Kaum ist die Tür vor uns zugeschlagen, fängt Marius an zu meckern.
"Wie wär's, wenn ihr das nächste Mal die Tür direkt kaputt haut? Dann kann ich Geld von euch abknöpfen."
Ich schaue zu Marius runter und er ist nur am Lächeln, wie ein selbstsicherer Knilch.
"Wieso habt ihr überhaupt die Tür zugeknallt? Dürfen wir euch nicht zuschauen?", frage ich und verschränke meine Arme vor meiner Brust.
"NEIN!", brüllt Jeanette. "Das ist eine Überraschung!", singt Viola nach ihr.
Naja, dann haben Marius und ich wohl keine Wahl. Wir haben uns kurz auf die Couch gesessen und danach beschlossen, dass wir während der Zeit, in der die beiden weiblichen Wesen unser Abendessen kochen, wir uns nützlich machen können (in unserer eigenen Wohnung) und die restlichen Möbel im Wohnzimmer aufbauen könnten. Immerhin geht es zu zweit schneller, als alleine.
Wir haben den TV-Schrank, einen kleinen Couchtisch und eine Kommode aufgebaut und dann fing es an lecker zu riechen. Marius schaut mich an, und ich wusste genau, dieser Junge wird absolut kein Finger mehr rühren. Der hat nur noch Essen im Kopf. Man kann ihn sogar sabbern sehen, wenn man ihm genau ins Gesicht schaut. Da muss ich ein bisschen kichern, hat aber keiner bemerkt.
"Was kocht ihr denn jetzt? Dürfen wir es immer noch nicht wissen?"
Marius ist neugierig geworden und besteht darauf zu wissen, was er sich denn in seinen Mund stecken wird."Ihr könnt ja mal raten, was wir kochen... Ihr habt zusammen 3 Versuche."
Während Jeanette das sagt, hat man bemerkt, dass sie ein riesen Lächeln im Gesicht hat. Man merkt ihr sowas immer direkt an, egal ob es ein Gesichtsausdruck oder eine Gestik ist.Ab und zu raschelt es in der Küche und es ist sehr laut. Trotzdem versucht Marius das Gericht zu erraten. Er liefert sich ein kleines Battle mit Jeanette.
"Ist es irgendwas mit Gemüse?" - "Hmmm, ja, kann man sagen, ja."
"Ist es ein Auflauf?" - "Ja, bist sehr nah dran!"
"Ist es ...", Marius zögert ziemlich."Kartoffelgratin?" Ich habe es mir mal erlaubt, mich einfach einzumischen. Ich darf ja auch raten.
"Ja! Richtig! 100 Punkte an Kilian! Ding, ding, ding!!" Viola und Jeanette quietschen regelrecht vor sich hin.
Die beiden öffnen die Tür zur Küche und wir dürfen endlich einen Blick drauf werfen.
Ich sehe zu Marius rüber, und diesmal sieht man ihn wirklich sabbern. Zumindest in meiner Vorstellung. Er klebt am Backofen und starrt das Gericht an.
Die Mädchen fangen an zu kichern und ich bringe es nicht weiter, als mich ein bisschen für diesen Jungen zu schämen.Jeanette ist noch dabei, einen kleinen Salat für uns zuzubereiten und Viola fängt an den Tisch zu decken. Sie hat mich und Marius dazu gezwungen, ihr zu helfen. Immerhin sollen wir nicht 'tatenlos rumstehen und zuschauen, während die beiden die ganze Arbeit machen'.
Viola hat mir und Marius aufgetragen das Geschirr und die Teller aus den Umzugskartons zu kramen. Sie hat derweil Servietten vorbereitet und kleine Deckchen für jeden von uns auf den Esstisch gelegt. Jeanette ist fertig mit dem Salat und stellt ihn auch auf den Tisch.
Zu viert waschen wir schnell das Besteck, die Gläser und die Teller ab und decken den Esstisch zu ende. Das einzige, was noch fehlt, ist das Essen.Während Viola den Kartoffelgratin aus dem Ofen holt, hat Jeanette Kerzen geholt und angezündet. Das ist wieder mal too much.
"Damit die Stimmung ein bisschen romantischer wird." Dabei hat Jeanette einen komischen Blick und schüttelt mit ihren Schultern.
Marius zieht nur eine angewiderte Fratze und Viola ist ganz begeistert.
Mich kümmert es nicht, aber es wäre auch ohne Kerzen ein nettes Essen.Wir sitzen am Tisch und jeder ist am Essen. Es vergehen Stunden , in denen wir nur am Reden sind.
Es wird spät und die Mädels helfen uns noch aufzuräumen und machen sich auf dem Heimweg.
An der Tür umarmt sich jeder und wünschen uns eine gute Nacht.Auch ich lege mich jetzt schon ins Bett, ich bin fertig für heute.
Kaum liege ich, höre ich, wie Marius wieder mit den ganzen Leuten im Teamspeak am sprechen ist. Das kann man nicht überhören. Die meiste Zeit ist er nur am Lachen.Das sollte mich aber nicht weiter stören, und ich schlafe während seines Kicherns friedlich ein.
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Please, don't tell anyone (K x M)
FanfictionKilian und Marius ziehen gemeinsam in eine neue Wohnung. In die Stadt, in der auch ihre gemeinsamen Freunden leben. Alles lief wie vorher, doch dann beginnen die beiden sich mit anderen Augen zu sehen.