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Die nächsten 10 minuten verbrachten Sallron und ich damit die gesamte Wohnung auf der Suche nach Kleidung auf den Kopf zu stellen. Dabei entdeckten wir so einige interessante Dinge. Hinter der zweiten Tür von Rechts z.b. befand sich das Badezimmer, welches allerdings eher eine Badelandschaft war.
Wasserfälle, riesige Duschen und Whirlpools. Alles war da, nur keine Toiletten.
Wie ich später feststellte, musste dieser Körper nicht aufs Klo. Alles essen wurde im Magen restlos verwertet. Ungewohnt aber praktisch.

Im letzten Raum der rechten Seite befand sich dann Gott sei Dank ein Ankleidezimmer. Mein Xenarischer Begleiter zeigte sich aufgrund der darin hängenden Kleidung höchst erstaunt. Anscheinend unterschied sich die Mode von der Erde und von Xenarien sehr voneinander.

Zumindest war ich jetzt nicht mehr nackt, sondern trug Jeans und ein blaues Top. Bekleidet ging es also weiter auf die linke Wohnzimmerseite. Dort befanden sich nur zwei Holztüren. Hinter der von der Eingangstür aus nächsten, verbarg sich ein großer Abstellraum. Relativ uninteressant, aber bis obenhin gefüllt mit Nahrungsmitteln und sonstigen Haushaltsgegenständen.
Von Duschzeug bis Sagrotan war alles zum Nachfüllen enthalten.

Zuletzt wandten wir uns der zweiten Tür zu. Gleich nachdem ich sie öffnete war ich restlos begeistert. Eine große, moderne Küche tat sich vor mir auf. Schon immer hatte ich eine Leidenschaft fürs Kochen gehegt, sie bis jetzt aber noch nie so wirklich ausleben können. "Diese Wohnung ist unglaublich! " meinte ich zu Sallron während ich mit den Fingerspitzen beinahe schon ehrfürchtig über die Theke strich. "Ich glaube dieses Design werde ich in meiner VR einbauen ."

Der Xenarier lachte. "Es ist schon witzig. Die Hälfte der Zeit weiß ich gar nicht von was du sprichst ." Verwundert sah ich ihn an. "Da. Jetzt hast du es schon wieder gemacht ." Neugierig fragte ich, "welchen Grund gibt es dass du ständig zwischen du und sie hin und her wechselt wenn du mit mir redest? Das ist mir jetzt schon ein paar mal aufgefallen."
" Ach das meinst du. "
Verlegen griff sich Sallron an den Kopf .

" Eigentlich sollte ich dich wegen meines Jobs immer duzen, aber manchmal kommt halt die anerzogene Ehrerbietung vor euch Göttern durch. "

" Job? Was ist das denn für ein Job von dem du da redest? "Geheimnisvoll lächelte er mich an, ehe er antwortete, "das werden wir alles morgen in Ruhe besprechen, aber jetzt solltest du dich erstmal schlafen legen. Dein Körper braucht noch ganz viel Erholung. "Ich seufzte ergeben. Ich spürte die Müdigkeit schon in allen Knochen.

"Na gut, aber morgen erzählst du mir alles ja? "
"Versprochen" gab mir Sallron sein Wort. Perfekt. Ich wollte eh schon die ganze Zeit herausfinden ob das Bett so weich war wie es aussah.

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Ich erwachte vom Licht der Sonne, dass durch die Fenster auf mein Gesicht schien.
Verschlafen blinzelnd setzte ich mich auf. Gott ich liebte dieses Bett! So weich und fluffig wie eine Wolke.

Mein Blick fiel auf die Landschaft vor den Fensterscheiben.
Ich wusste, dass sie, genau wie bei all den anderen Fenstern auch, nicht echt war. Das schmälert aber nicht die Faszination die diese auf mich ausübte. Im Gegenteil. Ich bewunderte die hochaufgelösten Wälder. Wusste man es nicht besser, würde man es zweifelsohne für Real halten.

Jetzt aber genug gestaunt. Es wurde Zeit, dass ich ein paar Antworten bekam.

Schnell schlug ich die Decke zurück und sprang aus dem Bett. Ich trug ein langes, weißes Nachthemd, welches ich mir gestern vor dem Schlafengehen noch schnell übergestreift hatte. Vorsichtig betrat ich das Wohnzimmer. Wie viel Uhr es wohl wahr? Sallron war auf jeden Fall noch nicht hier, also huschte ich weiter ins Bad, wo ich mich gleich auszog und unter eine Dusche stellte.

Anschließend trocknete ich mich ab, putzte meine Zähne und machte mich nackt wie ich war auf den Weg ins Ankleidezimmer.
Dort suchte ich mir nach kurzem Überlegen weiße Unterwäsche und ein mit hübschen Mustern verziertes Sommerkleider aus. So bekleidet trat ich wieder ins Wohnzimmer.

Immer noch keine Spur von dem Xenarier. Dann musste ich jetzt wohl geduldig sein. Gerade als ich mich seufzend auf eines der Sofas werfen wollte, knurrte mein Magen. Freudige Erregung durchfuhr mich.
Oh ja. Jetzt würde ich die Küche einweihen. Sallron würde solange halt warten müssen. Selbst schuld.

Aus der Vorratskammer holte ich noch schnell etwas Pfannen Öl, Speck und ein paar Eier, dann machte ich mich ans Werk. Eine halbe Stunde später saß ich am Küchentisch und stopfte die Leckereien gerade so in mich hinein. Es war auch einfach nur unglaublich endlich wieder richtige Geschmacksknospen zu haben. Irgendwie schmeckte alles viel besser als in der VR.

Fünf Minuten später war alles restlos vertilgt und ich pappsatt. Also räumte ich das Geschirr nur noch schnell in den Spüler, schaltete ihn an und öffnete dann abermals die Tür zum Wohnzimmer. Dieses Mal jedoch war es nicht mehr leer. Auf einem der Sessel saß dieser Callier Typ von gestern. Auch heute wieder trug er seine Kutte. Von Sallron immer noch keine Spur.

Vorsichtig trat ich einen Schritt näher. Der Parkettboden knartzte leiser und mein Gegenüber sah auf. Als er mich erblickte, breitete sich auf der Stelle ein seliges Lächeln auf seinem Gesicht aus und er sprang auf um sich ehrerbietig vor mir zu verneigen.
"Ich wünsche Ihnen einen guten Morgen Divina, haben sie gut geschlafen?"

Oh Gott, ging das jetzt schon wieder los? "Erstens, bitte nenn mich doch Vera und zweitens, ja, das Bett ist wirklich schön weich und angenehm. Es war ein tolles Gefühl endlich mal wieder schlafen zu können ."
Das war ein Problem am Replikanten Dasein. Wir waren rund um die Uhr wach. Wir ermüdeten körperlich zwar nicht, aber geistig würde uns ein kleines Schläfchen manchmal schon gut tun.

Callier wirkte erleichtert. "Das freut mich zu hören. Also gab es keine Probleme mit eurem Körper Divina ?" Innerlich schon wieder leicht genervt wiederholte ich noch einmal: " Nein, aber bitte nenn mich doch Vera. "

Mein Gegenüber wirkte leicht zerknirscht aber entschlossen, als er ein paar Sekunden später erwiderte, "verzeiht wenn ich Eurem Wunsch nicht nachkommen kann meine Göttin, aber die Kirche ist nicht gewillt diesen Wahnsinn zu unterstützen. Wir wissen um die endlose Verwirrung und Panik, die eure Bannung in einen Körper mit sich bringt und wir werden euch so gut es geht bei der Eingewöhnung unterstützen. Verlasst euch darauf . "

Was sollte das denn jetzt heißen? Ich sollte dabei sein dem Wahnsinn zu verfallen? Das was er da laberte war der wahre Wahnsinn! Empört starrte ich ihn an, doch Callier redete einfach weiter,
"auf jeden Fall bin ich heute hier um mich etwas näher mit ihnen zu unterhalten. Sallron wird dann später noch dazu stoßen." Einladend deutete er auf ein Sofa ihm gegenüber. "Möchten Sie sich nicht setzen? Es könnte etwas länger dauern ."

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jun 10, 2020 ⏰

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