Kapitel 12

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,,Wir fliegen morgen um 9.00 Uhr zurück nach Bristol. Gegen sieben wollen wir zum Flughafen.", sagte Lando. Er hatte seinen Kopf auf meinem Bauch gelegt und schaute auf sein Handy, während ich ein Buch las.
,,Müssen wir wirklich?"
Er richtete sich auf.
,,Ich hab dir doch gesagt, dass wir zusammen ziehen. Die paar Stunden hälst du bestimmt aus. Ich hab schon ein Haus näher zur Innenstadt gefunden, das ganz passend für uns ist."

Yo, okay.
Er hat es also ernst gemeint.
Ich weiß auch nicht, aber etwas in mir sagte mir, dass er es nur gesagt hatte, damit ich mich besser fühle.

Ich konnte nicht anders als ihn zu umarmen. Jedoch wurde mein Plan nach drei Sekunden unterbrochen, da es an der Tür klopfte.
Ich stand vom Bett auf und öffnete die Tür.
Eine nervöse Michelle stand vor der Tür und zog mich (schon wieder) raus und den Gang hinunter.

Ist das ihr Fetisch oder so?

,,Michelle, was zur Hölle ist denn heute los mit dir?", fragte ich sie. Sie gab mir keine Antwort sondern lief mit mir in die Lobby.
,,Mädchen!", rief ich frustriert, ,,Was ist denn los?"
,,Loverboy hat mich gefragt wie es dir geht. Dann meinte er, dass er sich gerne von dir verabschieden würde, da sie gleich abfahren, und jetzt sind wir hier."

Wow, okay, sie kann schneller sprechen als ich, wenn ich mal eine Krise habe. Aber das erstmal zu Seite.
Charles god damn Leclerc möchte sich von mir verabschieden.

,,Und deshalb musstest du mich so brutal hierher zerren?", fragte ich.
,,Geh jetzt hin oder ich werde dich hinschieben. Er wartet draußen auf dich, Cinderella."

Okay, wie kommt sie auf diesen Namen? Was hat das mit Cinderella zu tun?

Sie klang dabei wie eine Mutter, die ihr Kind zum Rausgehen zwingt.
Ich seufzte und ging vor das Hotel, wo Charles gerade eine Tasche in den Kofferraum eines Vans legte. Als er sich umdrehte sah er mich.
,,Da bist du ja. Ich dachte schon, dass Michelle dich auf dem Weg hierher umgebrachtes hat."
,,Naa, glaub mir, irgendwann wird das auch passieren."
Er lachte. Es klang schön.
,,Also dann, ich muss los. Ich schätze mal, du bist die ganze Saison da?"
Ich nickte.
,,Gut, wir sehen uns dann in Australien."
Er umarmte meinen kleinen 1.51 Meter Körper, also stellte ich mich auf die Zehenspitzen und legte ebenfalls meine Arme um ihn.
Aber dear crap, Charles weiß, wie man umarmt.

Schlagartig wurde mir angenehm warm. Dann wurde es kalt und dann wieder warm. Es war fast so, als ob ich in Ohnmacht fallen werde, ich riss mich aber zusammen.
Als er sich dann aber von mir löste wurde es kalt. Sehr kalt. Ich fror.
,,Also dann, tschüss, Charles. Wir sehen uns nächsten Monat."
Es werden einige lange Wochen werden.

Als ich mich dann auch von Michelle verabschiedet habe, die morgen früh um 5.30. Uhr morgens zurück nach Australien fliegt, ging ich zurück in mein Zimmer. Lando packte gerade seine Sachen in seinen Koffer und sich ich schloss mich der Tätigkeit an.
,,Was wollte Michelle?"
,,Sie hat sich von mir verabschiedet."
Er gab sich mit dieser Antwort zufrieden und zog seinen Reißverschluss zu.
Mein Handy piepte. Ich zog es aus meiner Jeanstasche und öffnete sie ohne auf den Absender zu schauen. Es war Instagram und der Chat mit Tyler erschien.

,Warum hast du mich blockiert?'
Ernsthaft jetzt?
,Das weißt du ganz genau..'
,Nein tue ich nicht. Ich hab dir all die Jahre geholfen und das ist der Dank dafür?'
,Tyler, das habe ich dir schon gestern erklärt. Ich muss dir nichts zurückgeben. Es war deine Entscheidung mir zu helfen.'

Ich versuchte meine Wut zu unterdrücken und steckte das Geräte wieder in meine Tasche. Der Plan ging aber schief, als ich eine weitere Nachricht bekam.
Kurz davor meine Beherrschung zu verlieren öffnete ich die Nachricht und tippte so schnell wie noch nie eine Antwort ein, ohne seine Nachricht überhaupt zu lesen.

,Lass mich einfach in Ruhe, Tyler!'
,Wer ist Tyler?'

Shit.

Losing game (beendet)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt