~ 14 ~

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Info #14:
Jede Kreaturenart hat ein Alphawesen in ihren Kreisen.
Dracula bei den Vampiren.
Conchobar bei den Werwölfen.
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Taehyung POV:

"Es war Shownu und seine Gruppe. Einer von ihnen hat das über uns beiden herausgefunden und drohte es der Schule zu erzählen."

Stille

"Aber ich versuch mit ihm zu reden. Vielleicht behält er es für eine Gegenleistung ja für sich.", fügte ich noch schnell hinzu.

"Das glaubst du doch wohl selbst nicht."


Nein. Das hatte ich keine Sekunde lang geglaubt. Aber ich musste Jungkook irgendwie beruhigen. Er sah schon ziemlich aufgebracht aus, als ich ihm das erzählt hatte und ich wollte nicht, dass er noch mehr durchmachen musste, nach dem was wir kurz vorher erlebt hatten und nach dem was mit Yoongi passiert war.

Ich dachte, ich könnte ihn hiervon heraushalten. Aber so wie es aussah war es doch schwieriger als gedacht.

"Jungkook müsste jeden Moment hier sein.", hörte ich Madame Josette sagen.

Ich saß auf einem Stuhl, starrte den Boden an und hoffte, dass alles sich wieder so schnell wie möglich einrencken würde. Denn so wie es momentan aussah, hatte ich ziemlichen Mist gebaut.

Es klopfte an der Tür bevor sie aufging und mein Kopf schnellte sofort in Richtung Eingang.

"Ah. Da sind sie ja. Bringen Sie ihn rein."

Professor Lykus, ein Zentaur, öffnete die Tür etwas weiter und ließ einen verwirrten Jungkook ins Direktorat treten.

Unsere Augen trafen sich und die Angst in ihnen war bei ihm kaum zu übersehen. Ich versuchte ein leichtes Lächeln aufzutragen um ihn etwas zu beruhigen, doch wusste ich nicht, ob es auch nur im Ansatz funktionierte.

"Mr. Jeon. Setzten Sie sich, bitte. Wir versuchen das hier so kurz wie möglich zu halten, da jeder Anwesende hier in diesem Raum noch zum Unterricht muss. Sowohl wir Lehrer -", Madame Josette blickte hinter sich zu Professor Valko, Professor Forneus, einem Zauberer, und Professor Andastra, einer Hexe. "- als auch sie drei." Am Ende schweifte ihr Blick über Hyungwon, einem aus Shownus Gruppe, der ebenfalls hier im Direktorat saß, dann mich und blieb bei Jungkook hängen.

"Uns ist zu Ohren gekommen, dass Sie und Mr. Kim hier eine Beziehung haben?", fragte nun Professor Valko und in Jungkooks Gesicht konnte man die Panik herauslesen.

Es dauerte einige Augenblicke bis er antwortete und trotz meiner flehenden Blicke an ihn, er solle einfach die Wahrheit sagen, hatte er sich für das Gegenteil entschieden.

"Ich und er?? N-Nein. Wie kommen Sie drauf?"

Ich wusste, dass er es machte, um uns zu schützen. Doch es tat trotzdem extrem weh, soetwas aus dem Mund einer Person zu hören, die man mehr als nur mochte.

"Nun ja. Mr. Chae hat uns das erzählt und klang dabei ziemlich aufrichtig." erklärte Professor Valko und sah kurz zu Hyungwon bevor er seinen Blick wieder auf Jungkook richtete.

"Sie sind ein Werwolf. Natürlich glauben sie das, was andere Ihrer Art sagen. Haben Sie schon mal daran gedacht, dass ihr all zu aufrichtiger Mr. Chae lügen könnte, auch wenn's nicht in seiner Natur liegt?" Jungkooks Stimme zitterte ein wenig, doch man sah ihm an, dass er versuchte sich zu beherschen.

"Mr. Kim hat uns die Tatsache nochmal bestätigt. Und ich glaube kaum, dass er solch eine Lüge erzählen würde, die ihn bei den meisten seiner Art für eine lange Zeit schlecht dastehen lassen würde."

Und es war raus. Mein Blick gleitete zu Boden. Aus dem Augenwinkel sah ich jedoch, dass Jungkook in meine Richtung sah. Auch ich sah wieder auf und der Schock war ihm deutlich ins Gesicht geschrieben.

"Es tut mir Leid.", flüsterte ich. Doch ich glaubte kaum, dass es einen Unterschied machen würde. Was passiert war, war passiert. Und man konnte es nicht ändern.

"Hören Sie, Mr. Jeon. Wir finden es keineswegs schlimm. Ganz im Gegenteil. Es ist schön zu sehen, dass sich zwei unterschiedlicher Art so nahe stehen. Doch es ist nun mal unsere Pflicht es Ihren Eltern mitzuteilen, da sie noch minderjährig sind und es eben eine Beziehung ist, die momentan Diskussionen und Proteste auslösen könnte. Das war einer der Pflichten, denen wir zustimmen mussten, um diese Schule zu eröffnen, da es nicht zu unseren Aufgaben gehört, die Beziehung zweier Kreaturen zu unterstützen.", erklärte Madame Josette mit ruhiger Stimme.

"Eine weitere Sache, die wir mit Ihnen besprechen wollten, ist die Tatsache, dass Mr. Son Shownu und seine Gruppe Sie und Ihre Freunde angegriffen hat. Das mit Mr. Min tut uns natürlich noch immer sehr Leid, zumal wir wussten, wie nahe Sie sich standen. Wir wollten Ihnen nur Bescheid geben, dass alle Teilnehmer dieser Aktion bestraft werden.", schaltete sich jetzt auch Professor Forneus ein und schaute Jungkook abwartend an.

Doch dieser zeigte diesbezüglich keine Reaktion. Auch sonst schien Jungkook gerade gar nicht mehr anwesend zu sein.

"Sie drei dürfen jetzt gehen.", entließ uns Madame Josette, nachdem Jungkook scheinbar auf nichts mehr was die Lehrer sagten einging.

Nach diesem Satz allerdings stand er ohne zu zögern auf und verschwand einfach aus dem Raum. Schnell nahm ich meinen Rucksack und folgte ihm.

„Jungkook? Jungkook, warte!"

Ich rannte an Namjoon, Jin, Hoseok und Jimin vorbei, die wahrscheinlich die ganze Zeit vor dem Zimmer auf uns gewartet hatten.

„Jungkook. Hey. Es tut mir Leid!", entschuldigte ich mich nachdem ich bei ihm angekommen war.

Abrupt drehte er sich um und starrte erst eine Weile lang in meine Augen bevor er schluckte und daraufhin anfing zu sprechen: „Lass mich bitte einfach in Ruhe, okay?."

Ich war etwas verwirrt, wie ruhig er war und wie leise er sprach. Aber das lag wohl einfach daran, dass wir fast mitten im Gang standen, um uns herum sich ein paar Vampire und Werwölfe aufhielten und er somit nicht wollte, dass es jeder hier mitbekam.

"Jungkook, bitte. Können wir drüber reden? Ich hatte keine andere Wahl-"

"Keine andere Wahl?? Du hattest sehr wohl eine andere Wahl.. Du hättest ihnen sagen können, dass das mit uns nicht stimmt. Dir hätten sie vertraut.. Schließlich geht's hier auch um dich! Aber nein. Als Werwolf die Wahrheit sagen ist wohl deutlich wichtiger, nehm ich mal an."

"So ist das nicht gewe-"

"Wenn meine Eltern das von uns herausfinden, werden sie mehr als enttäuscht von mir sein. Und so wie ihr Hunde haben auch wir Vampire Resepkt vor Älteren unserer Art. Ich könnte denen nie wieder mehr unter die Augen treten! Sie werden mich von dieser Schule nehmen, mich zu Hause eventuell einsperren und auch auch dort unterrichten. Ich würde Jin und Namjoon nie mehr sehen können. Und nicht mehr an dem einen Ort sein, der mich noch irgendwie an Yoongi erinnert. Ich wäre abgeschottet. Weg! Von all dem hier, wo ich angefangen habe, mich wohlzufühlen." Er verlieh den Sätzen immer mehr Druck und ich bemerkte wie seine Augen langsam feuchter wurden.

Es herrschte eine kurze Pause, in der er wieder nach etwas Luft schnappte und sich beruhigte, bevor er weitersprach.

"Ich hatte dir vertraut. Ich dachte wirklich, du könntest für uns lügen. Oder wenigstens solchen Situationen aus dem Weg gehen. Aber da hatte ich mich getäuscht. Bleib einfach weg von mir, Tae."

Er drehte sich um und ging weg.

Rivals [TaeKook]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt