KAPITEL 2. {Who's next?}

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Langsam schlug Merle ihre Augen auf, blaue Augen blitzten sie an. „Gott sei Dank! Du bist wach.", Merle erkannte die Stimme und richtete sich auf, wobei ihr sofort schwindelig wurde und sie sich die Hand an den Kopf halten musste, „Ally?.. was ist passiert und.. wieso..", sie blinzelte, woraufhin sich ihre Augen ein wenig besser an ihre Umgebung gewöhnten und ihr Sicht sich verschärfte, „wieso sind wir bei Lucy?"
Ally sah ihr tief in die Augen und Merle spürte, wie sie drohte sich in den tiefen blauen Weiten die darin gespiegelt waren zu verlieren. Plötzlich schlug es sie wie eine Wucht und Merle spürte wie ihr all die Sachen die passiert waren in den Sinn kamen. Bilder zogen vor ihrem geistigen Auge vorbei und sie taumelte. „pscht.. alles ist gut Merle, kannst du dich denn an gar nichts erinnern?", kam eine weitere Stimme dazu, und sie spürte wie sich jemand auf das Sofa neben sie setzte und sachte ihr Knie streichelte. Merle schüttelte den Kopf und fixierte ihre Augen wieder auf die beiden Gesichter, die sie ansahen, „doch.. diese Zahlen.. der strömende Regen.. ich weiß es wieder, aber es ist so-..", „komisch?", unterbrach Ally sie, woraufhin Merle nickte und Ally und Lucy einen wissenden Blick wechselten.
„So geht es uns auch", sagte Lucy sachte, „wir wissen das etwas passiert ist.. wir wissen auch was. Aber es ist so, als würde etwas ganz tief in uns, uns zwingen es zu vergessen."
Merle nickte. „Aber was ist passiert, nachdem wir bei Lucy angekommen sind?", fragte sie mit einem Blick zu Ally. „Du bist umgekippt..", antwortete diese, „wir denken es ist wegen der Überanstrengung.. du bist schließlich viel und bei ziemlicher Kälte gerannt.."
Als sie das sagte, sah Lucy kurz zu Ally, dann nickte sie jedoch kaum merkbar und Merle verstand, dass sie ihr etwas verheimlichten. Für einen Moment wollte sie nachfragen was war, ließ es dann jedoch, da sie sich sicher war, das es nur etwas kleines, was die Anstrengung nicht wert war war.
Sie tat als hätte sie es nicht gemerkt und stand langsam auf. „Was machen wir jetzt? Wisst ihr ob die anderen auch Zahlen hatten?", fragte Merle leicht besorgt, woraufhin Ally sie nachdenklich ansah.
„Wir sehen uns heute ja eh alle.. dann können wir sie fragen-..", „und noch was.", warf Lucy ein, „als du.. nun ja, umgekippt bist, haben wir eine Nachricht von Lily erhalten. Sie hat es auch."

Merles Augen wurden groß, „welche Zahl?", „11", antwortete Lucy und sah sie nachdenklich an. „Es fehlen zwischen uns allen also noch die 8 und die 9.. Denkt ihr das sind-..", „Noa und Alexis!", schnitt ihr Ally ins Wort und sprach somit aus, was alle dachten. Merle erschauderte und spürte die Angst in ihr aufsteigen, sie wusste es nun ganz genau. Es war kein Traum gewesen. Kein Albtraum der sich in einem Moment echt anfühlte, im nächsten jedoch vergessen war.. Es war Realität.

„Was sollen wir jetzt tun?", fragte Lucy und unterbrach damit das schweigen das sich zwischen den drei Freundinnen ausgebreitet hatte. „Ich weiß es nicht..", murmelte Ally mit einem erschöpften Gesichtsausdruck und Merle erkannte, dass sie sich Sorgen machte. Sie lief zu Ally hin und legte den Arm um ihre Schulter. „Über was machst du dir Sorgen?", fragte sie und sah Ally an, die den Blick vom Boden zu ihr wandte. „Ich weiß nicht..", entgegnete diese und seufzte, „ich hätte euch was sagen sollen..-", „Du hattest ja keine Ahnung, dass es mehr als nur ein Traum war.", unterbrach Lucy sie, die sich ebenfalls neben Merle setzte und beide anlächelte, als würde sie versuchen ihnen Mut zu machen.
„Ja du hast Recht", entgegnete Ally mit einem erleichterten Gesichtsausdruck, Merle sah jedoch trotzdem wie Unsicherheit in ihren Augen aufflammte und sich in ihr breitmachte, wie Ameisen die einen leckeren Happen gefunden hatten, nagte es tief in ihrem Inneren und ihr wurde bewusst, dass an dieser Geschichte mehr dran war, als sie wahr haben wollte.

N U M B E R S. [den tod im blick]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt