Kapitel 2 (charles' sicht)

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,,Du hast wen gesehen?"
Hastig stand ich auf und erntete verwirrt Blicke von Andrea.
,,Leighton. Vor drei Tagen.", antwortete George.
,,Ich bin in sie gelaufen, zufällig."
Gestresst fuhr ich mir mit der freien Hand durch die Haare.
,,W-was hat sie gesagt?", wollte ich ängstlich wissen.
George schwieg.
,,So schlimm?"
,,Nein, nein... das ist es nicht. Charles, es gibt Dinge, die du nicht weißt, okay? Und das soll auch so bleiben, Leighton möchte es so."
,,Ist etwas mit ihr passiert? War es dieser Typ, mit den sie gegangen ist?"
Ich lief durch meine Wohnung.
,,Ich drehe ihm den Hals um."
,,Ah, haha, ha....", machte er sarkastisch auf. ,,Glaub mir, den könntest du nicht mal zum stolpern bringen. Aber ja, er war da. Und nein, es war nichts mit ihm. Er beschützt sie..."
,,Er beschützt sie?", fragte ich ungläubig und holte mir in der Küche ein Glas Wasser, das ich in einem Zug austrank.
,,Ja. Es ist... es ist komisch."
Ich schluckte. ,,Und was ist jetzt genau vorgefallen?"
Wieder schwieg George.
,,Charles, ich musste Leighton versprechen, nichts zu sagen. Wir haben sie alle fallen gelassen, sowas sind wir ihr schuldig."
Moment mal-
,,Wir alle? Was hast du denn jetzt mit dem ganzen zu tun? Du warst nicht mal da!", stellte ich verwirrt fest.
,,Urgh... Charles, ich bin mehr in euer Drama verwickelt als du denkst. Nicht nur Arthur, Lando und du habt Leighton verletzt, sondern auch ich, okay? Mehr kann ich nicht sagen, ich hab es versprochen.", murmelte er.

Ich seufzte tief. ,,Und dieser Typ?"
,,Äh... ich glaube er heißt Jack oder so. Er kümmert sich wirklich gut um sie, denke ich. Und Joseph war auch da, er hat mich erkannt."
Gut, wenn Joseph da ist, ist sie wenigstens in guten Händen. Aber dieser andere Mann stört mich... ich habe ihn damals genau beobachtet. Wie er leighton mitgenommen hat... sie kannte ihn nicht aber sie hat ihm sofort vertraut und ist mit ihm gegangen. Wie kann sie nur mit einem Fremden in ein Auto steigen? Es hat Lando, Arthur und mich eine Zeit lang gebraucht, um mit ihr in einem etwas schnelleren Tempo zu fahren und dann kommt dieser Mann daher und sie vertraut ihm sofort und fährt mit ihm mit!
,,Ach und, Charles?", meldete George sich wieder.
,,J-ja?"
,,Bitte, lass Leighton in Ruhe. Ich weiß, dass du sie wieder zurück haben willst aber... sie sah glücklich aus. Glücklicher als vorher."
,,Als vorher?", fragte ich ungläubig.
,,Als sie... als ihr beiden noch ein paar wart. Ich weiß nicht, ob sie und Jack ein Paar sind aber... sie ist besser dran mit ihm als mit dir."
Ich fühlte einen Stich in meinem Herzen. Leighton hat einen neuen? Bin ich nicht mehr gut genug für sie? Ach, was rede ich da? Ich war nie gut genug für Leighton. Sie ist unglaublich, wird mal was großes erreichen und ich? Ich habe nach drei Jahren immer noch keinen Weltmeistertitel...
,,Okay... danke George..."
Verletzt legte ich auf und seufzte ein weiteres Mal.
,,Carlo!", rief Andrea. ,,Ist alles gut?"
,,Nein!", rief ich zurück und unterdrückte die Tränen.
,,Ich will sie wieder haben, Andrea!", schluchzte ich auf und kniete mich auf den Küchenboden.
Andrea kam herbei gerannt.
,,Meinst du Leighton?", fragte er besorgt und kniete sich neben mich.
Ich nickte und strich mir die dicken Tränen weg.
,,Dann kämpfe, Carlo. Du und Lando, ihr beide müsst es wieder gerade biegen, okay? Leighton ist wertvoll für euch beide, sie tut dir vor allem gut. Du kennst sie von allen am besten, du kannst sie noch zurück gewinnen, okay?"
Aufmunternd klopfte er mir auf den Rücken und reichte mir ein Taschentuch. Laut putzte ich mir die Nase.
,,Meinst du?", schniefte ich und lehnte mich gegen die Theke.
,,Aber klar doch. Du kannst alles schaffen, Carlo."
Traurig schaute ich meinen Trainer an.
,,Los jetzt, du musst zu Ende packen und den Kopf frei für das Rennen haben."
,,Wir haben doch noch voll viel Zeit!", motzte ich und drückte mich wieder rauf.
,,Ja. Pack jetzt zu Ende."
Seufzend ging ich zurück in mein Zimmer. Mein Blick viel auf mein Bett, auf die Seite, auf der Leighton geschlafen hatte. Seit dem ich mich von Leighton getrennt habe, habe ich nicht mehr auf der Seite geschlafen. Nachts träumte ich von ihr, es ist schrecklich. Ich will sie nur wieder in meinen Armen halten, ihre zierliche Figur beschützen...
Ich hoffe, dass sie nicht das selbe durchmachten muss, wie ich. Ich will, dass es ihr gut geht, besser als je zuvor. Wenn das was George sagt wirklich stimmt, bin ich glücklich für sie und will es nicht zerstören aber ich glaube es ihm nicht. Ich werde es erst dann glauben, wenn ich in ihre wunderschönen grünen Augen geschaut habe.

Losing game (beendet)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt