Issei und Ich

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Im Auto herrscht Stille... Peinliche Stille. Ich will Issei's Hand nehmen, aber habe Angst vor der Reaktion meiner Brüder. Sota sitzt heute mal vorne. Er schläft tief und fest. „Sagt mal ihr Turteltäubchen", beginnt Magnus, „wie seid ihr zusammengekommen?" Peinlich! „Naja, du weißt ja dass wir gute Freunde waren und... da ist es halt...", es fällt mir schwer darüber zu reden. Keine Ahnung warum... „Was Yuuka sagen will ist, das es nichts besonderes war. Wir haben uns gegenseitig unsere Liebe gestanden und da sie endlich wusste das ich sie liebe, gab ich ihr einen Kuss. Den Rest kennen Sie sicherlich schon." „Danke Issei, du nimmst mir die Worte aus dem Mund." „Okay das ist schön, ihr seid Seelenverwandte.", meint Magnus. „Sag mal Issei..." „Ja?" „Ich habe gehört, du beherrscht das Wetter. Wenn du möchtest kannst du mit zu uns und bei uns essen und es eventuell regnen lassen, dann wächst unser Gemüse vielleicht mal. Wenn du nicht willst, dann fahre ich dich gerne bis kurz vor eurem Zuhause.", bietet mein Onkel an. „Danke Herr Shadow..." „Oh bitte, wenn du das sagst fühle ich mich so alt. Nenn mich Magnus!" WoW das war ja fast schon ein Befehl. „Okay... Danke Magnus. Ich würde gern bei euch essen, sofern es für die anderen in Ordnung ist." Meine Brüder schütteln den Kopf. Doch Magnus sagt mit ernstem Ton : „Das ist sicher kein Problem sein. Wir haben sogar noch etwas Magma im Schrank. Hatte ich für einen Freund von mir gekauft." Man kann das Zeug kaufen? Wir haben was davon? Ich muss es Probieren! Oh nein! „Nein, nein, nein!", murmle ich und Kai fragt : „Was nein?" „H-hat-hat jemand Blut dabei? Ich brauche... jetzt... welches... sofort... schnell!", stottere ich. Jetzt nimmt Moriuji meine Hand. Warum nimmt er meine Hand? „Schwesterherz du zitterst ja.", stellt er fest. „Bleib ruhig!", meint Jano, „Wir sind gleich zuhause." Magnus drückt jetzt voll aufs Gaspedal und kommt in der letzten Kurve fast von der Straße ab. Dini erwartet uns schon, sie steht in der offenen Haustür und will mich gerade begrüßen. Mit einem schnellen : „Sorry!", renne ich an ihr vorbei in die Küche. Dort nehme ich mir eine Flasche AB Positiv und trinke sie in langsamen und gut eingeteilten Schlückchen. So habe ich es auch geschafft den ganz schlimmen Blutdurst unter Kontrolle zu bringen. Wenn mein Dämon sich meldet, bekomme ich eine Art Anfall und muss so schnell wir möglich Blut trinken. Sonst habe ich ein Problem. Als die Flasche endlich leer ist, gehe ich ins Wohnzimmer. Dort macht Magnus Issei und Dini gerade bekannt. „Sehr schön, das der böse Dämon doch eigentlich ein lieber Freund unserer Yuuka ist.", meint Dini. Wer hat den gesagt das er böse ist? Ah! Ich glaube ich weiß es. Dini guckt die ältesten Zwillinge so komisch an. Okay. Issei weiß nicht was er darauf antworten soll. Stattdessen nimmt er mich in den Arm und küsst mich, leidenschaftlich. „WoW!", flüstere ich ihm ins Ohr und er nickt. „Wie wäre es wenn ihr in eure Zimmer geht. Wenn es Essen gibt sage ich Bescheid. Ohne ein weiteres Wort zu sagen, ziehe ich Issei hinter mir her bis zur Treppe. Dort fängt Ben uns ab. „Ich nehme Issei mit hoch, geh du mal Magnus belauschen." „Warum soll ich Magnus belauschen?", frage ich. „Mach es einfach!", sagt Ben in einem Tonfall der sich schon fast anhört als ob es ein Befehl ist... „Nein warum sollte ich?", denkt ihr ich lasse mich von diesem Tonfall unterkriegen? „Du gehst jetzt und hörst Magnus zu, sonst sage ich Yun wo wir wohnen." „Das weiß er doch eh schon..." „Geh jetzt!" WoW wie versessen er darauf ist das ich Magnus belausche. Okay... weil ich keinen Bock auf Streit habe. Leise schleiche ich zur Küche, wo Magnus sich mit Dini unterhält. „Immer wenn die Rede von Dingen wie Magnum oder Obsidian ist, wird sie nervös und braucht Blut.", erklärtMagnus. „Das ist bestimmt ihr Dämon. Der weiß was er will." „Das Problem bei der Sache ist : was wenn er sich richtig zeigt? Sie weiß nicht das schon ihr Vater ein Halbwesen war. Genau wie ihr Onkel, der ein vollkommener Psycho ist." „Wegen des Dämonen...", korrigiert Dini. Irgendwie bin ich jetzt neugierig. Was für eine Gabe mein Dämon wohl hat... oder „Hey!", höre ich plötzlich Issei von oben schreien und auch Magnus hört es. „Ich gehe mal nachgucken.", meint er. Schnell flitze ich hoch. Was ich sehe gefällt mir allerdings garnicht! Da steht Yun in unserem Haus und hält Issei am Nacken fest. Seine Hand reicht komplett um Issei's Hals herum, so dass Yun ihn würgen kann. Macht er auch. „Lass es!", schreie ich. Im nächsten Moment steht Magnus neben mir, sein Telefon am Ohr. „Dankeschön. Wiederhören.", sagt er und beendet das Telefonat. „Lieber Yun-Chiron, das war die A-P-Ü-W (Allgemeine Polizei für Übernatürliche Wesen). Wenn ich in zehn Minuten keine Entwarnung gebe, kommen sie her und nehmen dich mit. Lass jetzt also bitte deinen Cousin los! Danke.", sagt er ruhig. „Ha vergiss es älter Knacker! Wieviele Jahre bist du schon gealtert? 50?" „Das spielt keine Rolle! Lass ihn los!" „Sonst was?" „Neun Minuten...", sagt Alecsander. Issei bekommt kaum noch Luft, vor allem weil Issei ihn nicht nur würgt, sondern auch in die Luft hebt. „Was willst du?", frage ich. „Ich gebe Issei dir letzte Chance." „Wofür?" „Abzuhauen." „Wovor?" „Vor dir!" Erschrocken gehe ich einen Schritt zurück. „Warum sollte er vor ihr weglaufen?", fragt Jake. „Nicht weglaufen, abhauen! Er steht als Verräter da. Wenn er jetzt geht, dann erfährt die Familie nichts, wenn er hier bleibt, dann braucht er nicht mehr nach Hause kommen." „Und du willst ihn retten indem du ihr erwürgst?" Als Akuma das fragt, lässt Yun Issei los. Hat er etwa doch Anstand? Nein! Hat er nicht. Er tritt Issei, der zu Boden gefallen ist, erstmal kräftig in den Bauch, dann verschwindet er. Nachdem Magnus bei der A-P-Ü-W Entwarnung gegeben hat, gibt es essen. „Und? Wie findest du's hier?", fragt Magnus. Alle gucken nun Issei an, doch er stochert nur in seinem Essen herum und starrt vor sich hin. „Issei?", spreche ich ihn an... Keine Reaktion. „Issei!" „Hm?", endlich reagiert er. „Wie du's hier findest?!" „Ah, äm..." Plötzlich klingelt Magnus Handy. „Sorry.", sagt er und geht raus.
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Eine Stunde später
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Magnus kam vor einer halben Stunde rein und meinte wir sollen ohne ich weiter essen. „Und hat's geschmeckt?", fragt er ob er wieder rein kommt. „Ja.", kommt es von uns allen im Chor. „Issei hat gesagt, dass er sich wünscht so wohnen zu können wie wir.", erzähle ich. Es macht mich halt happy das mein Schatz sich hier wohl fühlt. Mein Schatz? Es wäre peinlich wenn ich ihn mal so nennen würde... „Tja... das wirst du wohl müssen..." „Was meinst du damit?", fragen Alec und Benni empört. „Ich habe mit Issei's Vater telefoniert. Der hat generell nichts gegen die Beziehung, aber hat Angst vor Yun-Chiron's Vater. Und der sagt, dass Issei nicht mehr kommen sollte, wenn ihm sein Leben lieb ist." „U...und meine Sachen?", fragt Issei geschockt. „Werden verbrannt..." „Aber... Da ist noch etwas... etwas das ich brauche. Ich habe es zu meiner Geburt bekommen... Ich brauche es!" Darauf sagt niemand etwas. Ich werde es holen! „Wegen Kleidung brauchst du dir keine Sorgen machen. Sota und du habt die selbe Größe. Morgen gehen wir neue Sachen kaufen. Ab jetzt bist du mein Sohn! Ab morgen... ich werde einen Antrag stellen, dein Vormund sein zu dürfen." „Das ist wirklich sehr freundlich, danke. Aber dafür müssen meine Eltern zustimmen. Oder nicht?" „Nun... bei den Menschen ja, aber hier ist das etwas anders. Schwer zu erklären... Aber jetzt ist Schlafenszeit! Jake, gib Issei bitte einen Pyjama und Sportkleidung aus Sota's Schrank. Weck ihn dabei bitte nicht auf!" „Sollen wir jetzt Sport machen?", fragt Jano. „Erstmal richtet Yuuka einen gemütlichen Schlafplatz für Issei ein. Oder wollt ihr in ihrem Bett schlafen?" „Ja warum nicht? Es ist schließlich kalt draußen und so ist es wärmer.", schlage ich vor. Da keiner mehr etwas sagt, gehen wir alle in unsere Zimmer und ziehen uns Sportsachen an. Inzwischen warten wir alle an der Terrassentür auf Issei und Jake. „Da sind wir!", ruft Jake. Issei steht lächelnd neben ihm. Die beiden scheinen sich gut zu verstehen. Da es draußen schneit, flitzen wir so schnell wir können in den Trainingsraum. Issei und ich scheinen Seelenverwandt zu sein, denn wir laufen beide zur Bowlingbahn. Ich, weil ich Bock drauf habe und Issei, weil er... Warum eigentlich? „Wollen wir Bowlen?", schlage ich vor und die anderen nicken. „Ich habe das noch nie gemacht.", sagt Issei. „Dann bringen wir es dir bei!", meint Jake. Voll nett! Also Jake... zu Issei... Naja... „Wir machen ein Turnier!", ruft Alec plötzlich. „Ein Tur... warum? Wozu?", fragt Jake. „Wenn wir gewinnen, dann muss Issei gehen!", fordert Ben. „Wer ist bei uns im Team?" Nur Jano meldet sich dazu. „Wenn wir gewinnen dann kann er bleiben, aber muss in einem anderen Zimmer schlafen!", fordert Akuma jetzt. „Wer ist dabei?" Jetzt melden sich nur die anderen beiden der Drillinge. „Dann wisst ihr ja was passiert wenn wir gewinnen...!", meint Jake. Nach einiger Zeit liegen wir in Führung... Oder auch nicht. „Ihr seid dran!" „So Leute, wir müssen jeder zwei Strike's machen, sonst haben wir ein Problem...", meine ich. Issei ist als erster dran. „Yes!", rufen Jake, Issei und ich im Chor. Und nochmal: „Yes!" Dasselbe auch bei mir und bei Jakes erstem Versuch. „Nein!", brüllen wir alle drei, als der zweite Versuch schief ging. Naja zumindest muss Issei nicht weg. Nur in einen anderen Raum. „Naaaaaaa kleine Schwester, da wäre es doch besser gewesen das Bowling nicht vorgeschlagen zu haben.", meint Akuma und die Drillinge lachen uns höhnisch an. Beleidigt mache ich einen Schmollmund und verschränke die Arme vor der Brust. Plötzlich schlingt jemand seine Arme von hinten über meine Schultern und ich spüre einen warmen Atem an meinem Ohr. „Hey, sei nicht beleidigt! Immerhin muss ich nicht weg.", raunt Issei in mein Ohr. Ich nicke und drehe meinen Kopf nach hinten um ihn zu küssen. Daraus wird aber nichts, denn Jano zieht mich aus der Umarmung und hält meine Hand fest. „Was soll das?", frage ich empört. „Kein geknutsche! Zumindest nicht in unserer Gegenwart!" „Bruderherz, wir müssten mal ein Wörtchen reden. Und ich glaube nicht nur wir, sondern auch ihr." Damit guckt Jake Issei und mich an und deutet auf die Tür. Schnell verlassen wir den Raum, lauschen aber ein bisschen was meine Brüder da reden. „Was ist dein Problem?", fragt Jano. „Mein Problem? Was ist dein Problem?", antwortet Jake. „Er hat dich nach deinem Problem gefragt, also antworte bitte. Mich würde es auch interessieren.", meint Moriuji. „Mein Problem ist, das sie sich lieben und ihr sie nicht lasst." „Die wollten sich küssen!", ruft Ben empört dazwischen. „Dann lass sie doch! Du küsst deine Freundin dich auch. Oder?" Plötzlich geht die Tür auf und Ben flitzt an uns vorbei. „Was denn jetzt?", fragt Jake. „Sie hat ihn verlassen, für einen Elfen.", klärt Alec sie auf. „Das kann dir nicht passieren.", meint Jake mit Provokantem Ton. „Er hatte eine Freundin?", frage ich. „Hast du uns belauscht?" „Ja Alec, hat sie. Das siehst du doch.", meint Kai. „Und ja Yuuka, hatte er. Also ich meine Ben... hatte'ne Freundin..." Warum wusste ich das nicht? „Und warum kann sowas Alec nicht passieren?", frage ich neugierig. „Weil er ein Schwuchtel ist." Das hätte Kai nicht sagen dürfen. Wütend stürmt Alec auf ihn zu und haut ihm eine rein. Ein lautes knacken ist zu hören, als Alec ihm den Arm umdreht. „Es heißt Homosexuell!", brüllt er. Kai schreit sich die Seele aus dem Leib. Er hat wohl große Schmerzen. Was? Seit wann? Egal! Erstmal hole ich Magnus...
Nach einiger Zeit haben sich alle beruhigt. Kai wurde verarztet, also er hat eine Schlinge bekommen die seinen Arm stillhält. „Du gehst morgen nicht in die Schule! Und du Alec, du hast Hausarrest!", meint Magnus wütend. „Ihr anderen geht jetzt schlafen!" Alle sagen sich gegenseitig gute Nacht. Issei schläft bei Jake. Schade eigentlich... Wirklich blöd! Aber egal. Wenn er hier wirklich einzieht, dann kann er bestimmt mal bei mir schlafen, oder heimlich zu mir kommen. Und umgekehrt, versteht sich. „Gute Nacht.", sagt Issei und gibt mir einen schnellen Kuss. So schnell das ich ihn nicht erwidern kann...

Ich und mein Abenteuerreiches LebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt