Ein Blick

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Es war dieser Tag, der sein Leben veränderte.

Der Tag an dem sich seine Sichtweise gegenüber der ganzen Welt komplett drehte.

Der Tag an dem er sich wie im Himmel fühlte und nicht wollte, dass dieses Gefühl verschwindet.

Er sah einen Engel.

Es war dieser eine Tag, an dem er sie und ihr wundervolles Lächeln zum ersten Mal sah und etwas erfüllte ihn innerlich.

Für ihn hatte sie Flügel und ihre Füße berührten nicht den Boden. Sie schwebte über den Asphalt.

In seinen Augen war sie übernatürlich und ein Wesen, dass diese Welt noch nie sah, ein zu schönes Wesen.

Allein dieses Lächeln lockte ihn in ihren Bann und er war ihr verfallen.

Er sah ihre gemeinsame Zukunft schon vor seinen Augen.

Er wollte sie in seine Arme schließen, sie fest umarmen und nie wieder loslassen.

Innerhalb von einer Sekunde in der sich ihre Augen trafen, war es um Tate geschehen und er hatte sich verliebt.

Doch diese Liebe war viel mehr als nur ein Augenblick Glück...

"Willst du jetzt auch einen HotDog, Bro?"

Es war die fragende Stimme des besten Freundes von Tate, Jackson.

Tate nickte, ohne auch nur die Augen von dem Engel zu lassen, dem er eben begegnet war. Er hatte Angst sie in der Menge zu verlieren, aber er war sich sicher, dass er sie auch so wieder finden würde. Ihr pechschwarzes langes Haar war nicht zu übersehen und ihr Lächeln scheinte auch bis zu vielen Metern von Entfernung in sein Herz.

Sie redete mit ihren Freundinnen und nahm immer wieder einen kleinen Schluck von ihrem kühlen Getränk. Sie scherzte und lachte und jedesmal wenn sie dies tat, machte Tates Herz einen sprung.

Sie brachte sein Herz ins Rasen, ohne auch nur davon zu wissen.

Im Augenwinkel sah Tate seinen besten Freund ihm den HotDog hinhalten.

Er riskierte es, wendete seinen Blick ab und griff nach dem HotDog.

"Setzen wir uns dorthin."

Tate zeigte mit dem Finger auf den Tisch neben dem Mädchen und ihren Freundinnen.

Beide liefen auf den Tisch zu und alle Mädchen am Tisch hörten mit ihren Gesprächen auf und schauten die vorbeilaufenden Jungs an.

Sie waren ein guter Fang, dass sah man mit einem Mal. Figur, Kleidungsstyle und das Aussehen waren Eins A. Diese Chance lies sich doch keiner entgehen.

Als Tate und Jackson am Nebentisch saßen, bissen sie genüsslich in ihr Essen. Tate wusste, dass die Mädchen gucken würden und schmunzelte während dem essen. Er versuchte so unauffällig wie möglich sie anzusehen, doch sein Blick fiel sofort auf und als er ihn abwendete fing sofort das getuschel an. Er startete einen zweiten Versuch und blieb starr - sie schaute ihn auch an. Er wendete wieder seinen Blick ab und ließ es mit dem gucken. Nach dem Essen würde er auf sie zugehen und nach ihrer Nummer fragen, da war er sich sicher.

Also tat er, was er sich dachte und schluckte den letzten Bissen seines HotDogs runter, aber da hörte er das altbekannte Geräusch, wenn ein Stuhl über den Betonboden streift, ein ohrebetäubendes Geräusch.

Eine Frage tauchte in seinem Kopf auf: Sie geht doch nicht etwa?

Sofort läuteten seine Alarmglocken und er schaute erschrocken auf.

Aber zu seiner Überraschung verließ sie nicht den Tisch, um sich auf den Weg Nachhause zu machen, sondern kam direkt auf ihn zu.

Tate stoppte den Atem und hoffte darauf sein Herz würde langsamer klopfen, aber das tat es nicht. Er redete sich ein, er solle cool bleiben und nichts nach Außen zeigen, was er auch schaffte zu tun, denn er war Meister darin seine Gefühle und Gedanken zu verbergen. Keine Menschenseele bekam von seinen tiefen Gefühlen und Gedanken etwas mit, aber das natürlich nur, wenn er es niemandem erzählte.

Die junge Asiatin blieb vor dem Tisch der Jungs stehen und schenkte Tate ein Lächeln, der drohte dadurch vor Freude aufzuspringen.

Sie begrüßte die beiden Freunde mit einem 'Hallo' und fragte, ob sie sich hinsetzen dürfte.

Tate war überwältigt von ihrer etwas tieferen Stimme. Ihre Stimme war so angenehm und keineswegs nervig und piepsig. Sie war wie ein Wind, der leise in seine Ohren drang und dann aufhörte zu klingen.

Von den zwei Jungs kam ein Nicken und das ohrenbetäubende Geräusch wiederholte sich.

"Ich heiße April und will gar keinen Smalltalk führen, denn ich bin wirklich schlecht in sowas, also komme ich gleich zur Sache..."

Sie fuchtelte in ihrer Tasche und Tate wusste was nun kommen würde. Er schmunzelte und schrie innerlich vor Freude. Auch war er überrascht von ihrer direkten Art und das machte sie interessant für ihn. Die sonstigen Mädchen hätten sich nicht einmal getraut ihn anzusprechen, geschweige denn sich zu ihnen zu setzen.

Das Mädchen zückte nach langem suchen nun ihr Smartphone aus ihrer Tasche und übergab es langsam...Jackson.

Und das war der Moment,in dem Tates Herz zum ersten Mal brach. Er konnte regelrecht hören, wie es sich in zwei teilte und einen unglaublichen Schmerz hinterließ, den er noch nie gespürt hatte, denn er kam von Innen, genau von der schwächsten Stelle, die man nur hätte treffen können.

'Kriege ich deine Nummer?'

Dies waren die Worte, die nicht an Tate gewidmet waren und somit floss eine kleine Träne aus seinem rechten Augenwinkel, denn der Schmerz ließ sich diesmal nicht unbemerkbar machen. Er hätte jegliche Nummern haben können, die er wollte aber er strebte nach ihrer wie er es noch nie tat. Er konnte diese Art von Schmerz nicht unterdrücken. Tate machte mit dieser Art von Schmerz zum ersten Mal bekanntschaft.

Er wischte diese schnell Träne weg und hielt die weiteren Tränen zurück, welche kurz davor waren auch seine Augen zu verlassen.

Er weinte innerlich, um das Interesse einer Person, die er gerade einmal vor 10 Minuten gesehen hatte und nicht einmal ein Wort mit ihr gewechselt hatte.

Es war nur dieser eine Blick, der für den Beginn dieser Liebe für Tate ausreichte, aber es war auch diese eine Geste und dieser eine Satz, der sein Inneres zerstückelte.

Es war als wäre er ins Eiskalte gedrängt worden und dann ins kochend heiße Wasser geworfen worden, um dann am Ende in Stücke zu zerbrechen.

Just Like Brothers: An AngelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt