~Als sich unsere Blicke trafen~

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Woozi

Ich stand immer noch da und versuchte mein Körper dazu zu bringen sich zu bewegen oder wenigstens etwas zu sagen aber ich stand einfach da sah ihn an und konnte an nichts denken.
Das einzige was passierte war das feuchte Tropfen über meine Wangen kullerten.
In diesem Moment als ich es endlich schaffte meinen Körper dazu zu bringen sich zu bewegen bemerkte Soonie mich. Er stand da hörte auf zu spielen und ihm viel der Bogen aus der Hand.
Man konnte das leise klirren des Bogens hören wie es auf den Fließen des Musik Zimmers aufschlug. Wir beide starrten den Bogen an, dass war meine Chance zu verschwinden. Das war gerade alles viel zu viel für mich, ich kann das nicht. Ich lief langsam rückwärts,
als ich aus seiner Sichtweite war verschnellerte ich meinen Gang. Ich fing an zu Rennen. Doch ich hörte wie jemand etwas ablegte und dann loß rannte. Komm schon bitte renn mir nicht nach Soonie, bitte nicht. Ich kann dich jetzt nicht wiedersehen. Es war zu lang her. Ich hörte keine Schritte mehr hinter mir und verlangsamte meinen Gang. Ich blieb stehen und schnaufte. Ich bin schon lange nicht mehr gerannt. Als ich mich umdrehte um zu schauen wo er war weitete ich meine Augen.
Er stand genau hinter mir.
Er fasste mein Handgelenk und fing an auf mich einzureden. Doch ich verstand nichts da ich mit der kompletten Situation überfordert war. Das einzige, dass ich verstand war "Es tut mir leid". Nach einer Weile wurde es ruhig und ich hörte ein leises schluchzen das nicht von mir kam. Ich wischte mir über die Augen und schaute auf.
Der Anblick wie Soonie weinte machte mich so traurig das ich erneut anfing zu weinen. Ich riss mich zusammen und fasste all meinen Mut und griff nach seinem Mäntelärmel."Können wir irgendwo anders reden?" Soonie hatte nicht damit gerechnet das ich etwas sagen würde und lächelte leicht. Ich Tat es ihm gleich und versuchte ein Lächeln hinzukriegen das nicht traurig aussah. Auch wenn es mir nicht gelang denke ich das Soonie es ein wenig glücklicher machte. Ich hielt immer noch sein Ärmel und wir gingen in das Klassenzimmer in dem er Geige gespielt hatte. Ich schaute ihn erwartungsvoll an und wartete das er erklären würde warum er das damals getan hat.
Doch es kam nichts, es war eine unangenehme Stille. Ich fasste erneut meinen Mut zusammen und stellte eine Frage in den Raum die er sich wahrscheinlich schon hätte denken können.
"Warum und wohin bist du damals verschwunden?" Ich fragte dies etwas leiser damit er nicht erneut weint oder Gefühle der Schuld ihn bedrängen. Ich wartete eine ganze weil, aber dann fing er an alles von vorne zu erzählen. Ich hörte ihm gespannt zu, er erklärte zwar noch viel mehr über das Verschwinden von ihm aber das störte mich nicht. Nun war mir klar das Soonie nicht aus Egoismus oder jeglichem in dieser Art gegangen war.
Er wurde gezwungen da seine Eltern umziehen mussten. Damals wollte er mir noch schnell Bescheid sagen aber seine Eltern erlaubten es ihm nicht und er musste direkt mit ihnen mit. Er zog mit seinen Eltern in einen Ort der von unserem ca zwei Stunden entfernt war. Ich hätte ihn jederzeit besuchen können, hätte ich gewusst wo er wohnt.
Als mein Vater starb zogen wir dann auch um. In die Nähe des Ortes zu dem er weggezogen war. Aber es hat auch Vorteile in diesem Ort zu wohnen denn in unserem alten Ort gab es kein Gymnasium. Es wurde wieder still und ich denke Soonie wollte das ich etwas dazu sage. Ich trat einen Schritt nach vorn schaute ihm in die Augen und kurze Zeit danach umarmte ich ihn dann freundschaftlich.
Es fühlte sich an wie damals als wir klein waren, ich konnte seine Körperwärme fühlen so wie damals, dass machte mich glücklich. Ich lächelte und ich denke er lächelte auch.
Nach einer langen Umarmung beschlossen wir das er jetzt weiter üben sollte und dass wir uns morgen wieder treffen. Wir spielten noch eine Runde Daumen drücken, dass ich gewann, und verabschiedeten uns dann.
Ich lief viel fröhlicher als sonst nachhause, irgendwie hat die Welt viel mehr Farbe bekommen. Alles sieht gerade so bunt für mich aus, ich weiß nicht wieso. Vielleicht sind dass, einfach nur die Glückshormone.
Ich war fast zuhause und lief noch an einem Bäcker vorbei. Ich beschloss spontan ein kleines Stück Kuchen für meine Mutter zu holen. Das würde sie sicherlich freuen.
Also ging ich rein und kaufte ein kleines Stück Erdbeerkuchen. Ich stellte mir schon vor das meine Mutter etwas glücklicher wäre als sonst und beeilte mich nachhause zu kommen. Ich schloss die Tür auf und rannte hinein. "MAMA" schrie ich ein klein wenig zu laut für meine Verhältnisse aber das war mir gerade egal. Ich lief ins Wohnzimmer und erstarte.
Da auf der Coach. Da, da saß ein Mann. Ein Mann den ich nicht kannte.

Love Letter [Seventeen ff]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt