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Wimmich
Pov. Julian
Seit Tagen lag ich nun schon krank im Bett.
Obwohl Julian sich gut um mich kümmerte, ging es mir einfach nicht besser.
Dabei hatten Julian und ich so viel vorgehabt diese Ferien, wir wollten ans Meer fahren, in der Sonne die Zeit zusammen geniessen, doch stattdessen musste ich hier mit hohem Fieber und Schmerzen, an allen möglichen Stellen, herum liegen.
Mit Tränen in den Augen schlug ich genervt meine Decke zurück, was ich im nächsten Moment auch schon bereute, als ein heftiger Schmerz meinen Körper durchzog.
Ich probierte nach Julian zu rufen, doch statt seines Namens verliess nur ein heiseres Krächzen meine Kehle.
Tränen der Verzweiflung liefen meine Wangen runter. Ich wollte zu Julian, jetzt sofort.
Mit schmerzverzerrtem Gesicht richtete ich mich auf und erhob mich aus dem Bett.
Als ich schliesslich stand, begann sich erstmal alles zu drehen. Kurz musste ich mich an meinem Bett festhalten, bevor ich auf wackeligen Beinen in richtung Küche zu laufen begann.
Der Weg kam mir auf einmal ewig vor, und als ich endlich ankam, war ich kurz davor zusammenzubrechen.
Verzweifelt klammerte ich mich mit der einen Hand am Türramen, mit der anderen an der Türfalle fest.
„Julian", flüsterte ich mit letzter Kraft, woraufhin dieser sich erschrocken zu mir umdrehte.
Schnell zog er den Topf, in dem er gerade Tee für mich kochte, von der Herdplatte und kam auf mich zu.
Gerade noch, bevor meine Beine Wegknickten, hielt er mich fest.
„Joshua, du sollst doch im Bett bleiben.", vorsichtig hob er mich hoch und trug mich ins Wohnzimmer.
Ich vergrub mein Gesicht an seiner Schulter.
„Ich will nicht mehr alleine in meinem Zimmer liegen.", schniefte ich gegen sein T-shirt.
Sanft legte Julian mich auf der Couch ab.
„Bleib erstmal hier liegen ich bin gleich bei dir.", kurz drückte Julian mir einen Kuss auf die Stirn, bevor er wieder in der Küche verschwand.
Glücklicherweise kam er schon bald zurück, diesmal mit einem vollen Tablett in den Händen, welches er auf den Couchtisch stellte.
Behutsam half er mir, mich aufzusetzen und drückte mir schliesslich erst ein Glas Wasser, dann zwei Tabletten, welche ich zwei Tage zuvor vom Arzt verschrieben bekommen hatte.
Mit etwas gequältem Blick, da die Tabletten relativ gross waren, schluckte ich diese und stellte das Wasserglas wieder auf den Tisch.
„Magst du was essen?", ich schüttelte den Kopf.
Julian seuftzte, ich wusste, dass er sich Sorgen machte, denn gegessen hatte ich schon lange nichts mehr.
Natürlich wusste ich, dass es mir gut tun würde, wenigstens etwas Suppe zu Essen, doch so sehr ich es auch wollte, ich brachte keinen Bissen runter, ganz egal was es zu Essen gab.
„Ach Joshua, was soll ich bloss mit dir machen?", murmelte Julian in einem besorgt, nachdenklichen Ton.
Ich wollte nicht, dass Julian sich Sorgen um mich machen musste.
„Es tut mir leid, ich möchte doch essen, aber es geht einfach nicht.", schuldbewusst sah ich zu Boden und schon wieder traten mir Tränen in die Augen.
Julian zog mich sanft auf seinen Schoss. „Weiss ich doch Joshua, da kannst du doch nichts für.", tröstete er mich und fügte schliesslich noch, „ich wünschte nur ich könnte dir helfen.", hinzu.
„Du hilfst mir doch.", ich drückte mich näher an ihn. „Ohne dich wäre die Zeit eine absolute Katastrophe und so höchstens eine mittlere Katastrophe und einigermassen aushaltbar."
Julian musste lachen. „Na dann bin ich ja beruhigt."
Er drückte mir nun das letzte was sich noch auf dem Tablett befand, eine Tasse Tee, in die Hand.
Vorsichtig trank ich einige Schlucke des warmen Getränks.
„Vielleicht schaffe ich es heute Abend wieder etwas zu essen.", murmelte ich schliesslich, als ich feststellte, wie viel besser es mir bereits nach einer Tasse Tee ging.
Lächelnd strich Julian mir durch die Haare.
„Dann koche ich später etwas, okay?", ich nickte.
Immer noch war ich ziemlich erschöpft, weshalb ich langsam von Julians Schoss rutschte und mich stattdessen hinlegte. Mein Kopf lag auf seinem Oberschenkel, und immer noch kraulte er liebevoll meinen Kopf, ich hatte meine Augen geschlossen und war kurz vor dem Einschlafen, als ich spürte, wie Julian sich zu mir runter beugte und mich küsste.
„Du sollst das nicht tun, plötzlich steckst du dich noch an.", murmelte ich im Halbschlaf, konnte aber nich behaupten, dass es mir nicht gefallen hätte, seine Lippen endlich wieder auf meinen zu spüren.
„Solange ich jetzt bei dir sein kann, ist mir das völlig egal.", hörte ich Julian noch flüstern, bevor ich endlich einschlief.
Tatsächlich schaffte ich es am gleichen Tag noch, wieder etwas zu essen, und fühlte mich immer wie besser.
Bereits einige Tage später, brauchte ich keine Medikamente mehr zu nehmen und war bald darauf wieder voll und ganz gesund.
Auch Julian hatte sich glücklicherweise trotz des Kusses nicht bei mir angesteckt und wir konnten wenigstens die letzte Woche unserer Ferien noch so geniessen, wie wir es uns gewünscht hatten.

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