Eine kleine Fortsetzung würde mich über Feeback freuen. :)
Nach zwei Tagen raffte ich mich notgedrungen auf. Meine Mutter hatte damit gedroht mich beim Psychiater anzumelden wenn ich mein Leben nicht endlich wieder auf die Reihe bekäme. Also schleppte ich mich ins Bad und betrachtete mein leichenblasses müdes Gesicht. Tiefe Augenringe zogen sich unter meinen Augen. Ich war schon immer ziemlich bleich gewesen, doch jetzt erschrak ich selbst vor meinem eigenen Anblick. Mühevoll versuchte ich mit Make up das schlimmste zu überdecken, mit wenig Erfolg. Genauso motiviert machte ich mich auch auf den Weg zur Bushaltestelle und seufzte leise als ich Jo dort stehen sah. Also zog ich mein Smartphone aus der Tasche und versuchte beschäftigt auszusehen. Doch auch dieser Versuch hatte wenig Erfolg. „Caro, endlich ich dachte schon du hättest die Schule gewechselt.“, begrüßte mich Jo und lächelte leicht. Ohne eine Regung im Gesicht sah ich ihn an „Wieso sollte ich die Schule wechseln?“, fragte ich auch wenn es mich nicht interessierte. Jo strich sich verlegen über den Nacken „Na ja ich hab das von Jack gehört...dachte mir schon das du noch an ihm hängst.“, erklärte er. Ernst sah ich ihn an „Sollte ich etwa nicht trauern nur weil er mein Exfreund ist?“, fragte ich gereizt zurück. „Nein nein...so war das nicht gemeint...“, antwortete er. „Wie dann?“, hakte ich nach und Jo seufzte leise „Ach egal...“, sagte er und ich sah ihn mit zusammengekniffen Augen an. „Nein jetzt sag schon...“, bohrte ich weiter.
„Mensch Caro du weißt genau das, das zwischen uns nie etwas geworden wäre!“, sagte er etwas lauter und ich sah ihn verwirrt an. Jo sah hinter mich und als ich mich umdrehte entdeckte ich Stella. So war das also, er wollte mich mal wieder blöd darstellen lassen. Wütend sah ich ihn wieder an und tat etwas das ich alles andere als geplant hatte. Noch nie in meinem Leben hatte ich so eine Ohrfeige ausgeteilt, eigentlich hatte ich noch nie eine ausgeteilt, doch diese hatte es in sich. Ich sah mich irgendwie selbst aus einer anderen Perspektive, spürte aber seine weiche Wange unter meinen Händen. Ein dicker roter Abdruck von meiner Hand blieb zurück. Jo hob sich seine schmerzende Wange. Ein Junge der in der Nähe stand lachte laut auf „He Jo, Schmerz ist nur eine Schwäche die den Körper verlässt.“, rief er ihm zu und auch Stella lachte „Den Spruch hat er aus ‚Das gibt Ärger’“, stellte sie lachend fest. Der Bus kam angerollt und ich stieg ohne mich noch einmal umzusehen ein und stellte meinen MP3-Player auf laut, blendete meine Welt um mich herum aus.
Später in der Schule als ich das Zimmer betrat, hatte ich das Gefühl das alle Blicke auf mich gerichtet waren. Sina sah mich an als wäre ich diejenige gewesen die Jack getötet hätte und auch Annas Blick schien das ähnliche zu sprechen. Seufzend setzte ich mich an meinen Platz neben Lea die mich mitleidig ansah. Sie hatte mich die letzten Tage immer wieder versucht zu erreichen, doch mehr als ein paar SMS und eine Nachricht in Facebook hatte ich nicht über mich gebracht. „Wie geht’s dir?“, war ihre erste Frage und ich zuckte mit der Schulter „Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht....“, stammelte ich ein wenig und zog meinen Block heraus und das Mathebuch. Schon kam Frau Schupf und quälte uns zwei endlose Stunden lang mit irgendwelchen Exponentialfunktionen. Die Pause über verbrachten Lea und ich draußen auf dem Schulhof, in der sich mich so gut es eben ging abzulenken. Die ganze Zeit über sah ich zu Boden und nickte nur dann und wann oder sagte „Mhm“. Plötzlich jedoch verstummte sie „Guten Morgen.“, hörte ich Finn sagen und mein Kopf schellte nach oben „Guten Morgen Herr Weber.“, sagte ich höflich. Finn grinste und setzte sich neben uns „Du kannst ruhig Finn zu mir sagen außerhalb des Unterrichts, sonst komme ich mir so alt vor.“, erklärte er. Lea lachte, aber mir war noch nicht danach. „So alt sind Sie doch noch nicht oder?“, fragte Lea. Finn lächelte „Das Du gilt auch für dich und nein ich bin noch nicht so alt. 25 um genau zu sein.“, antwortete er. Lea nickte „Das ist ja noch kein Alter, stimmts Caro.“, sagte sie und ich nickte nur. „Alles in Ordnung Caro?“, fragte Finn und ich seufzte „Hört bitte alle auf mich ständig zu fragen ob alles in Ordnung ist oder ob es mir gut geht. Nein und noch mal nein.“, antwortete ich gereizt.
Finn sah mich überrascht an „Was ist passiert?“, fragte er. Seufzend sah ich ihn an, antwortete aber nicht. Stattdessen stand ich auf und ging. Lea schrie mir hinterher, aber ich reagierte einfach nicht. „Jack ist tot.“, hörte ich sie noch zu Finn sagen und dann folgte sie mir. Nach der Pause hatten wir wieder Unterricht bei Herr Martens, natürlich hatte dieser wieder Finn im Schlepptau der sich wieder auf den Platz neben mich setzte und mich besorgt betrachtete. Wenige Minuten nach Beginn des Unterrichts rutschte ein Zettel von links auf meinen Tisch
-Lass uns etwas unternehmen.
Heute Abend, ich lade dich zum Essen ein-
Hatte Finn fein säuberlich auf den Zettel geschrieben. Seufzend sah ich ihn an und bekam ein atemberaubendes Lächeln zurück. Also zog ich einen Stift heraus und antwortete.
-Ich weiß nicht...Denk an deine Lehrerkarriere...-
Dann schob ich ihm den Zettel wieder zu. Er las ihn und lachte leise, dann kritzelte er etwas darauf und schob ihn mir wieder zu.
-Es hieß ich soll mich in der Schule von dir fernhalten, das gilt nicht für deine Freizeit. Also ich hole dich um 19 Uhr zu Hause ab, schreib mir einfach die Adresse auf.-
Dies zu lesen machte mich ein wenig glücklicher und ich lächelte sogar für einen Moment. Dann schrieb ich ihm meine Adresse auf und gab ihm den Zettel zurück.
Für den Moment zufrieden hörte ich Herrn Martens weiter zu, wie er über unser Buch philosophierte und bemerkte das die Stunden ziemlich schnell vergingen. Der ganze Tag schien schnell zu vergehen und als ich Abends vor meinem Spiegel stand betrachtete ich mich ein wenig unzufrieden. Ich trug einen weißen Jeansrock, darauf ein schwarzes Top und ein paar Pumps. Es gefiel mir nicht besonders und meine rote Halskette mit dem Herzförmigen Edelstein machte das ganze auch nicht wirklich besser. Enttäuscht blickte ich mich nach etwas anderem um als es bereits an der Tür klingelte. Mist, ich war viel zu langsam. Also schnappte ich schnell meine Jacke und Handtasche bevor meine Eltern die Tür öffnen würden und rannte beim öffnen der Tür fast gegen Finn. „Oh hey...“, sagte ich und lief ein wenig rot an. Warum war ich den so nervös? Vielleicht weil ich mit einem gutaussehenden Referendar ausging? Oder weil es ein wenig verboten war und mir der Gedanke gefiel? Ganz sicher war ich mir dabei nicht, doch ich genoss den Moment sichtlich als er mich eingehend betrachtete. „Du siehst toll aus.“, brachte er dann heraus und ich sah schüchtern zu Boden „Danke...“ Dann nahm er mich an der Hand und zog mich zu seinem Auto. Betreten blieb ich stehen „Oh mein Gott das ist dein Auto?“, fragte ich erstaunt. Vor mir stand ein weißer Audi A3, der verdammt neu aussah. Finn grinste „Ja das ist mein Auto...Keine Angst er beißt nicht....“, sagte er und öffnete die Beifahrertür in die ich noch immer beeindruckt einstieg.
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Ende der Einsamkeit (pausiert)
Teen FictionCaro ist verdammt allein auf dieser Welt. Zumindest denkt sie das. Doch Caro lernt zwei Menschen kennen die sie durch die Höhen und Tiefen des Lebens begleiten. Eine dieser beiden Personen meint es jedoch nicht so gut mit ihr wie sie es sich eigentl...