Kapitel 10) Der Schatz

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Ich wachte auf und mein Magen knurrte und so beschloss ich nach Nottingham zu gehen. Ich stand auf und bemerkte, dass mein Verband müffelte. Ich wusch mir die Schulter mit dem Rest Wasser aus meiner Flasche und nahm ihn ab. Am Weg nach Nottingham kam mir ein Reiter entgegen, der eine ausgewölbte Tasche mit sich trug. Dem Geräusch nach zu urteilen, musste sich Geld darin befinden. Er trug das Wappen von Prinz John. Ich sah mich um, doch wir waren alleine und so ergriff ich die Chance und hielt ihn an. „Good day Mylady. How can I help you?" ich sah ihn an. "Is this the way to York?" No Mylady it's the way to Nottingham." Ich packte ihn an seinem Gürtel und riss ihn vom Pferd. Und um sicher zu gehen trat ich ihm mit einem meiner Absätze gegen den Helm."Thank you!" Er blieb liegen und ich nahm ihm die Tasche ab. Ich ließ mich verschwinden und eilte auf dem Weg weiter. Ich benötigte Essen und Socken. Ach ja, und ein neues Unterkleid. Zum Glück konnte ich den Laden eines Schneiders bald am Marktplatz ausmachen und bevor ich hineinschlüpfte drehte ich am Opal. Ich hatte schnell ein neues Unterkleid gefunden und auch Socken, die, wie die Schuhe, über das Knöchel gingen. Danach kehrte ich in eine Gaststätte ein und aß eine warme Suppe. Dann ging ich zu einem Wagenhändler und erwarb einen größeren Wagen. Ich fuhr in einen leeren Heuschober, am Rand der Stadt, direkt an der Mauer und brachte ihn dort unter. Dem Besitzer zahlte ich acht Silbermünzen um den Schlüssel zu ihm zu erwerben. Auf dem Weg zum Schloss lief ich an einem Obststand vorbei und bemerkte mehrere große Säcke, die mit Äpfeln gefüllt waren. Die konnte ich nun gut gebrauchen. Ich fragte die Marktfrau wieviel sie für all diese Säcke verlangte und gab ihr dreizehn anstatt elf Silbermünzen. Sie rief zwei junge Burschen und zusammen trugen wir die Säcke zurück zu meinem Wagen. Ich zahlte jedem der Burschen eine Silbermünze und sie liefen fort. In einer Ecke des Schobers entdeckte ich, halb unter Heu vergraben, ein großes Leinentuch. Ich breitete es aus und leerte das Obst darauf aus. Zwei der leeren Säcke steckte ich in meine Tasche und die große Tasche mit dem Geld ließ ich auch dort. Doch steckte ich einen Geldbeutel in meine Tasche, die ich auch dort ließ. Sie war schwer und würde nur ein Hindernis darstellen. Ich sperrte den Schober von außen zu und drehte an dem Opal. ich gelangte ins Schloss und fand die Schatzkammer. Isabella hatte ihre besten Wachen dort posiert und außerdem war sie in einem eher unzugänglichen Bereich der Burg untergebracht. Doch auch die besten Wachen konnten gegen einen unsichtbaren Feind nichts unternehmen und ich gelangte in die Schatzkammer. Ich füllte meine beiden Säcke auf und rannte unsichtbar durch den Markt zurück in meinen Schober. Die Burg würde in der finalen Schlacht in die Luft fliegen und ich musste so viel wie möglich von dem Schatz in Sicherheit bringen, solange noch Zeit dazu war. Viermal schaffte ich den Parkour, durch den Markt, in die Burg, in die Schatzkammer und wieder zurück. Als ich das fünfte Mal in die Schatzkammer gelangte fiel mir auf, dass sie beinahe leer war. Ich lud den Rest in meine Säcke und wollte gerade verschwinden, als ich bemerkte, dass die Türe hinter mir aufging. Isabella. Ich stellte mich in eine Ecke, unsichtbar, wie ich war, und sah zu wie sie in die Kammer stürmte. „No! How can this be? How?" Sie suchte die Ecken mit den Augen ab und schimpfte die Wachen zusammen. Diese starrten nur betreten auf den Boden. Sie ging aus der Kammer und ehe die Türe geschlossen wurde stelle ich einen unsichtbaren Fuß dazwischen und knallte den Wachen, die angefüllten Säcke ins Gesicht. Sie gingen zu Boden und ich lief aus dem Schloss. Dass Isabella wieder da war bedeutete, dass auch Robin und Guy bald zurückkommen würden. Ich lief zu meinem Wagen und stellte die Säcke und die Tasche hinein. Ich wurde sichtbar und brauchte Pferde. Zum Glück konnte mir ein Bettler, dem ich zum Dank eine Silbermünze gab den Weg zu einem Pferdehändler zeigen. Ich kaufte zwei Pferde und führte sie durch den Markt, was nicht einfach war, denn es waren nun viele Menschen gekommen und ich hatte Angst, dass die Pferde scheuen würden. Ich spannte sie vor den Wagen, dann hievte ich mit aller Kraft die Säcke und die Tasche auf den Wagen. So würde ich niemals unbehelligt durch den Markt kommen und so formte ich die Säcke, sodass sie eine Mulde ergaben und legte das Tuch mit den Äpfeln darauf und fuhr aus der Stadt. Die Wachen am Tor stoppten mich und wollten den Wagen untersuchen und so riss ich dem einen seine Lanze aus den Händen und zog sie ihm und seinem Kollegen über den Kopf. Dann ließ ich die Zügel knallen und fuhr schnell aus der Stadt. Ich brachte den Wagen bis vor den versteckten Eingang zur Höhle, in der Marian gepflegt worden war als sie sich als Nightwatchman verletzt hatte. Ich legte die vier Ecken des Tuches zusammen und formte damit so eine Art Sack, den ich vor die Höhle legte. Ich ließ nun einen Sack nach dem anderen den Eingang runterrollen und schleppte sie dann in eine Ecke. Nun musste ich nur noch den Eingang verschließen. Ich sah mich um und entdeckte Brombeerstauden, die am Wegesrand üppig wuchsen. Ich nahm mir mein Schwert und schnitt soviel davon ab wie ich für nötig hielt. Als ich versuchte den kleinen Eingang damit zu verschließen, stach ich mich sogar noch durch das Kleid an den Dornen und als der ehemalige Eingang sich in eine riesige Brombeerstaude verwandelt hatte war ich gespickt mit Dornen und mein Kleid war völlig zerfetzt. Ich nahm mir meine Tasche und den Apfelsack und marschierte nach Locksley. Den Sack ließ ich an einem Busch stehen und ging zu der Näherin, der ich die Nadel gestohlen hatte. Als sie mich sah weiteten sich ihre Augen. Ach ja, ich trug noch immer den Umhang, der, logischerweise, damals sehr teuer gewesen sein musste. Ich lächelte sie an. „I'd like a new dress. I fell into a thorn bush and I think that mine is destroyed." Sie nickte und bat mich herein. Ich legte den Mantel und die Tasche ab und ließ mich abmessen. „In which colour should the new dress be?", fragte sie mich. Ich sah zu dem Mantel "I would prefer a dark blue." Sie nickte und verschwand im Lagerraum. „How long will this take?", rief ich ihr nach. „Maybe one and a half hour, if I work quickly." Kam es aus dem Lager. Sie kam mit einem Ballen dunkelblauen Stoffes wieder. Ich hielt ihr meinen Geldbeutel hin. „If I hurry up, I think it can be done in a three-qurter hour!" beeilte sie sich zu sagen. Ich lächelte. Sie fing an zu nähen und ich ging hinaus und holte den Sack mit den Äpfeln. Sie sah auf, als ich wieder eintrat, und zog die Augenbrauen hoch, sagte jedoch nichts. Sie nähte sehr schnell und genau. Ich konnte nicht sagen, dass ich jemals für eine andere Frau eine so große Bewunderung empfunden habe wie für sie. Die Stiche waren fest und genau gesetzt und das ganze ging unglaublich schnell vonstatten. Ich sah ihren Händen zu, die über den Stoff zu fliegen schienen.


The Right EndWhere stories live. Discover now