2. Kapitel

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Draußen angekommen atmete ich erstmal ganz tief ein, denn drinnen hat es sich so angefühlt, als würde man bei jedem Atemzug ersticken. Langsam lehnte ich mich gegen das Geländer, welches gegenüber der Eingangstür steht und wollte mir eine Zigarette rausholen, doch erst jetzt fiel mir auf, dass ich meine Tasche drinnen vergessen hatte. Natürlich, ich bin ja auch sofort nach dem Kuss rausgestürmt, weil ich mal meine Gedanken sortieren musste. Ich wusste nicht wieso, aber dieser Kuss und seine intensiven Blicke hatten sich in meine Haut eingebrannt und ich konnte nicht mehr aufhören mir darüber den Kopf zu zerbrechen.

'Elis, reiß dich mal zusammen, es war nur ein Kuss', flüsterte ich zu mir selbst und versuchte mich zu beruhigen und die Gedanken an ihn zu verdrängen.

"Oho, da ist ja unsere Prinzessin. Und ich dachte, du wärst mit diesem Bastard schon weg, wenn du verstehst, was ich meine."

Tyler kam durch die Eingangstür des Clubs auf mich zugelaufen. Anscheinend hatte er schon viel mehr Alkohol im Blut, als gerade eben, denn jetzt schwankte er hin und her und konnte sich schwer halten, doch dennoch gelang es ihm an mir vorbei zu gehen und sich an die Wand zu lehnen, die wohl einem Haus gehörte, das senkrecht von mir stand. Ich runzelte ungewollt die Stirn.

"Was meinst du damit?"

Vorsichtig lief ich auf Tyler zu, der schon mit einer Zigarette auf dem Boden saß und seinen Rücken an die Wand lehnte. Als ich bei ihm ankam, schaute er nach oben, um mir ins Gesicht sehen zu können. Er war ganz ruhig und konzentrierte sich auf mein Gesicht, doch plötzlich fing er an zu schnauben und drehte seinen Kopf wieder nach vorne um an seine Kippe ziehen zu können und den Rauch wieder rauszupusten. Vorsichtig setzte ich mich neben ihm und ließ ihn dabei keineswegs aus den Augen. Ich fixierte mich auf ihn und er auf seine Zigarette und das ging minutenlang so, bis er mich endlich wieder ansah und weiter schwieg. Nun war er derjenige, der die Augen von mir nicht lassen konnte und ich blickte auf den Boden, weil es mir ein wenig unangenehm war seine Blicke auf mir zu spüren. Plötzlich konnte ich seine Hand spüren, die meine Wange leicht berührte, während er dabei war eine Haarsträne hinter mein Ohr zu stecken, um mein Gesicht genauer betrachten zu können.

"Du bist so schön.", hörte ich ihn plötzlich flüstern und mein Kopf schoß nach oben. Seine ozeanblauen Augen schauten in meine und ich konnte sofort erkennen, dass er das ernst meinte.

"Tyler, sei leise. Du bist betrunken.", konnte ich nur von mir geben.

"Du bist trotzdem wunderschön. Egal, ob ich betrunken, high oder halb am verrecken bin. Du bist für mich immer schön, Elis."

Ein leichtes Schmunzeln gab ich von mir und ich war kurz davor meine Lippen mit seinen zu verbinden, aber dann fiel mir plötzlich Amy in den Sinn. Nein, das konnte ich ihr nicht antun. Also presste ich meine Hände auf seine Brust, damit er aufhören soll mir näher zu kommen. Er merkte, dass etwas nicht stimmte und stoppte sofort. Seine Stirn faltete sich und er guckte mich irritiert an. Es war mir klar, dass er jetzt eine Erklärung erwartete.

"Tyler, ic-ich kann das nicht. Ich meine, was ist mit Amy? Ich kann das ihr doch-"

Ich konnte nicht weiter reden, denn Tyler stand urplötzlich auf und starrte mich sauer an.

"Ach komm schon Elis, tu nicht so, als würde dir etwas an Amy liegen. Oder an Jason. Oder an sonst jemanden da drinnen. Wir wissen beide, dass du dich für niemanden interessierst, nicht mal für dich selbst man. Wie geht das? Wie kannst du jeden verfickten Tag etwas mit uns unternehmen, obwohl es dich nicht mal interessieren würde, wenn wir tot wären. Wie können wir dir so egal sein Elis?"

Seine Stimme bebte und bei jedem Satz wurde er lauter. Ich war nun aufgestanden und lehnte mich zitternd an der Wand an und schaute Tyler tief in die Augen. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Es ist ja nicht so, dass dies alles nicht stimmen würde. Er hatte vollkommen recht, aber es nochmal zu hören, schmerzte schon ein bisschen.

"Hör auf, du tust mir weh.", gab ich leise von mir. Mehr konnte ich nicht zustande bringen, denn ich war es nicht gewohnt mit der Wahrheit konfrontiert zu werden.

"Als könnte ich dir etwas anhaben, Elis. Ich bin dir doch genauso egal, wie die anderen dadrinnen. Ich verstehs nicht man, wieso? Wieso bist du so? Wieso bin ich dir so egal, während du mir soviel bedeutest und ich es einfach nicht abschalten kann. Ich habe es so oft versucht, glaub mir, aber scheiße man, du gehst mir nicht mehr aus dem Kopf und ich weiß nicht mehr, was ich machen soll. Weißt du, wie ich mich gefühlt habe als du diesen verfickten Typen da geküsst hast? Ich hätte Jason dafür umbringen können aber nein, ich musste ja leise sein und wieso? Weil die kleine Amy ja verletzt wird und das wollen wir ja nicht. Und deswegen darf ich dich jetzt auch nicht küssen. Einfach, weil es sie verletzen würde, nicht wahr? Aber Elis, seit wann interessierst du dich denn für die Gefühle anderer? Du hast doch nicht mal Gefühle man. Du brauchst niemanden, magst niemanden und es fickt mich so, dass ich dich mehr als alles brauche man. Ich glaube, ich brauche dich einfach, weil du mich nicht brauchst und fuck ey, ich hasse dich dafür und noch mehr hasse ich mich dafür, aber-"

Mehr konnte er nicht sagen, denn ich hatte meine Lippen schon auf seine gepresst damit er endlich schwieg. Ich spürte, wie er mich an sich drückte, so als würde er sicher gehen wollen, dass dies wirklich passiert doch wir konnten den Kuss nicht intensiven, denn wir wurden plötzlich auseinander gezogen und ich wusste nicht, was ich sagen sollte, als ich sah, wer die Person war, die es tat.

Demon (Harry Styles ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt