Kapitel 12: Nur ein Spiel

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»Yuyowa PROV«

Wir hatten endlich Pause, man... Wie sehr ich dieses Pausenklingeln nach dem Wochenende vermisst habe... Was ich noch mehr vermisst habe ist, dass mein Wecker frühs um acht Uhr die Klappe hält... Aber hey! Wir haben jetzt ungefähr fünf Minuten Ruhe, also komm darauf klar, Yuyowa. Im selben Moment kam Rio auf mich zu: „Hey, Yuyo. Heute fällt die sechste Stunde aus, weil Karasuma keine Zeit hat.".„Cool. Heißt kein Sport. Und weiter?", meinte ich dezent genervt, da dies auch bedeutete, das wir siebte trotzdem Mathe haben... Warum kann mann die letzte nicht gleich mit ausfallen lassen? „Naja,", antwortete die Blonde, vor mir, „ich wollte fragen, ob du mit uns Wahrheit oder Pflicht spielen willst?". „Mh... Kommt drauf an...",ich lehnte mich lässig nach hinten und kippte meinem Stuhl in die selbe Richtung, um meine Schuhsohlen an der Tischkannte platzieren zu können. „Auf was?", wollte Nakamura wissen. „...Wer mitspielt",
antwortete ich. Rio war mittlerweile, abgesehen von Yokiko natürlich, meine beste Freundin in der Klasse geworden, wobei ich mich mit Kayano, Hazama und Hinano auch ziemlich gut angefreundet habe - von den Mädels her zumindest. „Mh... Mal überlegen... Okuda, Kayano und Hinano-chan, von unsern Girls und ansonsten spielen noch Nagisa, Maehara, Isogei und Karma mit",gab sie preis. „Okey, warum nicht?", stimmte ich, nachdem ich ein paar Zweifel, da Karma mitspielt, aus dem Weg geschoben hatte, zu. „Schön!", grinste sie glücklich und ging dann wieder zu ihrem Platz. Kurz darauf stöhnte ich genervt und packte mein Brot, welches ich nach Rios Abgang ausgepackt hatte, zurück in die Tasche, da die Schulglocke mich unterbrach.

In meinem Kopf machten sich Krämpfe breit, so langweilig war das hier schon... Politik... Kein Wunder, das Karma schwänzt. Hätte ich eventuell auch tun sollen...
Mittlerweile war ich so weit runter gerutscht, dass ich schon so gut wie auf meinem Stuhl lag und meine Arme schlapp von diesem herunter hingen. Ich schnaufte kurz um diesen verdammten Druck in meinen Schädel irgendwie los zu werden... Und dort saß ich dann jetzt ca 37 Minuten so ohne weitere Lust. Und Endlich! Da war es! Das Stundenklingeln, das mich jetzt endlich aus dieser Hölle endlies. Wer kennt es nicht? Das schönste am Unterricht, ist sein Ende. Nur hatten wir jetzt noch Japanisch, Naturwissenschaften und Bio...

Ich war gefühlt der glücklichste Mensch, im gesamten Universum, als die Pause vor der sechsten endlich begonnen hatte. Ich begab mich wie immer zu meinem Baum, an dem ich die Pause meistens verbrachte. Nur stand da ein gewisser Jemand an dem Stamm von meinem Baum... „Eh, du stehst im Weg.",meinte ich kalt und sah ihm endgegen, während er mich angrinste und einen Schritt zur Seite machte, aber immer noch an der Pflanze lehnte. Mein Blick wurde durchdringender und wandte sich zum finsteren, jedoch klopfte der Junge nur neben sich auf die hölzerne Rinde. Ich seufzte, „Fick dich, Hiro...", und setzte mich widerwillig neben ihn auf die Erde, an meinem Baum. Hiroto selbst grinste: „Immernoch kein Einzelsport". „Tja. Ich hab ja auch noch nicht den unglaublichen Rekord von 12 Beziehungen im Alter von 15, geknackt", zog ich meine Augenbraue nach oben, worauf der Junge für den Moment verstummte. „Warum sitzt du eigentlich immer so abseits?", meinte er im nächsten. „Hm?", machte ich kurz, „Achso. Ich vertraue noch nicht ganz allen..."
„Aber du bist doch schon seit drei Wochen hier?"
„Ja und?", fragte ich, worauf er seine Frage mit einem einfachen „Du hast doch sogar schon Freunde hier",begründet. „Ich hab' mich lediglich eingelebt und verstehe mich mit ein paar eben besser, als mit anderen. Das heißt nicht das ich ihnen mein Vertrauen voll und ganz schenke", erklärte ich und stand auf. „Aber die Leute hier sind ga-", „wir sollten reingehen, die anderen warten sicher schon", unterbrach ich ihn und ging voraus. Im Klassenzimmer waren Tische und Stühle zur Seite geräumt, eine Flasche lag in der Mitte auf dem Boden und drumherum saß schon Karma, Kayano neben ihm. „Ah, da seid ihr ja.", begrüßte Nagisa, in Begleitung von Hinano und Rio, und setzte sich neben die Grünhaarige, während sich die ander'n beiden Mädels nebeneinander ebenfalls zu Boden setzten. Ich persönlich finde sie ja schön zusammen, Hinano und Rio. Beider etwas aufgedreht und unternehmen viel zusammen, aber das sind ja auch nur meine Gedanken. Ich setzte mich neben die Blonde auf das Holz, während Okuda zu meiner linken Platz nahm, welche gerade zusammen mit Isogei eingetreten war. Dieser setzte sich nun mit Hiroto zwischen Okuda und Karma, der mir versetzt gegenüber saß. Bedeutete Also Ich saß Kayano direkt gegenüber und Rio Karma.

„Gut.",meinte Isogei, „Wer fängt an?". Stille. Jeder sah jeden an, bevor Hinano die Hand hob: „Ich fang an". Da alle damit einverstanden waren, gab das Mädchen der Flasche Schwung, bis ihr Hals auf Kayano deutete, die mit »Wahrheit« antwortete. „Okey. Äm... Gibt es einen Jungen an der Schule, den du magst?", lächelte die Kurzhaarige, als mache sie sich nichts draus. „Äh...ähm...",begann Kayano, „...Ich, äm, hab Nagisa-kun eigentlich ganz gern, deshalb ist er ja auch mein Freund",sie lächelte ihm warmherzig endgegen. Danach nahm die Grünhaarige die Flasche, drehte sie schwungvoll und ließ Rio »Pflicht« sagen. „Gut. Du triffst dich nächste Woche mit mir im Mc'es und lernst mit mir Englisch, für die Prüfungen", bestand Kayano und Rio nickte bloß. Sie drehte und Karma war 'Auserwählter'. „Plicht", meinte dieser lässig und am Ende sollte er einem Mädchen, das er interssant fand, morgen Pralinen schenken. Darauf zuckte er mit den Schultern und ließ die Flasche auf dem alten Boden tanzen. Mit der Zeit wurde sie langsamer, da er ihr zu viel Kraft gegeben hatte, und für eine Sekunde hatte ich den Hauch einer Hoffnung, das sie bei Okuda landete, aber natürlich hatte ich das Glück. Ich seufzte kurz: „Wahrheit", da die Aufgabe von Karma kam, wollte ich mich zu nichts verpflichten, auch wenn er seine Wege finden würde. „Schön, bist du aus einer Psychiatrie ausgebrochen?", grinste er mit neckischem Unterton. „Aber sowas von, devenitiv!", meinte ich neutral, ließ mein necken aber nicht unter. „Hey, das Spiel heißt »Wahrheit oder Pflicht«, du musst die Wahrheit sagen, Taruko", meinte er. „Auf 'ne blöde Frage, kommt
'ne blöde Antwort", ich ließ die Flasche drehen und sie landete auf Hinano, welche mir meine Antwort gleich tat. „Welches Mädchen aus der Klasse magst du?", wollte ich wissen. „Ehm... Welches mögen?", fragte sie. „Kommt auf deine Devenition an"
„Am, okay. Kayano und Okano-san hab ich ganz gerne und der Rest der Klasse ist auch ganz toll, aber Yuyowa und Rio-chan hab ich mit am liebsten. Sie ist meine beste Freundin!", lächelte sie. Sehr gut! Sehr gut! Danach drehte sie das Gefäß und Hiroto musste darauf hin bestätigen, das er eine Katze hat.
Der Flaschenhals drehte sich zu Rio, die mutig »Pflicht« rief, nur wussten wir beide nicht was jetzt kam.

„du musst Yuyo küssen."

Ich seufzte und sah den Blonden mit einem Nachher-mach-ich-dich-kalt-Blick an, als dieser von gleich farbenen Haaren unterbrochen wurde. Ich sah schräg über mich und darauf in blaue Augen. „R-ri-", stotterte ich, als ein leises 'Sorry' ihrerseits erklang und daraufhin ihre Lippen aufkamen. Mein erster Kuss. Durch ein Spiel. Gut gemacht, Yuyowa... Es hat zwar nur gefüllt eine Sekunde gedauert, da wir uns sofort wieder lösten, doch trotzdem saßen wir beide jetzt komplett errötet da. Hiroto und Karma hatten ihren Spaß an der Sache, während Okuda mir beruhigend über den Rücken strich.

Da nach passierte noch unzähliges, Okuda saß nun mit offenen Haaren da, Nagisa durfte den Rest des Tages nur englisch sprechen, Rio durfte Karma ein »❤M« auf die Hand schreiben, dass er bis Ende der Woche nicht mehr abwaschen durfte, und Isogei und Hiroto mussten nun für zwei Wochen so tun, als wären sie zusammen. Wir haben lange gespielt, bis die Klingel zur Mathe Stunde ertönte.

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