2. Escape

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Changkyun:

Meine Stimme war kaum mehr als ein Lufthauch.

"Zwing mich bitte nicht, dich hier zurücklassen zu müssen....".

Meine Stirn gegen Seine gepresst, ließ ich meine Fingerkuppen sanft über seine markanten Wangenknochen gleiten, verwischte dabei die Farbe seiner geschminkten Augen noch weiter, als sie es schon war. Seine dunkelrot geschminkten Lippen zogen sich zu einem breiten Grinsen, wobei sich mir seine angeschliffenen Zähne präsentierten.

"Werde ich nicht Baby".

Ich schluckte den schweren Kloß in meinem Hals hinunter, brennende, heiße Tränen entwichen aus meinen Augen, hinterließen schmerzhafte Spuren auf meinen Wangen. Durch einen weißen Schleier zeichneten sich seine Umrisse schemenhaft ab, sein breites, von Lippenstift verschmiertes Lächeln, strahlte mir beinah dämonisch entgegen.

"Es gibt keinen Grund Tränen zu vergießen Baby".

Sein warmer Atem brannte auf meiner Haut, der beißende Geruch von Blut und Fleisch kroch in meine Nase, ließ mich jede einzelne Faser meiner Gesichtsmuskeln verziehen. Meine Augen kniffen sich zusamnen, das Bild wurde schwarz.

Das leise Schmatzen seiner Zunge näherte sich meinem Ohr.

Ein Schauer jagte mir über den Rücken, als sich der warme, nasse Muskel an die Haut meines Gesichtes schmiegte, beinah genüsslich die salzige Flüssigkeit ableckte.

Ich blieb stumm, unterdrückte mein Aufschluchzen auf's Äußerste.

"Wir haben nicht viel Zeit".

Langsam öffnete ich meine Augen erneut, versuchte, den Schleier aus Tränen wegzublinzeln.

Er nickte mir zu, ließ seine gespaltene Zunge über seine verschmierten Lippenstiftstriemen gleiten.

"Tu es Changkyun".

Mein Blick heftete sich an die Decke, suchte Diese wohl paranoid nach Kameras oder dergleichen ab, ehe ich mir selbst einreden konnte, dass dort Keine waren.

Ich löste mich von ihm und stand auf, den Blick nun auf die Ketten gelegt.

"Schon ziemlich rostig"....

Wohl mehr zu mir selbst redend tastete ich meine unordentliche Frisur aus blonden und schwarzen Haaren nach meinem Haarschmuck ab, Welchen ich rasch herauszog und vor meinem Gesicht wand.

Er bestand aus mehrfach gehärtetem Stahl, verziert mit einigen Symbolen und Glitzersteinen, seine Form erinnerte entfernt an Das, was ich brauchte.

"Nicht bewegen Jooheon....".

Ich legte meine Hand vorsichtig auf seinen, von den schweren und engen Ketten, blau gefärbten Arm, mit der Anderen versuchte ich, das kleine Schloss der Kette zu knacken.

Stille. Ab und an klimperte mal das Metall der Kette, Welches auf den Boden schlug.

Meine Hände zitterten, doch hielt ich den Druck stand, setzte meine Tat fort, bis ein leises Klicken ertönte und die Kette um seinen rechten Arm auf dem Boden aufschlug.

Meine Lippen zogen sich zu einem Lächeln, Jooheon nickte mir zu.

Ich öffnete nach einigen Schwierigkeiten auch das Schloss der anderen Kette, Welche sich ebenfalls von seinem Handgelenk löste.

Unaufhörlich begann ich erneut zu weinen, fiel meinem Geliebten um den Hals, drückte meine Lippen fest gegen Seine.

Fest schlang er seine starken Arme um meinen zierlichen Körper, presste mich fest an sich.

Mayhem / JookyunWo Geschichten leben. Entdecke jetzt