Chapter 4
Kai POV
"Du sollst nicht deine Tränen unterdrücken verdammt!" Ich war von mir selbst überrascht, als ich diesen Satz aussprach. Ich wusste nicht warum ich so wütend wurde, aber ich konnte nicht mehr den Anblick ertragen, wie sie zwanghaft ihre Tränen zurückhielt.
Sie starrte mit leerem Blick geradeaus und hatte die Lippen zusammengekniffen. Eine grosse Träne rollte ihr langsam über die mir zugewandte Wange runter. Der Anblick ihrer Träne verkrampfte meine Kehle und ich verspürte instinktiv den Drang, mich vorzubeugen und sie in die Arme zu nehmen. Leise begann sie zu weinen. Immer lauter, immer intensiver wurde ihr Schluchzen. Es zerriss mir das Herz, sie so zu sehen, auch wenn ich den Grund nicht kannte. Ich wusste nicht wieso, aber jedesmal, als ich sie sah verspürte ich das Verlangen ihr zu helfen, sie zu schützen und ihre Wunden zu heilen.
Ich hielt sie so lange fest, bis ihr Schluchzen verstummte.
Se-Na POV
"Geht es dir besser?" Ich sagte nichts und starrte ihn mit einem leeren Blick an.
"Soll ich dich nach Hause bringen?"
Ich wischte mir die Tränen, die sich zwei Jahre lang aufstauten vom Gesicht und schüttelte meinen Kopf, um ihm zu verdeutlichen, dass ich es nicht wollte.
"Se-Na du..." Er stoppte kurz, auf der Suche nach den passenden Worten. "...kein zu Hause?" seine Stimme klang rau, wodurch mir bewusst wurde, dass er Mitleid für mich fühlte.
Ich antwortete ihm nicht und hielt mein Blick gesenkt, unsicher wo ich hingucken sollte. Ich hatte ein zu Hause, aber in diesem Moment konnte ich nicht dorthin.
"Willst du zu mir nach Hause kommen?"
Ich schaute wieder hoch und konnte aus seinem Gesichtsausdruck erkennen, dass er es ernst meinte.
"Huh?"
Er lachte kurz auf und ein Lächeln umspielte seine Mundwinkel.
"Keine Angst, ich tu dir schon nichts."
In dem Moment wusste ich nicht, was ich machen sollte. Zum einen war es gefährlich für ein Mädchen alleine in der Nacht Draußen rumzulaufen, zum anderen wäre es ebenfalls dumm in das Haus von einem wildfremden Menschen zugehen, obwohl... War er noch wildfremd? Schließlich waren wir uns für zwei wildfremde Menschen seltsam nah. Er war die erste Person seit langem, bei dem ich so offen sein konnte, mich einfach wohl fühlte.
"Bist du dir sicher, dass dein Haus sicherer ist als hier?" Mein Bedenken konnte man aus meiner Tonart heraus hören.
"Obs sicher ist, kann ich dir nicht sagen,...aber es ist definitiv besser als hier."
Dem zu Folge war mir klar, was ich tun sollte. Ein Dach über dem Kopf ist immerhin besser, als keins.
(...)
Nun standen wir vor dem "Haus", wovon Jongin sprach. Es war unglaublich. Einem Schloss ähnelnd. Ich lebte nun mein Leben lang in dieser Stadt, aber mir war nie klar, dass es so einen Teil gab.
Wir standen vor einem hohen Zaun, der das ganze Haus umkreiste. Als wir näher kamen öffnete sich das Tor, wie auf Befehl und davor standen Männer in Anzügen. Als wir an ihnen vorbei gingen, bückten sich die Männer und sagten :"Wilkommen Hoijangnim (Meister).", aber Jongin hatte sie nicht einmal angeschaut. Er ging nur an ihnen vorbei und ich folgte ihm. Als wir eintraten, standen ein Haufen voller Dienstmädchen vor uns, die sich in zwei Reihen aufgestellt hatten und sie riefen ebenfalls im Chor: "Wilkommen Hoijangnim (Meister)". Jongin nahm meine Hand und lächelte mich an. Wir standen vor einer grossen Treppe, die zum zweiten Stock führte.
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Even if all I have are scars {Kai FF} EXOෆ (onHold)
Fanfiction"Ich möchte doch nur, dass es aufhört."sagte ich mit zittriger Stimme "Es tut so weh." "Was tut weh?" Jongins Stimme klang rau, wie als wüsste er wovon ich spreche. "Das Leben." Se-Na ist ein ganz normales 16-Jähriges Mädchen, die vom Pech verfolgt...