Von Blut und Tränen

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Hier ist das nächste Kapitel. Die beiden kommen sich jetzt endlich ein bisschen näher.
Bevor es losgeht, möchte ich mich noch bei AnnaLovegood_84 für die Review bedanken. Ich hoffe, ich konnte deine Kritik zumindest ein bisschen umsetzen.
Viel Spaß beim Lesen! Und lasst doch bitte eine Review da, damit ich sehe, wie euch das Chap gefallen hat :)

× × ×

Tonks kaputter Umhang lag auf dem Boden. Tonks selbst stand zitternd neben dem Bett. Sie hatte kein Oberteil an und stand im BH vor ihm. Seinen Pullover hielt sie unbeholfen in der Hand. Ihre linke Seite wurde von einer großen, blutigen Wunde entstellt, die - ihrem Gesichtsausdruck nach zu urteilen - ziemlich weh tun musste.
Remus hatte einen Moment lang wie versteinert dagestanden und erschrocken auf ihre Wunde gestarrt. Jetzt sah er ihr in die Augen. Sie erwiderte seinen Blick für einen Wimpernschlag und sah dann beschämt weg. Eine Träne lief ihre Wange hinab.
„Ich... Ich schaffs n-nicht...“, wimmerte sie.
Es versetzte Remus - warum auch immer - einen Stich ins Herzen, sie so zu sehen. Sie hatte eher strapazierfähig auf ihn gewirkt, doch jetzt hatte er Angst um sie. Sie wirkte so zerbrechlich.
„Deshalb musst du doch nicht weinen", sagte Remus sanft. „Darf ich mir die Wunde mal ansehen?"
Sie nickte knapp. Er kam zu ihr und drückte sie sanft auf die Bettkante. Dann kniete er sich hin und besah sich die blutende Verletzung.
„Sieht schmerzhaft aus... Ich kann versuchen, sie zu heilen. Ist das okay für dich?"
„Sicher."
„Accio Diptam!" Eine kleine Phiole flog in seine Hand. Er entkorkte das Fläschchen und träufelte vorsichtig ein paar Tropfen der Flüssigkeit auf ihre Wunde. Sie heilte innerhalb weniger Sekunden zu. Da er schon dabei war, tat er dasselbe auch bei dem Schnitt auf ihrer Wange.
„Dein Bein solltest du aber morgen lieber in St. Mungo's ansehen lassen. Die können dir bestimmt auch noch eine Heilsalbe für deine Seite geben. Nur zur Sicherheit.“
Er stand auf, verschloss die Phiole wieder und sah zu ihr. In ihren Augen glitzerten noch immer Tränen.
Er wollte sie aufmuntern, dann fiel ihm ein, dass sie ja noch immer nicht den Pullover anhatte.
„Brauchst du Hilfe?“, fragte er vorsichtig.
„Das wäre echt nett...“
Er stand auf, nahm verhalten lächelnd ihre Hand und zog sie auf sie Beine. Danach nahm er ihr den Pullover aus der anderen Hand und half ihr so schonend wie möglich und darauf bedacht, ihr nicht weh zu tun, in den Pullover.
Er musste zugeben, dass sie sehr niedlich darin aussah. Ihr bonbonrosa Haar passte perfekt zu dem hellen Braunton des Pullovers - Was hatte er da gerade eben gedacht? Niedlich?! Niedlich war ein Nifflerbaby, aber eine Frau?! Er hatte noch nie eine Frau niedlich gefunden. Doch man konnte nicht bestreiten, dass Tonks niedlich aussah.
Jedoch sank sie gerade aufs Bett zurück und begann wieder zu weinen. Remus war sofort bei ihr und setzte sich neben sie auf den Bettrand. Er überlegte krampfhaft, was er sagen sollte.
„Hey Tonks... Es ist doch alles gut."
Sie schüttelte den Kopf. „Mad-Eye wird durchdrehen, wenn er das erfährt. Er wird mich rausschmeißen und dann hab ich keinen Job mehr", jammerte sie.
Dann wären wir ja schon zu zweit, dachte Remus erbittert. Aber er hielt es für kontraproduktiv, das zu sagen.
„Ich bin eine furchtbare Aurorin! Ich bin zu n- nichts fähig!" Der letzte Satz war wohl eher auf die Sache mit dem Pullover bezogen.
„Sag sowas nicht."
„Aber es stimmt!", heulte sie.
„Nein.“ Remus hob seine Hand und legte sie auf ihre Schulter. Zurückhaltend streichelte er sie eine Zeit lang.
Dann schwang er seinen Zauberstab und zauberte eine Tasse heiße Schokolade hervor.
„Hier. Dann geht's dir sicher besser."
„D- Danke", murmelte sie. „Ich glaub, du kannst Gedanken lesen..."
„Reine Intuition", sagte er lächelnd, „Und jetzt hör auf zu weinen. Es ist doch alles wieder gut."
Tonks nickte und ihre Mundwinkel zuckten ein wenig nach oben. Sie nahm ein paar Schlucke von der heißen Schokolade und konnte endlich wieder lächeln.
„Na also! Und jetzt ruh dich aus. Ich bin im Nebenzimmer, falls du noch etwas brauchst."
„Danke", sagte Tonks leise.
„Keine Ursache. Schlaf gut."
„Du auch."

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