26. Juli 2019
Es war wirklich heiß an diesem Freitag und die Schwüle in der Luft war unerträglich. Der Sommer wollte noch einmal alles geben, was er zu bieten hatte. "Ob wir wohl wieder die 40-Grad-Marke knacken?" fragte Maria eine der anderen Mütter, die genau wie sie mit ihren Kindern auf dem Spielplatz waren. "Gestern war es echt kaum auszuhalten."
"Ich könnte gerne drauf verzichten", erklärte die Frau neben ihr. "In unserer kleinen Dachgeschosswohnung ist es jetzt unerträglich, wenn den ganzen Tag die Sonne aufs Dach brennt."
"Das kann ich mir vorstellen. Ich habe auch mal direkt unter dem Dach gewohnt."
"Aber was will man machen? Irgendwo muss ich mit meinem Kleinen ja wohnen. Und bei den horrenden Mieten, ist die Auswahl für eine Alleinerziehende leider begrenzt."
"Wem sagen Sie das?" stimmte Maria zu. "Ich bin auch jedes Mal froh, wenn am Ende des Geldes nicht mehr allzu viel Monat übrig ist."
"Kein Unterhalt, wie bei mir?" Maria nickte.
"Der Trottel weigert sich zu arbeiten. Bevor er uns unterstützt, ist er lieber selber arm. Als ob er an der kleinen Lucy nicht genauso viel Anteil hatte, wie ich."
"Kenne ich nur zu gut. Männer eben. Wobei ich ja zumindest zugeben muss, dass mein Urteilsvermögen wohl auch nicht das Gelbe vom Ei ist."
"Meiner war vor der Schwangerschaft eigentlich ganz okay. Zumindest habe ich mir das eingebildet. Aber je mehr ich darüber nachdenke, desto eher muss ich Ihnen zustimmen. Ich habe mich viel zu oft mit Idioten eingelassen, die nie wirklich ernsthaft oder zumindest langfristig an mir interessiert waren."
"Die Hoffnung stirbt zuletzt", gab die andere Frau zu bedenken.
"Aber sie stirbt!" erwiderte Maria. "Ich jedenfalls habe die Hoffnung aufgegeben. Für mich gibt es nur noch Lucy. Irgendwie werden wir schon klarkommen. Sie doch auch, nehm ich an."
"Müssen wir ja", nickte ihre Banknachbarin. "Müssen wir ja. Und lassen wir doch das förmliche Gesieze. Ich bin Grabrielle."
"Maria", erwiderte Maria. "Nicht ganz so graziös wie Ihr ... äh Dein Name."
"Ach nicht doch! Ist ein Name wie jeder andere auch. Meine Eltern haben einfach gern fern gesehen." Das brachte Maria zum Schmunzeln.
"Wenn du jetzt sagst, was ich denke muss ich loslachen. Nur so als Vorwarnung." Gabrielle schmunzelte jetzt ebenfalls los.
"Du meinst weil mein Kleiner Kevin heißt und ..."
"Meine kleine Lucy, genau!"
"Kein Wunder, dass wir uns auf Anhieb so gut verstanden haben", lachte Gabrielle.
"Wie sind eben Kinder unserer Zeit. Und unsere Kinder ebenfalls."
"Stimmt wohl. Und es waren bessere Zeiten damals. Heute wären selbst Hercules und Xena überfordert."
"Wem sagst du das? Wem sagst du das? Was haben wir unseren Kindern nur angetan, indem wie sie in diese Welt geboren haben? Ich nehme an du hast die Nachrichten gesehen?" Gabrielle nickte. "Was hältst du davon?"
"Ganz ehrlich? Ich weiß es nicht. Hatten wir nicht schon genug Unruhe? Neuer Premierminister in Großbritannien, die Konflikte mit dem Iran, von den noch immer ertrinkenden Menschen, die zu uns fliehen wollen, mal ganz abgesehen. Und jetzt auch das noch."
"Und es scheint nichts zu geben, was wir dagegen tun können."
"Ich hoffe du irrst dich. Wie kann es sein, dass jemand die gesamte Menschheit bedrohen kann, ohne dass es bemerkt wird? Vielleicht ist das ja auch nur so ein Weltuntergangsspinner?"
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Ultra Armageddon Fusion
AventuraUltra Armageddon Fusion Ein drohender Asteroiden-Einschlag? Eine neue Waffe und der Auftakt zum dritten Weltkrieg? Die Lösung all unserer Energie-Probleme? Oder doch etwas ganz anderes? Jens Lorenz, ein junger, erfolgloser und desillusionierter Stud...