Wenn aus Hass Liebe wird

Kapitel 4: Übung und Abendstunde

Die beiden Jungs standen sich gegenüber und hoben die Zauberstäbe als Zeichen des Duellbeginns. Ein etwas verunsicherter und leicht genervter Blick spiegelte sich in Severus' Augen wieder. Er hatte keine Lust Potter zu sehen geschweige denn mit ihm zu üben. Das makellose Gesicht und die runde Brille über der schmalen Nase. Er hasste dieses Gesicht. James der beliebte Gryffindor und begabte Jäger beim Quiddich. Jedes Mal wenn Severus an all das dachte, was James besaß und er nie haben könnte, wurde er wütend. Dazu kommt noch, dass seine vorübergehende Stummheit auch ihm zuzuschreiben ist. Seit dem ersten Schuljahr machte er dem Schwarzhaarigen das Leben zur Hölle. Und jetzt, urplötzlich, begann James sich merkwürdig zu verhalten. Er griff ein, als die Rumtreiber ihn tränken wollten und als Dumbledore nach den Sprüchen fragte. Hat er Schuldgefühle? Will er ihn täuschen und dann hinterhältig in den Abgrund treiben? All diese Fragen stellte sich Severus in dem Bruchteil einer Sekunde, als die beiden sich einen Blickkontakt erlaubten. Auf einmal öffnet James vorsichtig seinen Mund: "Hör mal Snape. Tut mir leid wegen dem Unfall." Was? Überrascht schaute der Slytherin in die ehrlichen Augen seines Gegenübers. 'Was wird das denn, wenn es fertig ist? War das eine ernst gemeinte Entschuldigung', dachte er sich. Der Gryffindor wartete auf eine Reaktion, aber bekam nur den Rücken zugedreht. Severus wollte die Übung fortsetzen und entfernte sich 5 Schritte von seinem Partner. James seufzte und tat dies ebenso. Zeitgleich drehten sich die Jungen um und begannen mit stillen Sprüchen (Zauberer und Hexen bekommen ab einem bestimmten Fähigkeitenlevel die Möglichkeit stille Sprüche zu lernen, das heißt sie müssen die Zauber nicht laut aussprechen sondern nur im Kopf erwähnen oder daran denken). Der Gryffindor griff zuerst mit einem simplen Expelliarmus an. Snape wehrte diesen mit Protego ab. Es ging eine Weile im Wechsel weiter, mal griff Severus an und mal James. Nach einer halben Stunde des anstrengenden Übens war der Unterricht vorbei und immer hatte noch keiner der Jungs gewonnen. Die restlichen Rumtreiber, welchen ebenso die selbe Stunde wie James hatten, näherten sich und bestaunten das scheinbare unendliche Duell zwischen ihm und dem Schwarzhaarigen. "Hält James sich zurück? Er könnte Sniefi doch mit nur einem Zauber außer Gefecht setzen", flüsterte Wurmschwanz Sirius leise zu. "Du hast Recht, Peter. HEY! Krone! Beende es endlich! Dumbledore ist eh schon weg", brüllte Sirius dem Gryffindor zu. Severus erschrak, als er die Aussage wahrnahm. Dumbledore ist schon gegangen? Wieso? Ich bin denen jetzt schutzlos ausgeliefert! Der Blick in seinen Augen veränderte sich schlaghaft. James schaute seine Freunde und dann den Slytherin an. Verkrampft biss er sich auf die Lippe und feuerte einen Zauber in die Richtung des schmächtigen Jungen. Bombarda! Mit einem lauten Knall erzitterte der Boden und Staub wurde aufgewirbelt. Die Rumtreiber jubelten und  der Braunhaarige verließ mit gezwungenem Lächeln gemeinsam mit seinen Kumpels das Klassenzimmer. Ein Keuchen und Räuspern ertönte. Aus der dreckigen Staubwolke kriechte Severus völlig verschmutzt hervor. Er hatte etwas davon eigenatmet und einen Schreck bekommen, aber sonst ging es im gut. Hatte sein Gegner etwa absichtlich auf den Boden gezielt? Fragend richtete er sich auf, klopfte den restlichen Dreck von seiner Robe und verschwand ebenfalls aus dem Klassenzimmer. Er bog vorsichtig um die Ecke in der Angst, dass die Rumtreiber ihm auflauern könnten. Alles war still. Schritt für Schritt setzte Snape den Weg in den Gemeinschaftsraum der Slytherin fort. Dort angekommen, stapfte er in sein Einzelzimmer und fiel erschöpft in sein Bett. Dieser Tag heute war einfach zu viel. Keine Stimme haben, der Zwischenfall auf dem Klo und die Stunde gerade eben. Nachdem Severus einen tiefen Atemzug durchführte, rappelte er sich ein letztes Mal auf, um sich seiner Kleidung zu entledigen und erstmal eine kalte Dusche zu nehmen. In dieser stehend bemerkte er erstmals, wie luxuriöse die Räume der Slytherin sind. Jedes Zimmer hatte ein Einzelbett, ein Bad und genügend Platz um bis zu zwei weitere Betten hineinzustellen. Das heiße Wasser des Duschkopfes floss zärtlich an Severus' Haut hinab. Es tat gut die ganzen Sorgen und Probleme für eine Sekunde zu vergessen. Nachdem er fertig war, schlüpfte er in seine bequemen Sachen bestehend aus einem grünen, größeren Pulli und einer schwarzen Jogginghose. Sogar im Privaten repräsentiert er die Farben seines Hauses. Natürlich unabsichtlich. Grün und Schwarz sind nun mal die Lieblingsfarben des Schwarzhaarigen. Er ließ sich auf dem Bett nieder, holte aus seiner Tasche ein Buch hervor und las darin noch eine ganze Weile. Seine Augen verschlangen die Seiten förmlich und das neugefundene Wissen strömte nur so in seinen klugen Kopf. Auf der vorletzten Seite hielt Severus inne und blickte aus dem Fenster. Es ist bereits dunkel. Die Zeit vergeht wie im Flug während man etwas Leidenschaftliches tut. Er schloss das Buch und schob es unter sein Kopfkissen. Nach dem Schließen der Vorhänge ging auch der Slytherin endlich zu Bett. Er freute sich auf einen erholsamen Schlaf, doch plötzlich klopfte es an der Tür... Zur selben Zeit spielte sich im Zimmer der Rumtreiber ein weniger Ruhiges Szenario ab. Die Gryffindors machten einen recht brutale Kissenschlacht. Sirius feuerte die Kissen mit ungebändigter Kraft in die Gesichter von Peter und James. Remus verkroch sich hinter seinem Bett und griff dann an, wenn niemand es erwartete. Da die Kissen weich waren, schmerzte legendlich der Druck, mit welchem sie angeflogen kamen. Eine kurze Zeit später stoppte die wilde Schlacht, als die Jungs erschöpft auf dem Boden lagen und vergnügt lachten. "Das hat Spaß gemacht. Sollten wir öfter tun", gab Remus von sich. "Ja, aber nur, wenn Peter sich nicht immer als Zielscheibe anbietet", meinte Sirius ironisch. Peter wurde verlegen und James grinste amüsiert. Die vier unterhielten sich noch ein wenig über die heutigen Geschehnisse, als plötzlich Sirius seinen besten Kumpel anspricht: "Was war das heute in Verteidigung gegen die dunklen Künste mit Sniefelus, James? Wieso hast du Dumbledore davon abgehalten ihn zu löchern?" James antwortete nicht. "Naja. Auch egal. Aber dein Zauberspruch am Ende der Stunde war schon nice", meinte Sirius fröhlich. James gefiel das eher weniger. Hoffentlich hatte er Snape nicht getroffen. Noch mehr Stress mit den Lehrern kann er nicht gebrauchen. Zumindest redet er sich ein ihn aus diesem Grund verfehlt zu haben. "Ich hab ne Idee. Wie wär's, wenn du Sniefi jetzt mit deinem Unsichtbarkeitsumhang nen Besuch abstattest? Kannst ihm ja nen Schrecken oder so einjagen", kam Sirius auf die Idee. "Ja. Klopf an der Tür, warte bis er sie öffnet, schleich dich rein und erschreck ihn", fügte Wurmschwanz hinzu. Remus legte sich in sein Bett und meinte: "Macht was ihr wollt. Ich geh schlafen. Dämmt also die Lautstärke." "Geht klar", antworteten die drei im Chor. "Also? Was sagst du, James?" "Ich weiß nicht. Es ist schon spät." "Komm schon Krone. Tu es für deinen lieben Flohsack, den Rattenschwanz und den Mondfanatiker." Die Art und Weise, wie Sirius sich, Peter und Remus beschrieb, war ziemlich grob. Letztendlich stimmte James zu und zog den Umhang über. Leise schlich er aus dem Zimmer und aus dem Gemeinschaftsraum in Richtung Kerker. Zum Glück kam ein verspäteter Slytherin und sagte das Passwort. Er war drin. Vorsicht tapste er die Treppe aufwärts bis zu dem Zimmer von Severus. Er klopfte leise an. Der Slytherin zuckte auf und ging zur Tür. 'Wer stört denn zu so einer späten Stunde', dachte er sich. Als er die Tür öffnete, konnte Severus niemanden sehen. In der Zwischenzeit schlich James ins Zimmer und stellte sich hinter Snapes' Bett. Der Slytherin schloss verwirrt die Tür und legte sich schlafen. Der Gryffindor stand da nun und überlegte, ob er es wirklich tun sollte. Er beobachtete den Schwarzhaarigen beim Schlafen. Das leise Atmen und die schmalen Lippen hypnotisierten ihn. Das Starren hielt eine ganze Zeit lang an, bis Severus begann hektisch zu keuchen und zu zittern. Er hatte wohl einen Albtraum...

Hallihallo meine Schnuggis ^^
Das neue Kapitel ist da. Diesmal sind es 1285 Wörter. Krass.
Wie ihr sicherlich bemerkt habt, kommen die Kapitel ziemlich unregelmäßig. Das tut mir leid, aber es wird wohl erstmal so bleiben wegen momentanen Stress.
Hoffe trotzdem euch gefällt das Kapitel 😊

Viel Spaß beim Lesen
Eure TeLIarlei 😘