Demon

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"Du siehst toll aus.", war das erste, das ich zu hören bekam, als ich mich zu meinen Freunden gesellte, die sich einen Shot nach den anderen reinkippten.

Ich lächelte Tyler an. "Danke!"

Tyler zeigte auf seine rechte Seite, die noch frei war, um mir zu verdeutlichen, dass ich mich dahin setzen sollte und da ich keine andere Wahl hatte, setzte ich mich neben Tyler, der schon halb betrunken war. Sofort wurde mir ein Glas in die Hand gedrückt, dessen Inhalt aussah wie Vodka und ich hatte es wirklich verdient heute mir frei zu nehmen und zu eskalieren. Die ganze Woche war so stressig und dagegen hilft nur Ablenkung. Also kippte ich ein Glas nach dem anderen runter, bis jemand vorschlug Flaschendrehen zu spielen. Klar, warum nicht?

"Tyler fängt an.", gab Amy von sich, die ihre blauen Augen auf Tyler fixierte. Sie war schon von klein auf in ihn verliebt und irgendwie wusste es jeder, auch Tyler selbst.

Doch anstatt Tyler nahm Jason die Flasche und drehte sie und wie schon gedacht, hielt sie bei mir an. Sofort sagte ich Pflicht. Jasons dreckige Grinsen bereitete mir keine Angst, denn ich war mutig und ziemlich selbstbewusst, was man von mir eigentlich nicht wirklich gedacht hätte. Das kommt nur davon, weil ich mich ungern öffne und Leuten zeige, wer ich bin. Ich denke, sie sollten es einfach selbst herausfinden, wenn sie es wirklich wissen wollen, was meist nicht der Fall ist, denn mich haben schon so viele Leute aufgegeben und ich habe es satt mich von ihnen runterziehen zu lassen, also habe ich aufgehört Menschen zu nah an mich zu lassen. Selbst meine Freunde kennen mich nicht wirklich, aber das ist mir egal. Alles ist mir egal.

"Siehst du diesen Typen da? Der an der Bar mit den Locken?"

Ich schaute in Richtung Bar und sofort fiel mir sein Blick auf, der auf mich gerichtet war.

"Ja."

"Gut. Du gehst jetzt zu ihm, hockst dich auf seinen Schoß und fängst an ihn zu küssen."

In der Runde tritt ein "Ohhhh" zustande und ich wette, die meisten hätten gedacht, dass ich mich das nicht trauen würde, doch ich stand auf, trank das Glas leer, welches noch in meiner Hand war, stellte es auf den Tisch und lief ohne ein Wort zu verlieren auf den Typen zu. Er hatte sich nun in meine Richtung gedreht, als er bemerkte, dass ich ihn im Visier hatte und beobachtete jede Bewegung, die ich vollzog. Trotz dem Alkohol konnte ich noch normal laufen, nur die Menschen, die auf der Piste tanzten störten mich dabei zu ihm zu gelangen. Doch nach kurzer Zeit war und dies geschafft und nun stand ich vor diesem Typen und ich konnte nicht mehr, als in diese unfassbar schönen grünen Augen zu starren. Ich war wie paralysiert und als er dies bemerkte, breitete sich ein Lächeln hervor und meine Augen gleiteten zu seinen Grübchen, die sich gebildetet hatten. Eine Gänsehaut bildete sich über meinen ganzen Körper und ich wusste nicht mehr, wieso oder was ich hier überhaupt tat. Doch sein "Kann ich euch behilflich sein, Miss?" holte mich wieder in die Realität zurück und ich kam mir so dumm vor ihn eine Minute lang ohne ein Wort zu sagen angestarrt zu haben. Aber ich nahm mir wieder all den Mut zusammen und tritt ein Schritt näher.

"In der Tat.", flüsterte ich und ich dachte zuerst, dass er mich nicht gehört hätte, doch sein fragender Blick zeigte mir, dass er es doch mitgekriegt hatte. Schon wieder tratt ich ihm näher und diesmal konnte ich seinen ruhigen Atmen auf meiner Haut spüren. Ich spürte seinen Blick auf mir ruhen und es schien, als würde ich ihn mit jeder weiteren Bewegung noch mehr faszinieren und es gefiel mir. Auch wenn er auf einem Barhocker saß, waren wir in Augenhöhe und langsam bewegte ich meine Lippen zu seinem Ohr. Dabei streifte ich absichtlich seine Wangen und als mein Mund sein Ohr erreicht hatte, sagte ich ganz ruhig "Küss mich."

Ein Lächeln bildete sich auf seinen Lippen und nun kam er auf mein Ohr zu.

"Seid Ihr euch sicher?"

Ich wusste nicht, was er mit mir anstellte, wenn er sprach und wieso er überhaupt so altertürlich sprach, doch ich hatte das Gefühl, als würde seine Stimme meine Seele massieren. Meine Augen waren die ganze Zeit geschlossen und als ich sie wieder öffnete, verlor ich mich wieder in diesen grünen Augen. Was machte er nur mit mir?

Ich gab einfach dem Alkohol die Schuld und redete mir ein, dass das alles Einbildung wär. Er ist ein normaler Typ, den ich jetzt küssen muss. Kann doch nicht so schwer sein oder?

Ich hielt seinem Blick stand und sagte so leise "Ja", als würde es nicht ihm sondern mir gälten. Auf Anhieb hielten mich zwei starke Hände und zogen mich zu ihm, während er seine Lippen auf meine presste. Unsere Lippen bewegten sich synkron zueinander und irgendwie tat mir sein Kuss gut. Er ließ all meine Gedanken und all meine Sorgen vergessen und es schien, als würden nur er und ich da sein. Plötzlich hob er mich hoch und jetzt saß ich auf seinem Schoß, damit wir uns noch näher waren und ich vergrub meine Hände in seinen Locken. Ich hatte jegliches Zeitgefühl verloren und obwohl wir bestimmt pausenlos 5 Minuten rumknutschten, kam es mir so wenig vor und eine Traurigkeit überkam mich, als er sich von mir löste. Wir schauten uns gegenseitig in die Augen und eine angenehme Stille herrschte. Sein Blick war brüffend, als würde er auf meine Reaktion warten, doch als ich mich von ihm losriss und mich auf den Weg zu meinen Freunden machte ohne ihm ein Blick zu würdigen, könnte ich schwören, dass er das nicht erwartet hat.

Um ehrlich zu sein, ich auch nicht.

Demon (Harry Styles ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt