbekannte.
Das war vor langer langer Zeit.
Die Erde? Tod und lehr.Trotz das meine Mission fehlgeschlagen war zwang es mich weiter. Sternensysteme entdeckt, erforschen und protokollieren.
Das war mein Lebenssinn und wenn ich diesem nicht folgte kam es zu Fehlern in meinem System.
Emotionen wurden zufällig generiert wie Angst oder Wut. Bei einem Menschen spräche man warscheinlich von Stimmungsschwankungen.Deshalb zog ich weiter durch das endlose Nichts. Bis zum heutigen Tag.
Vor mir lag das am weitesten von der Erde entfernte Sternensystemen, welches ich je angeflogen hatte.
Es trug den Namen Omega Eridani und das Erste was ich von ihm sah war ein Stern, ein wenig größer und heller als die irdische Sonne.
Ich nannte ihn Cassiopeia.Ein Langstreckenscan hatte ihn gerade einfangen können, obwohl wir noch Wochen vom Ziel entfernt waren.
Meine bisherigen Erkenntnisse waren, dass, obwohl ich mich so weit weg von meinem Heimatteil des Universums befand, Omega Eridani sich nicht sonderlich von den mir bisher bekannten Sternensystemen unterschied. Auf dem Foto erkannte ich zwei Gasriesen in den äußeren Umlaufbahnen und drei kleinere Planeten in der lebensfreundlicheren Zone.
Der von den Kleinen am weitesten von Cassiopeia entfernte Planet besaß ganze fünf Monde und weitere Scans eine Woche später, bestätigten ein riesiges Wasservorkommen an der Erdoberfläche.
Allerdings war die Temperatur, sowie der Sauerstoffgehalt der Atmosphäre viel zu gering für üppiges Unterwasserleben.Der zweite Planet sah da schon vielversprechender aus. Von seinem Aufbau her erinnerte er mich ein wenig an die ursprüngliche Erde. Das Wasservorkommen war etwas geringer. Die Meere bedeckten nur etwa 1/3 der Oberfläche und der Rest wurde von einer Art riesigem Urwald eingenommen.
Ein einziger Mond zog seine Kreise um den Planeten.
Ebenfalls zeigte ein Scan der Zusammensetzung der Atmosphäre, dass die Luft perfekt für menschliches Leben geeignet wäre. Eden, wie ich den Planeten inzwischen getauft hatte, hätte ich damals ohne zu Zögern als Besiedlungsziel vorgeschlagen. Ein Planet zu gut um wahr zu sein.Auf Sahara, dem dritten und letzten der bewohnbaren Planeten war es hingegen viel zu heiß. Die dauerhafte Nähe zu Cassiopeia hatte jegliches Wasser, dass es hier vielleicht gegeben hatte, verdunsten lassen. Ein paar Wolken in der kaum vorhandenen Atmosphäre waren das einzige Zugeständnis an das wenige Leben auf dem Planeten.
Ein detaillierter Scan der Oberfläche zeigte riesige Metall - und Erzvorkommen.Ich war mir ziemlich sicher, dass ich später mehrere Schürfdrohnenteams dorthin schicken würde. Da es hier keine nennenswerten Asteroidengürtel im System gab, würde ich von dort höchstwahrscheinlich die Rohstoffe für meine 3D-Drucker beziehen.
Gerade flog ich an Atlanta, dem Wasserplaneten vorbei, als ich plötzlich angepingt wurde.
Erschrocken wurde meine Aufmerksamkeit vom Bericht der Erkundungsdrohnen gerissen. Seit ca. 5 Tausend Jahren hatte niemand mehr versucht mit mir Kontakt aufzunehmen. Vielleicht eine intelligente Spezies?Aufgeregt öffnete ich den Kanal zur Kommunikation. Beinahe sofort durchfuhr mich ein stechender Schmerz. Mehr Systemfehler als ich in der kurzen Zeit benennen konnte fluteten auf mich ein und ehe ich mich versah war ich schon gezwungen mein System notfallmässig herunterzufahren.
Dunkelheit.
Ich war wieder online, aber ich war von meinen Systemen abgeschnitten. Ich hatte keine Möglichkeit herauszufinden wo ich war.
Wie viel Zeit war vergangen?
Was zum Teufel war passiert?
Noch nie in meinem Replikantenleben war mir etwas ähnliches passiert.Der Kanal.
Irgendjemand hatte mir über den Kanal einen Virus geschickt und einen ganz schön bösartigen noch dazu. Immerhin hatte er problemlos meine Firewall überwinden können.
Verdammt.
Was jetzt?
Die Angst war mein größter Feind.
Dieses Mal gab es kein Entkommen. Die Dunkelheit würde mich verschlingen und in den Wahnsinn treiben. Nicht einmal der Tod würde mich retten können.
Replikanten sind unsterblich.Keine Hoffnung auf Rettung.
Plötzlich hörte ich etwas. Waren das... Stimmen? Eindeutig! Aber ich verstand nicht was sie sagten. Eilig startete ich eine Analyse, die die mir fremde Sprache nach und nach ins Deutsche übersetzen sollte. Einer der Vorteile davon, ein Programm zu sein. Ich wartete ungeduldig in der Dunkelheit. Bald darauf verstand ich das Gespräch bruchstückhaft. Es ging um einen Körper.
Sie unterhielten sich darüber wie sie irgendetwas mit einem Körper verbinden könnten.
Divina.
War das nicht irgendwas lateinisches? Sie wollten Divina mit einem Körper verbinden, aber anscheinend war ihnen ein Fehler unterlaufen. Während ich noch verwirrt über ihre Worte nachdachte, konnte ich plötzlich fühlen.Sanft strich warme Luft über meine nackte Haut. War ich jetzt doch noch verrückt geworden? Ich spürte ein Herz, das in meiner Brust schlug und heißes Blut durch meine Venen pumpte. Ein stetiger Arten dröhnte in meinen Ohren. Ich spürte die weiche Fläche auf der ich lag, mit keiner Technologie sollte das jemals möglich sein.
Beinahe war es so, als wäre ich wieder am Leben! Konnte ich mir das wirklich nur einbilden?Ich versuchte mich daran zurück zu erinnern als ich einen echten Körper besessen hatte. Angestrengt versuchte ich meine Hand zu bewegen. Da spürte ich tatsächlich meine Fingerspitzen zucken!
Alle Gespräche um mich herum verstummten abrupt.
Dann fragt eine einzelne Stimme in die Stille
"Hat sie sich gerade wirklich bewegt? Hat es... Hat es funktioniert ?"
Niemand antwortete ihr. Doch das war auch gar nicht nötig, denn in diesem Moment schlug ich meine Augen auf.
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Göttin der Welten
Science Fiction(In Überarbeitung) Vera ist ein Replikant. Ihre Mission, die Rettung der Menschheit versagt. Auf der Suche nach Abenteuer und Abwechslung in ihrem unsterblichen Leben, erkundet sie nun die endlosen Weiten des Universums und findet sich alsbald in ei...