»1« 𝕻𝖗𝖔𝖑𝖔𝖌

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Harper

»𝕬ufstehen sonst gebe ich mich als du aus und stecke Jerome die Zunge in den Hals weil ich genau weiß das du auf ihn stehst!« ertönte die nervige Stimme von Yung an meinem Ohr.
»Noch ein kommentar und du kannst morgen nicht mehr laufen.« zische ich.
»Au darauf freue ich mich.« kichernd sieht er mich an. Sein Blick geprägt von einer provokanten Zweideutigkeit.

Brummend stand ich auf und warf meinen Bruder von mir herunter.
Wie konnte man so einen Vollidioten gebären? Kein Wunder das meine Eltern uns hier her abgeschoben hatten. Ehrlich gesagt wollte ich nicht wissen was mit meinem Charakter passiert wäre würde es ihn nicht geben. Vielleicht wäre ich genauso dumm, provokant und pervers geworden.

Ich konnte Yung nicht ausstehen. Er war schon immer fies gewesen und hatte mich als Mädchen bezeichnet nur weil ich der schwächere war.
Damals hatte er mich an unserem vierten Geburtstag in den Frosch Tümpel geschubst nur weil ich eine kleine kabbelei verloren hatte. Danach war mein gesamter Geburtstag ruiniert. Ich hatte mich weinend im Badezimmer eingeschlossen während Yung die Feier seines Lebens genossen hatte.

Er war auch schon immer ein aufmerksamkeits Fetischist.
Die Welt sollte sich nur um ihn drehen, desshalb war er auch neidisch das ich mit Jerome in eine Klasse gekommen war.
Sein Charakter war einfach nur hässlich. Leider konnte er das vor anderen prima verstecken.

Ich schwang meine Beine aus dem Bett und stand auf. Die Betten hier waren nicht sonderlich Jugendlichen gerecht. Sie waren hart und viele klagten über Rückenschmerzen, ausgelöst desshalb.

Mein Blick schwiff zum Kleiderschrank. Bestimmt hatte er sich extra das raus geangelt was ich mir gestern zurecht gelegt hatte. Das war Yungs Art. Andere die Arbeit machen lassen. Täglich ging er mir auf den keks, er wolle endlich mal für einen Tag Harper spielen. Sicher würde er mich dann schlecht machen.
Kein Wunder das er ab und an mit Wojtek rum hing. Der hatte einen ähnlichen Charakter.
Jedes Mal wenn ich seinen Weg passierte musterte er mich von oben bis unten, es ekelte mich an. Ich wollte gar nicht wissen worüber er und mein Bruder immer Sprachen.

Yung legte den Arm um meine Schulter und schon trat ein ganz anderes Gefühl in mir ein. Ein Gefühl von Geborgenheit.
Vielleicht schwer zu verstehen, weil ich mich grade noch tierisch über ihn aufgeregt hatte, aber es war so. Meine Gefühle wollte und konnte ich nicht ändern.
»Wieso grübelst du so viel Harps?« hauchte er gegen meinen Nacken.
»Unwichtig.« murmelte ich und kuschelte mich etwas gegen ihn.
»Mein Harper.« hauchte er und zog mich enger an sich.
Ich drehte mich um und sah in seine Augen.
Seine Zunge fuhr leicht über seine Lippen, die er danach mit sanften Druck auf meine presste.
»Bau keinen Mist ohne mich.« mit diesen Worten war er zur Tür hinaus.


"Talents" Die BegabungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt