16. Kapitel

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*Lukas' Sicht*

Es klopfte an meiner Tür. Ich wusste, dass es Milena war. Ich öffnete die Tür, absichtlich, ohne mir etwas überzuziehen und das brachte sie sichtlich aus der Fassung.
Sie starrte meinen Oberkörper an, prägte sich jedes Detail ein, von den Brustmuskeln angefangen, bis zu den ausführlich definierten Bauchmuskeln.
Doch dann räusperte sie sich und sah mich standhaft an. Ich grinste.
"Ich, Ähm..." Sie errötete.
Ich grinste. "Ist schon okay. Ich weiß, dass dir gefällt, was du siehst.. Trotzdem musst du in meiner Anwesenheit nicht nervös werden." Ich trat näher zu ihr heran und sie sah zu mir hoch.
Ich spürte, dass sie mich gern berührt hätte, dass sie mich nicht ganz hasste, dass sie sich trotzdem zu mir hingezogen fühlte. Auch, wenn sie mich für ein Arschloch hielt. Ich beugte mich leicht zu ihr und sie wich nicht zurück.
"Ich wollte dich nur wegen meinem Daumen fragen. Soll ich mir wieder ne Entschuldigung schreiben oder glaubst du mir?" Ihre Stimme war kühl und ich bewunderte sie dafür. Dafür, dass sie mir tatsächlich widerstehen konnte. Dafür, dass sie noch reden konnte. Ich hörte stimmen, zog sie in mein Büro und schloss die Tür.
"Normalerweise brauchst du für sowas eine Entschuldigung vom Arzt. Aber, da ich ja dein Arzt bin..."
Ich fuhr mit meinem Daumen die Konturen ihres Wangenknochens lang. Ich sah, wie sie Gänsehaut bekam und fuhr sanft ihre Lippen nach. Sie schluckte, öffnete ihre Lippen leicht und als ich ihr eine Strähne hinters ihr strich, wich sie zurück.
"Danke, mehr wollte ich nicht."
Damit verließ sie den Raum und ich sah ihr grinsend hinterher. "Abgesehen vor mir...", rief ich ihn nach. Sie drehte sich nicht um, doch ich wusste, dass sich ihre Wangen zartrosa färbten.
Ich zog mir ein Shirt über und ging in die halle. Die Jungs zeigten plötzlich großes Interesse an turnen und so ließ ich alle die Geräte aufbauen und anfangen.
Auch Jade war krank und wir unterhielten uns. Sie sagte irgendetwas, ich machte ihr daraufhin ein Kompliment und sie kicherte. Milena sah angesäuert zu uns rüber und ich rutschte noch näher zu Jade.
Das hätte ich die ganze Stunde so machen können, wenn nicht 2 hysterische Mädchen zu mir gerannt wären.
"Mr. Force!!! Cherry ist gefallen... Und ihr Fuß..."
Ich stand schnell auf und ging mit ihnen mit, wie es von mir erwartet wurde.
Cherry saß auf einer Matte und hielt sich ihren Knöchel. Ihrem Schluchzen nach zu urteilen, musste sie unglaubliche Schmerzen haben. Die restliche Klasse bildete einen Kreis um sie, also ging ich zu ihr, hob sie hoch und machte den anderen klar, dass sie etwas zu tun hatten. Ich trug Cherry in meinen Raum und setzte sie dort vorsichtig ab.
"Hey..." Ich schenkte ihr ein warmes Lächeln und berührte sanft ihre Schulter. "Beruhige dich erst mal."
Ich kannte Cherry von Milena's Erzählungen. Ihre beste Freundin war Tiffany und beide waren nicht besonders beliebt, weil sie ziemlich zickig waren. Zusätzlich trug Cherry etwas zu viel Rouge, was natürlich dazu führte, dass die Mädchen einen Grund hatten sich über sie lustig zu machen. Ansonsten war sie ziemlich hübsch.
Sie beruhigte sich langsam und erzählte mir, dass sie von Reck Gefallen und dann irgendwie umgeknickt war.
Ich nickte, zog ihr ihren Schuh und den Socken aus. Der Fuß war geschwollen, aber lediglich geprellt, wie ich feststellte und ihr dann mitteilte.
Sie nickte leicht, ich legte ihr einen einfachen Verband an und empfahl ihr noch zu einen richtigen Arzt zu gehen, wenn sie wollte. Die restliche Stunde sollte sie sich ausruhen.
Ich wollte aufstehen, doch sie hielt mich zurück.
"Die anderen denken, dass Sie mich noch versorgen... Wollen wir nicht hier bleiben und... Ein bisschen Spaß haben?" Sie sah zu mir auf und ich setzte mich wieder.
"Cherry, hör zu... Ich bin dein Lehrer."
Sie setzte sich auf meinen Schoß und ihr Fuß tat scheinbar nicht mehr weh. Ihre Hände lagen auf meiner Brust und sie fuhr mit ihnen sehnsüchtig zu meinen Schultern.
"Kommen Sie schon", wisperte sie ganz leise vor meinem Mund. Ihre Lippen wanderten zu meinem Ohr und sie begann an meinem Ohrläppchen zu knabbern.
Ich lies es kurz zu, bevor ich sie leicht von mir wegdrückte. "Das geht nicht. Nicht in der Schule."
Will ich eigentlich? Wieso nicht? Kostet doch nichts...
Und ich muss mich nicht schuldig fühlen.!
Sie rollte mit den Augen. "Sie werden mich nicht so schnell los", das sagte sie wieder verführerisch, sich zu meinem Hals beugend. Als ich sie erneut von mir drücken wollte, vergrub sie ihre Nägel in meinen Schulterblättern und biss mir sanft in den Hals.
Ich stöhnte leise. "Oh, fuck..."
Das belustigte sie und auch ich musste unwillkürlich grinsen. Man konnte scheinbar Spaß mit ihr haben. Aber das geht nicht...
Nicht, wegen Milena. Und nicht hier!
Ihr Griff lockerte sich und ich musste zugeben, dass sie mich vielleicht ein winziges bisschen geil gemacht hatte.
"Ich will einen Kuss", forderte sie. Ihre linke Hand war meinen Oberkörper nach unten gewandert und lag nun in meinem Schritt. Ich lächelte.
"Aber nur einer..."
Sie beugte sich zu mir vor, öffnete ihren Mund und schon trafen ihre Lippen auf meine. Sie konnte gut küssen. Ziemlich gut. Ihr Kuss war fordernd und gierig. Sie vergrub ihre Hände in meinen Haaren und ich erwiderte den Kuss, lies unsere Zungen miteinander spielen.
Ich wusste, dass ich die dominante Rolle einnehmen konnte, doch das tat ich ständig und mehr würde zwischen uns beiden vermutlich nie laufen. Also lies ich sie.
Sie biss mir leicht auf die Unterlippe, bevor sie sich dann grinsend von mir löste. "Schade... Sie dürften mit mir machen, was Sie wollen... Und wo Sie wollen", hauchte sie und blickte mir tief in die Augen. Ich zuckte mit den Schultern. "Sorry, mehr nicht."
Es klingelte und ich stand auf, wobei ich sie auf den Boden stellte. "Das bleibt unser kleines, intimes Geheimnis", lächelte ich und schon sie dann aus meinem Raum. Ich ignorierte ihren traurigen Blick. "Ach und nen kleiner Tipp von mir", fügte ich hinzu, "benutze weniger Rouge. Das würde besser aussehen" und schloss die Tür.
Und das wars dann mit Cherry.
Sie war hübsch. Aber nicht hübsch genug und Luzie und Milena mochten sie nicht. Also Sorry.
Ich stellte beim erneuten umziehen fest, dass ich einige Striemen an meinem Rücken hatte.
Wie ist sie wohl im Bett?
Ich betrat den Klassenraum.
Oh ja, und jetzt Deutsch mit meiner Süßen. Das wird lustig.

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