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" Gehst du auf ein Date mit mir?"

Erwartungsvoll sieht er mich an.

Wenn ich ihn jetzt wieder ablehne, wird das nie mehr etwas.

"Ja ich würde gerne mit dir ausgehen. Wann?"

Er fällt mir in die Arme und gibt mir einen Kuss auf die Wange. "Danke! Ist es okay wenn ich dich um 8 abhole?"

Etwas überrumpelt nicke ich."Ja... muss ich mich irgendwie schick anziehen?" Er grinst. "Kommt darauf an, ob du in T-shirt und Jeans ins Restaurant willst oder in einem Kleid..."

Wir lachen und plötzlich lehnt er sich nach vorne und drückt mir seine Lippen auf meinen Mund.

Ich schrecke hoch.

Ein Traum.

Er würde mich niemals nach einem Date fragen.

Nicht nach all dem was ich getan habe.

Ich hätte niemals gedacht, wie schnell man füreinander verfallen kann. Ich hatte Angst und habe trotzdem so getan ,als ob es mir nichts ausmacht ihn zu küssen, obwohl nichts ausser einer Fake-Beziehung zwischen uns ist.

Ich schlage meine Decke zurück und mache mich fertig.

Heute scheint die Sonne, weswegen ich mich nicht zu warm anziehen will. Eine Lederjacke sollte reichen.

Ich hatte gestern Abend noch eine Sms von Simon bekommen, dass wir uns heute wieder treffen sollen, aber diesmal am Pier.

Von ganzem Herzen wünsche ich mir, dass die Atmosphäre zwischen uns jetzt nicht total unangenehm ist.

Nach dem ich meine Klamotten angezogen habe und mich geschminkt habe klingelt es auch schon.

Mein Pulsschlag rast in die Höhe und meine Hände fangen an zu zittern.

Es ist unfassbar wie mein Körper auf ihn reagiert obwohl er mich noch nicht mal berührt.

Sein Blick ist auf den Boden gerichtet als ich die Tür öffne.

"Hey." murmel ich.

Er schaut an meinem Körper hoch und runter.

"Hey."

Pause.

"Sorry wegen letztens. Ich meinte das nicht so..."

Ich meinte das nicht so.

Was meinte er nicht so?

Das er sich in mich verliebt hat?

"Ist schon okay, es war meine Schuld.. ich konnte ja nicht wissen...ach komm' vergessen wir das."

Mein Herz bekommt einen kleinen Riss in dem Moment in dem ich diesen Satz sage.

Seine kalten Finger berühren meine warme Haut und lassen mich zittern.
Ich habe Angst.

Sie kommen wieder.

Die Träume. Die Erinnerungen.

Er hatte mich belogen und betrogen.

Ich hatte es bereits gewusst, doch mir hatte der Mut gefehlt um ihm zu sagen das er aufhören soll.

Das ist keine Liebe gewesen.

Zitternd atme ich ein und blicke erschrocken auf.

"Juliet? Juliet, ist alles okay?"

Besorgt legt er mir seine Hand auf die Schulter doch ich entwinde mich seinem Griff.

Hastig nicke ich und gehe schnell an ihm vorbei nachdem ich die Tür verschlossen habe.

Obwohl ich mich nicht umdrehe spüre ich seinen Blick und seine Präsenz. Ich weiß das er einen, vielleicht auch zwei Meter hinter mir geht und mich mit verwirrtem Blick ansieht.

Ich will es ihm nicht erzählen. Ich kann nicht.

Auf den ersten BlickWo Geschichten leben. Entdecke jetzt