Kapitel 4 - Blut

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Mein Wecker klingelte. Noch im Tiefschlaf fegte ich den Wecker von meinem Nachttisch. Der Wecker klingelte ungerührt weiter. Na toll.

Ich setzte mich auf und stellte mich auf meine Füße. Ich knickte ein und landete auf dem harten Holzfußboden. Mit dem Gesicht an den Boden gedrückt fischte ich meinen Wecker unter dem Bett hervor und warf ihn gegen die Wand.

Es gab ein lautes 'Wums' und der Wecker  fiel zu Boden. Das Glas des Weckers  war zersprungen und die Batterien waren herausgefallen. Doch das wichtigste war, dass der Wecker endlich aufgehört hatte zu piepen.

Ich stand wieder auf und ging in meine kleine Küche. Ich schenkte mir ein Glas Milch ein und lehnte mich an die Küchentheke.

Es war nun schon ein Monat her, seit ich angefangen hatte mit Ryo zu trainieren. Ich hatte es vor 5 Tagen das erste Mal geschafft mit 3 Shuriken ins Schwarze der Zielscheibe zu treffen. Danach hatte er mir den Umgang mit Kunais gezeigt. Dies lernte ich viel schneller als das Werfen mit Shuriken.

Gestern hatten wir Ausdauertraining gemacht und ich hatte immer noch den totalen Muskelkater.

Nach den ganzen Dehnungsübungen, den Ausdauerlauf, den ganzen Sit ups und Liegestützen war ich völlig erschöpft.

Ich streckte meine Glieder.

Seit Ewigkeiten war ich nicht mehr so erschöpft gewesen.

Er hatte mich seit der Szene am Anfang nicht mehr berührt und überhaupt mied er meinen Blick.

Besser so.

 Mit einem letzten Schluck trank ich meine Milch aus und Stellte sie in die Spüle. 

Ich ging ins Badezimmer, wusch mich, trug leicht Puder und einen Hauch von Parfüm auf  und zog mich an.

Ich schnappte mir einen Müsliriegel und ging zur Schule. Normalerweise würden einem die Eltern ein Paar Leckereien mitgeben, aber meine Eltern waren seit ein paar Monaten ´verreist'. Sie waren mitten in der Nacht abgehauen und mir nur eine kurze Notiz dagelassen.

Seufzend ging ich aus meiner Wohnung und ging zur Schule.

Der Unterricht verlief reibungslos. Ich musste mir noch nicht einmal fiese Bemerkungen anhören. 

Ich traf mich wie gewohnt mit Ryo am Trainingsplatz.

„Hi Moe!“, begrüßte er mich. „ Ich habe mir gedacht wir machen heute mal etwas ganz anderes. Ich werde dir heute meine Ninja Kunst zeigen, die bei mir in der Familie liegt. Wir kämpfen mit langen, spitzen Nadeln, die den Gegner durchbohren. Ich zeig es dir."

Er stellte ein Stück Holz vor meine Nase und warf die Nadeln in das Holz.

Die Nadeln flogen regelrecht durch das Holz und wurden nur sehr wenig abgebremst.

„Tadda!“, sagte er.

„Die Nadeln gibt es in verschiedenen Ausführungen. Die meisten sind allerdings mit Gift getränkt. Diese hier sind es natürlich nicht“, erklärte er mir.

Wie zum Beweis piekst er sich damit in seinen Daumen. Ein großer dunkelroter Tropfen Blut kam hervor gequollen.

Ich starrte auf das Blut.

„Es ist wunderschön“, murmelte ich.

,,Was?!“, fragte er mich entgeistert.

Was redete ich da?!

Der Wind frischte auf.

Ich zog die Luft ein. Was war das?! Die Luft roch nach Eisen. Was ist das?

Sie schloss die Augen und folgte dem Geruch. Ryo stand circa 6 Meter von ihr entfernt.

„Was machst du da Moe?“, fragte mich Ryo entsetzt. Er lies seine Nadeln fallen.

Ich folgte dem süßlichen Geruch und blieb vor Ryo stehen. Kein Zweifel! Es war sein Blut!

„Kannst du mir das vielleicht mal erklären Moe?“, fragte er mich.  „Warum riechst du an meinem Finger?!“, fragte er mich.

„Dein Blut! Warum konnte ich eben dein Blut aus dieser Entfernung riechen?“, fragte ich ihn.

„Keine Ahnung“, murmelte er. „Jetzt lass doch meinen Finger in Ruhe! Es ist nur Blut“, schnauzte er mich an.

Plötzlich spürte ich fremdes Chakra. 

„Was zum...“, schrie ich, aber da war es schon zu spät. Vor uns kamen plötzlich 2 Kunais aus dem Gebüsch angeflogen.

Ein Schmerz zuckte durch meinen Körper. Ich schaute hinunter.

Das Kunai steckte in meinem Unterleib.

Ich fasste an meinen Bauch. Ich zuckte zusammen vor Schmerz und zog meine blutverschmierte Hand zurück. Ich sank auf die Knie.

Ich blickte zu Ryo hinüber. Er lag mit dem Gesicht zur Erde und bewegte sich nicht. Das zweite Kunai steckte in seiner rechten Schulter-gefährlich nahe an seinem Hals.

„RYO!“, schrie ich ihn an, aber er bewegte sich nicht.

Das Blut machte mich verrückt. Sein und mein Blut vermischten sich zu einem intensiven Geruch, der in meine Nase zog.

Ich kippte nach vorne. Ich verlor zu viel Blut. Ich merkte wie die warme Flüssigkeit von meinen Fingern tropfte. Ich schaute zurück zu Ryo.

Da kamen 4 Ninjas aus dem Gebüsch. Sie trugen durchgestrichene Stirnbänder und dunkle Mäntel mit Wolken. Die sind von Akatsuki!

Sie packten Ryo und schleiften ihn mit sich.

 „Was ist mit der da?“, fragte ein Mann mit Grünzeug um seinen Kopf.

„Ach, die ist Pain egal! Lasst sie da liegen. Wir verschwenden hier viel zu viel Zeit! Ich hasse es unpünktlich zu sein!“, beschwerte sich ein Typ, der in eine Sonderbaren Skorpion Kostüm  steckte.

„Das ist aber nicht nett! Tobi ist doch ein guter Junge. So etwas macht Tobi nicht!“ murmelte Tobi.

 Doch er wurde einfach gepackt und neben dem bewusstlosen Ryo mitgeschliffen. Sein Gesicht knallte gegen einen Stein und seine Nase fing an zu bluten.

Ich schloss die Augen.

Noch mehr Blut...

Das Blut des WindesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt