1. Kapitel

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In den letzten Monaten verbrachte ich immer mehr Zeit vor meinem Laptop. 

Ich nahm mir vor nur ganz kurz E-Mails zu checken und schwup gelang ich von den E-Mails weiter auf irgendein soziales Netzwerk, schaute mir die neusten Bilder von meinen Freunden an oder bearbeitete meinen Blog. 

Jeden Abend, wenn ich schon wieder bestimmt eine Studnde - wenn nicht sogar zwei oder drei- am Laptop verbracht hatte, bereute ich es gleich wieder und nahm mir vor, dies nie wieder zu tun. Und doch passierte am nächsten Tag nichts anderes.

Ich überlegte machmal etwas anderes zu tun, mich mit Freude zu treffen oder mei Zimmer aufzuräumen. Aber ich fühlte mich einfach so lustlos. Selbst in der Schule ließ ich immer mehr nach und das gerade, wo ich in die 11. Klasse kam und mei Abitur bevor stand.

"Hayat, kommst du mit mir in die Stadt?", meine Mutter schaute mich am Esstisch erwartugsvoll an.

"Mmmh", murmelte ich zustimmend.

"Schatz, was ist eigentlich los mit dir? Du bist so komisch in letzter Zeit."

"Nichts, Mama."

"Nichts, das sagst du immer. Aber irgendwas ist doch los."

"Nein, Mama. Es ist alles ok. Wirklich."

"Hayat, bist du verliebt?"

Ich verschluckte mich fast an der Milch und fing an zu lachen. 

"Mama, nein bin ich nicht." 

Dafür liebte ich meine Mama. Wir sind Muslime und sie wusste, dass ich mich von mir aus an die Gebote des Islams hielt und die Verbote mied und trotzdem konnten wir über alles reden und bei solchen Sachen Spaß haben.

"Aber wenn du es mal bist, dan sagst du es, oder?"

Ihr grinsen steckte mich an. "Ja, Mama."

In der Stadt war es wie üblich. Mit meiner Mutter zusammen hatte ich viel Spaß und hatte sogar durch Zufall ein schönes Buch gefunden, was ich mir gleich kaufte.

Als wir zum Auto liefen und ich kurz auf mein Handy schaute, fing Mama schon wieder an:

"Na, wer hat dir denn jetzt schönes geschrieben."

Ich musste erneut lachen. "Ach, Mama, in meinem Leben gibt es keinen Jungen oder Mann den ich toll finde. Elias ist der einzige Junge in meinem Herzen."

Elias war mein kleiner, gerade sieben Jahre alt gewordenen Bruder.

"Wie schnell sich sowas doch ändern kann, Hayat." Sie grinste ud brachte mich gleich noch mal zum lachen. So sehr, dass ich nicht auf den Gehweg schaute und promt über eine unebenen Stein stolperte. Erschrocken versuchte ich mich aufzufangen, doch stattdessen fiel ich gleich in die Arme eines vorbeilaufenden Passanten.

"Huuch, nicht so stürmisch." Die Arme dieser Stimme versuchte mich wieder aufrecht aufzustellen.

"Äh, tschuldigung."

Ich schaute nach oben und sah ein lächelndes Gesicht vor mir. Diese Augen, dieser Mund. Und, dieses Gesicht.

Ich lief rot an.

Liebe ist besser als jeder HassWo Geschichten leben. Entdecke jetzt