Kapitel 1

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Weinend lief ich zur S-Bahnstation, während sich in meinem Kopf die letzte halbe Stunde in Dauerschleife abspielt.

Provokant blickte Jason mir direkt in die Augen. „Ja, es stimmt, ich hatte was mit Jenny." Auch wenn ich es selbst herausgefunden hatte, schockte es mich, diese Worte aus seinem Mund zu hören.

„Jetzt stell dich nicht so an, wir haben doch bloß ein bisschen rumgemacht!"

„Bloß ein bisschen rumgemacht?", erwiderte ich zitternd.

„Ach, Babe, jetzt komm schon..." Wie konnte es dieser Widerling jetzt noch wagen, mich Babe zu nennen. „Erst Jaqueline, dann Anastasia, dann Natascha und jetzt auch noch Jenny! Wie lange soll ich mir das denn jetzt noch gefallen lassen?", heiße Tränen flossen mir über die Wangen und verwischten meine Mascara.

„Jo, komm mal runter. Ich bin ein Mann, ich hab halt meine Bedürfnisse und wenn du mal nicht willst... Was soll ich denn sonst machen?" Jason zuckte mit den Schultern und schaute gelangweilt auf den stummgeschalteten Fernseher hinter mir.

Jetzt reichte es mir. „Was fällt dir ein? Das wars jetzt!" Ich ziehe den Ring von meiner Hand und knalle ihn auf seinen Schreibtisch. Wütend springe ich auf und stürme aus seinem Zimmer.

Schon fast an der Haustür angekommen, steht er auf einmal dicht hinter mir. Hoffnungsvoll drehe ich mich um und erwarte eine – für seine Verhältnisse – romantische Entschuldigung. Statt in einen von Reue zerknirschten Gesichtsausdruck zu schauen, schaue ich in sein wutverzerrtes Gesicht. Sofort wird mir bewusst, dass ich es zu weit getrieben hatte, Jason konnte so etwas von mir nicht akzeptieren.

Von Rage getrieben packt mein Freund mich fest bei den Schultern drückt mich brutal an die Wand. Dabei ist sein Gesicht so nah an meinem, dass ich die Adern an seiner Stirn hervortreten sehen kann. In diesem Moment ergreift mich die Panik, mein Herz rutscht mir in die Hose, ein eiskalter Schauer läuft mir über den Rücken und meine Nackenhaare stellen sich auf.

Seine sonst so wunderschönen braunen Augen mit einem goldenen Rand um die Iris haben sich vor Wut so verdunkelt, dass ich nun in pechschwarze Augen blicke. Mein Herz rutscht noch tiefer, ein weiterer Schauer läuft mir den Rücken hinunter und meine Nackenhaare stehen jetzt senkrecht.

„Du wirst nicht mit mir Schluss machen, hast du das verstanden?!", mein Mund war ganz trocken und ich hatte so einen großen Kloß im Hals, dass ich nicht mal mehr hätte antworten können, wenn ich gewusst hätte, was ich hätte sagen sollen, so immens fürchtete ich mich vor ihm.

„Ich muss jetzt gehen", stottere ich und schaffe es gerade so, seinen starken, durchtrainierten Armen zu entkommen. Geschickt entwende ich mich ihm und schlüpfe schnell durch die Tür und laufe los zur S-Bahn. Laufe weg von ihm. Mit jedem Meter, den ich zwischen mich und diese angsteinflößende Situation bringe, spüre ich, wie mein Herz wieder an den rechten Fleck zurückkehrt und sich meine Nackenhaare wieder hinlegen.

 Hallöchen ihr Lieben <3

Hier ist unser erstes Kapitel von Das Schicksal – Mein Reisebegleiter! Wir haben uns super viel Mühe gegeben und hoffen, es gefällt euch! Bitte liket und kommentiert doch, auch über Feedback würden wir uns sehr freuen :)) <3

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