Kapitel 5: Eine schlaflose Nacht

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"Hey, Sniefi. Du Schlammblut. Was starrst du mich so an? Hab ich was im Gesicht?" "Nein. Der ist gerade nur mit den Gedanken ganz wo anders. Wird Zeit, dass wir ihn in die Realität zurückholen." Diese Stimmen...Severus kannte diese hasserfüllten und zu tiefst abstoßenden Klänge. Die Rumtreiber. Erst jetzt fing er an sein Umwelt wahrzunehmen. Er lag auf dem Boden der großen Halle, vollkommen gelähmt und konnte keines seiner Gliedmaßen nur annähernd bewegen. Über ihn ragten die Gesichter von Sirius und Remus, welche grinsend auf ihn herabschauten. "Na, was is? Wie gefällt dir der Boden? Endlich bist du da, wo du hingehörst!" Er kräftige Schlag in die Magenregion von Severus und ein schmerzhaftes Keuchen folgten nach dieser Aussage. Nach erstmaliger Verarbeitung des Schmerzes fragte sich Severus, wie er in dieser Lage endete. Das letzte an das er sich erinnerte, war das plötzliche Klopfen an der Tür seines Zimmers. Doch niemand stand nach Öffnung dieser davor, also zog er sich zurück und begann die Nachtruhe. Nun liegt er hier, in die Mangel genommen von Idioten. Neben Verwirrung und Wut verschaffte sich auch ein Gefühl von Angst Zugang zu seinem Körper. Was sollte er nun tun? Eine Ohrfeige rüttelte Severus aus seinen Gedanken. In seiner Wange entstand ein pochendes Gefühl und er biss die Zähne zusammen. Er wollte brüllen und wissen, was der Mist sollte, doch entfiel ihm nach wie vor die Stummheit seinerseits. Stattdessen ergriff Sirius das Wort. "Also. Hat jemand eine Idee, was wir jetzt schönes tun könnten?" "Wie wäre es mit einem Mitternachtssnack?" Dieser Vorschlag ertönte außerhalb Severus' Sichtweise. Dennoch konnte er die Stimme Peter zuordnen. Doch was meinte er mit Mitternachtssnack? "Großartige Idee, meine treue Freund. Ich weiß auch schon genau, was er genießen kann." Mit einem unheimlichen Blick in den Augen ließ Sirius sich ein Glas von Remus in die Hand legen. Es war gefüllt mit einen Dutzend Würmern und Maden. Voller Vorfreude drehte er den Denkel des Behälters auf und trat näher an Severus heran. "Peter. Geh mir mal zur Hand." Der pummelige Junge setzte sich in Bewegung, kniete neben Sirius nieder und erzwingte das Öffnen Severus' Mundes. Die Vorahnung, welche der Schwarzhaarige gestellt hatte, als Sirius Blick ins Unheimliche abschweifte, hatte sich nun bestätigt und Severus versuchte seinen Körper zu bewegen. Vergebens. Nur der Ausdruck in seinen Augen, welcher angsterfüllt auf das Glas gerichtet war, konnte seine Unruhe widergespiegelt. Doch plötzlich rief eine weitere Stimme aus dem Hintergrund. "Stopp! Hört auf!" Es war James. Der Braunhaarige trat zu seinen Freunden und schaute ziemlich ernst. Er entriss Sirius den Behälter. "Hört auf damit! Das ist grausam!" Verwundert schauen sich die restlichen Rumtreiber an. In Severus kam Erleichterung auf. Anscheinend hatte James doch Schuldgefühle oder zumindest das Vorhandensein eines Gewissens festgestellt. Wird auch Zeit. James zückte seinen Zauberstab. Bestimmt um Severus von dem Lähmungszauber zu erlösen. Doch dazu kam es nicht, denn stattdessen wandelte er die Würmer in Skorpione um und setzte sich auf Snapes Bauch. Ein Keuchen entglitt Severus, als James sein Gewicht auf ihn niederließ. "Es ist grausam, wie schlecht ihr vorbereitet seit. Ich mache das lieber selbst." Nun änderte sich auch James' Miene und gab puren Sadismus wider. Ehe sich Severus versah, schüttete James die Krabbeltiere  in seinen Mund. Er schrie, doch kein Laut entwich seinem Mund. Die Rumtreiber lachten und traten auf Snape ein, während die Skorpione langsam in seine Kehle krochen. "Du bist Abschaum, Snape.... Snape... SNAPE!!"

Ruckartig öffnete Severus die Augen. Ein Albtraum? Der Junge lag komplett verschwitzt in seinem Bett. Hier sah es aus, als hätte ein Sturm gewütet. Er blickte nach links und bemerkte wie James an seinem Bett stand. "Snape! Alles okay?" Verwundert richtete sich Severus auf und strich durch seine pechschwarzen Haare. Er musste erst einmal die Traum von eben verarbeiten... Moment? 'Was macht Potter in meinem Zimmer', dachte er und sah James mit großen Augen an.
Es wirkte beinahe so, als vielen seine Augäpfel aus den für sie vorgesehenen Plätze am Schädel. James schaute etwas besorgt auf den schmächtigen Jungen und dachte bereits heftig darüber nach, wie er den heimlichen Besuch erklären sollte. Severus sammelte sich wieder und starrte nun mit wütender Miene auf seinen Gegenüber. "Was machst... du hier?" Diese Worte wanderten so zärtlich und leise wie das Tapsen von Mäusen über seine Lippen. Er selbst konnte sie kaum hören, dennoch nahm James das überhörbare Flüstern war. "Ich..ähm..also..Naja. Lass mich erklären. Die..die anderen. Ja, Sirius und Peter. Sie sagten ich solle mich in dein Zimmer schleichen und dich zu Tode erschrecken, genau. Aber dann hast du ihm Schlaf geschrien und gezittert und ich..ähm... war überrascht. Also versuchte ich dich zu wecken..Und jetzt sind wir hier." Hoffent, dass der Slytherin diese wahrheitsgemäße Aussage akzeptierte, beobachtete der Braunhaarige die Entwicklung der gegenwärtigen Situation. Severus krallte seine Finger in die Decke, doch ob dies aus Wut, Scham oder anderen Gründen war wusste James nicht, bis zu dem Moment, als er einen Klatscher vernahm. Severus ließ seine Hand voller Wucht auf die Wange des Gryffindors rattern, jedoch besaß dieser schmächtige Junge nicht viel Kraft, also fühlte es sich eher wie ein Stups an. Am liebsten hätte Severus endlos lang mit den verschiedensten Beleidigungen auf James eingehackt, doch machte ihm seine Stimme einen Strich durch die Rechnung. Trotz alle dem fragte sich der Slytherin noch eine Sache: Vom Zeitpunkt, an dem er die Tür öffnete und dem Zeitpunkt, wo er einschlief, verging bestimmt eine gewisse Zeit. Warum hat Potter solange gewartet? "Bitte Snape. Versteh das nicht falsch. Ich...habe nur warten wollen, bis du schläfst um dich dann...äh..unsanft aus deinen Träumen zu holen..Äh ja. Genau." Die Antwort schoß aus seinem Mund, als könnte James Gedanken lesen. Severus stieg nun grimmig aus seinem Bett, packte James am Kragen und schleifte ihn zur Tür, wobei er all seine Kraft aufwenden musste. Er setzte ihn draußen ab und schlug die Tür mit einem lauten Knall hinter sich zu. James seufzte, zog seinen Unsichtbarkeitsumhang wieder über und tapste sachte zurück in den Gemeinschaftsraum der Gryffindor und danach in sein Zimmer. Zu seinem Pech war Sirius noch wachgeblieben und durchlöcherte ihn, wie es gelaufen sei. "Gut. Er hat geschrien wie ein Baby", log James ihn vor. Stolz und zufrieden legte sich nun endlich auch Sirius in sein Bett. James tat es ihm gleich, doch wanderte noch eine Weile das Bild vom schlafenden Severus durch seinen Kopf. Was er wohl geträumt hat? Nach einer Weile schlief James, erschöpft vom Ganzen grübeln, ein. Severus jedoch kniete von innen vor seiner Zimmertür und verkroch seinen Kopf im Schoß. Ob es der Albtraum und der abendliche Besuch von Potter war, der ihm zu schaffen machte, blieb ihm unklar. Einst wusste er aber. Diese Nacht könnte er kein Auge zubekommen.


Hi! Neues Kapitel ist da.
Es tut mir leid das zu sagen, aber
leider werdet ihr jetzt häufig
mit solchen Zeitabständen
zwischen den Kapiteln rechnen.
Ich weiß, dass es fies ist.
Ich arbeite dran so schnell wie
möglich Nachschub zu liefern,
aber jetzt hoffe ich erstmal,
dass das Kapitel mundet.
Viel Spaß :)

Wenn aus Hass Liebe wirdWo Geschichten leben. Entdecke jetzt