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Mats Hummels x Marcel Schmelzer
Pov. Marcel

Eigentlich wollten wir bloss eine kleine Pause auf der langen Autofahrt machen.
Kurz etwas essen und uns etwas ausruhen, bevor wir schliesslich noch die letzten beiden Stunden zu unserer Unterkunft für die erste Nacht unseres Urlaubs führen.
Ich war die ganze Zeit dafür gewesen gleich weiter zu fahren, aber da Mats der Fahrer war und unbedingt eine Pause machen wollte, habe ich ihm Schlussendlich wiederwillig zugestimmt.
So kam es, dass wir nun, eine gute halbe Stunde später, mitten im nirgendwo in der Abenddämmerung standen, und unser Wagen nicht mehr ansprang.
Während es immer dunkler wurde, starteten wir unzählige Versuche den Wagen zu starten, doch keine Chance.
„Ich glaube die Batterie ist leer.", murmelte Mats nachdenklich.
„Und was bringt es uns das zu wissen? Es ist dunkel, wir sind gefühlt am Ende der Welt", ich warf einen Blick auf mein Handy, „und Empfang gibt es hier auch nicht."
Mats schloss die Motorhaube und wischte seine schwarzen Hände an einem Taschentuch sauber.
„Beruhig dich Marcel. Wir werden jetzt ein Stück weiter laufen, und sehen ob wir erstmal aus dem Wald raus kommen und dort ein Dorf oder sowas ist. Zu weit weg vom Auto sollten wir aber nicht gehen, denn wenn wir nichts finden, müssen wir die Nacht wohl im Auto verbringen, denn vorbeifahren wird hier wohl keiner."
Sonderlich begeistert davon nachts in der Dunkelheit durch einen völlig fremden Wald zu laufen war ich zwar nicht, doch ich folgte ihm trotzdem. Alleine hier zu warten und gleichzeitig Mats alleine gehen zu lassen, wäre schliesslich auch nicht besser gewesen.
Etwas angespannt trottete ich neben Mats her und zuckte bei jedem leisesten Knacken leicht zusammen.
Knappe zwanzig Minuten liefen wir bereits schweigend durch den Wald, und immer noch keine Spur einer richtigen Strasse, eines anderen Autos oder sogar eines Hauses.
Einige Minuten später blieb Mats schliesslich stehen.
„Ich glaube wir sollte zurück gehen. Jetzt in der Nacht hat es keinen Sinn noch weiter zu gehen.", so drehten wir um und machten uns auf den Rückweg.
Ich war unglaublich froh, dass Mats bei mir war, und sich in dem Wald gut zurecht fand, denn ohne ihn wäre ich bereits bei der ersten Kreuzung völlig verloren gewesen und hätte niemals zurück zum Auto gefunden.

Pov. Mats
Ich spürte Marcels Anspannung, während wir schweigend zurück gingen.
Beim jedem kleinsten Geräusch zuckte er erschrocken zusammen.
Ausserdem bemerkte ich, wie er immer mehr meine Nähe suchte.
Marcel ging immer dichter an mir und schien sich durch meine Anwesenheit glücklicherweise etwas sicherer zu fühlen.
Jedenfalls bis in einem der Büsche neben uns ein lautes rascheln zu hören war.
Heftig zuckte Marcel zusammen und griff reflexartig nach meiner Hand.
Als schliesslich ein etwas grösserer Vogel aus dem Busch geflogen kam und wir somit zu Gesicht bekamen, woher das Rascheln stammte, wollte Marcel meine Hand etwas beschämt schnell wieder los lassen, doch ich hielt sie sanft fest.
Beruhigend strich ich mit dem Daumen über seinen Handrücken und liess seine Hand nicht los, bis wir endlich wieder an unserem Auto ankamen.
Ich begann unser Gepäck aus dem Kofferraum auf die vordersitze zu räumen und klappte die beiden hinteren schliesslich nach unten und breitete eine der sich in meinem Auto befindende Wolldecken im Kofferraum und über die nach unten geklappten Sitze aus.
Besonders bequem sah das ganze zwar nicht aus aber wir waren beide völlig übermüdet und wollten einfach nur schlafen.
Obwohl Marcel noch einen anderen Wunsch hatte: „Ich fühle mich dreckig, meine Kleider sind völlig verdreckt, ich will bitte duschen.", jammerte er.
„Dann zieh deine Klamotten aus und schlaf in Boxershorts.", schlug ich ihm vor.
„Ich will doch nicht erfrieren.", beschwerte er sich diesmal seine Stimme klang mittlerweile schon fast etwas weinerlich.
Ich seufzte. „Komm mal her Marcel.", er kam einige Schritte auf mich zu, bis er direkt vor mir stand.
Sanft drückte ich ihn ein Stück nach hinten, und er setzte sich auf den Rand des Kofferraums ich konnte deutlich spüren, dass er immer noch Angst hatte.
Ich setzte mich neben ihn und legte einen Arm um ihn.
„Alles ist gut Marcel. In einigen Stunden wird es doch schon wieder hell und dann finden wir schon weg hier.", Marcel legte seinen Kopf an meine Schulter und ich streichelte ihm kurz durch die Haare.
„Am besten ziehst du dir erstmal deine Klamotten aus und ich hohle in dieser Zeit die zweite Decke von vorne aus dem Auto. Ausserdem sollte dort auch noch mein Pulli liegen, den kannst du haben. Bei dieser Dunkelheit erwas im Gepäck zu suchen hat keinen Sinn. Also bleib kurz hier sitzen, okay?", Marcel nickte.
Ein letztes mal wuschelte ich ihm durch die Haare und tat schliesslich, was wir gerade besprochen hatten.
Als ich zurück, hinten am Auto war, warf ich die zweite Decke in den Kofferraum.
Marcel trug mittlerweile nur noch seine Boxershorts und stand leicht fröstelnd neben mir. Ich hielt ihm meinen Pulli hin, den er sich schnell über zog.
Auch ich zog mir nun meine Jeans aus und stieg in den Kofferraum.
„Komm schon her Marcel.", er kletterte neben mich und ich schloss den Kofferraum hinter uns. Nicht ganz, um noch genügend Luft zu bekommen, aber doch so, dass es nicht allzu kalt wurde.
Es war eng, und währen ich die zweite Wolldecke über uns aubreitete, musste ich aufpassen, um mir nirgendwo den Kopf zu stossen.
Als wir schliesslich nebeneinander im Kofferraum lagen, rutschte Marcel aufeinmal ein Stück näher an mich.
Immernoch schien er sich unwohl zu fühlen, weshalb ich ihn sanft in meine Arme zog.
Fest kuschelte er sich an mich, und schien sich sogleich auch schon besser zu fühlen.
Was ich aber nicht erwartet hatte, war, dass auch ich mich aufeinmal auch viel besser als zuvor schon fühlte.
Eine angenehme Wärme breitete sich in mir aus und ich drückte Marcel noch etwas enger an mich er kuschelte sich an meine Brust und ich spürte, wie sich ein leichtes Kribbeln in meinem Körper ausbreitete.
So hatten wir uns den Beginn unseres Urlaubes zwar nicht vorgestellt, aber vielleicht war es ja auch das beste was uns passieren konnte, dass es so gekommen war.
Ich spürte, wie Marcel in meinen Armen sich mehr und mehr entspannte, bis er schliesslich eingeschlafen zu sein schien.
Liebevoll drückte ich ihm einen Kuss in die Haare.
„Schlaf gut Marcel. Morgen wird alles gut werden."

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