KAPITEL 1. {Lily. [11]}

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Panisch erwachte Lily aus dem Schlaf und starrte auf ihre Hand von der der pochende Schmerz auszugehen schien.
Eine sich langsam formende, schwarze Masse befand sich dort und Lily zuckte zusammen, als der Schmerz sie erneut zu überwältigen drohte.. „was ist das??", hauchte sie zu sich selbst und sah sich in ihrem Zimmer um. Alles war dunkel, doch sie erkannte die Umrisse ihres Schreibtisches, dann die ihres Regals, Schranks, ihres Stuhls und zum Schluss sah sie die Tür. Sie war sperrangelweit offen und knarzte leise. Als würde sie ständig auf und zu gedrückt werden.. doch es geschah nichts. Die Tür bewegte sich nicht mal einen Zentimeter, und doch war sich Lily sicher, sie fest zugedrückt zu haben, bevor sie schlafen gegangen war. „John?", hauchte sie, „wenn das mal wieder ein Scherz ist, dann r-..", ein weiterer Schmerzenschauer lies sie verstummen und Lily starrte auf ihre Hand. Eine dunkle, düstere 11 hatte dort ihren Platz eingenommen.. „Eine 11?", dachte Lily, „wieso zum Teufel eine 11??" Sie sah auf, als das knarzen wieder erklang.. „John!", rief sie nach ihrem Bruder, diesmal voller Wut, „zum Teufel mit dir! Was tust du?"
Sie starrte in die Dunkelheit, das Licht des Mondes, der durch ihr Fenster schien, ließ die Tür aufhellen und Lily sah, das dort niemand zu sehen war.. In ihren Ohren wieder das Knarzen, als würde etwas auf sie zukommen.. doch es war nichts hier.. nichts.
Lily zuckte zusammen. Ein Licht auf ihrem Nachttisch ging an und sie sah zitternd zu ihrem Handy hinunter. Eine Nachricht. Von Lucy? Sie öffnete ihren Gruppenchat und erstarrte, was ist los?, wollte sie gerade darauf antworten, als ein Bild im Chat ankam. Lily glaubte ihren Augen nicht. Das war eine schwarze 7! In Lucys Hand!.. Das konnte nicht wahr sein, sie musste Träumen.. Sie betrachtete das Bild noch eine Weile länger, bis sie ein kribbeln in ihrem ganzen Körper spürte. Angst machte sich in ihr breit. Das konnte doch nicht wahr sein.. doch was hatte eine 7 mit einer 11 zu tun? Warum hatte Lucy das auch? Waren es nur sie zwei? Was wenn die anderen es auch hatten..?
Hastig griff sie zu ihrem Handy, Lucy omg! Ist alles in Ordnung?.. wie ist das passiert??, sie schickte es los, nicht wissend, ob sie den Mädchen erzählen sollte, was ihr widerfahren war, oder ob sie gleich danach ebenfalls ein Bild ihrer Hand schicken sollte. Sie legte sich wieder hin und zog die Decke so weit es ging hoch, bis sie sich einigermaßen geborgen und in Sicherheit fühlte. Ihr Handy ließ sie nicht aus den Augen, bis es wieder aufleuchtete. Eine Nachricht von Ally.. Lily! Du bist wach.. Gott sei Dank ist dir nichts passiert.., Lily verstand nicht.. was meinte Ally damit? Woher konnte sie wissen was los war? Und wieso war sie ebenfalls wach?.. Kurz darauf erleuchtete das Handy wieder.. Diesmal jedoch mit einer Nachricht von Lucy. Lily, Merle und Ally haben diese Zahlen auch.. Merle ist umgekippt, lange Geschichte.. Du hast auch eine Zahl auf der Hand.. nicht wahr?
Lily glaubte nicht was sie da sah. Sie hatte diese Zahlen auch?? Und Merle war.. Umgekippt?!
Zitternd griff sie zum Handy und fing an zu tippen. omg.. woher wisst ihr das? Und was ist mit Merle?? Welche Zahlen habt ihr? Was ist überhaupt los? Ich habe Angst..
Als Lily fertig war, kullerten ihr sämtliche Tränen hinunter.. "bitte mach es ist nur ein Traum", Schluchzte sie hilflos, während eine erneute Welle des Schmerzes sie zu erdrücken drohte und sie fieberhaft versuchte es zum aufhören zu bringen..
Ein erneutes vibrieren ließ sie zusammen zucken. Wir werden dir morgen alles erklären.. Ich habe die 12, Merle die 10 und Lucy's Zahl kennst du ja schon.., hatte Ally geschrieben und beruhigte Lily so ein wenig. Ist alles ok bei dir Lily? Denkst du du kannst weiterschlafen.., kam kurz darauf eine Nachricht von Lucy an.
Ich werde zu meinen Eltern rüber gehen denke ich.., tippte Lily, ich habe höllische Angst, aber morgen haben wir uns echt einiges zu erklären..
Damit legte sie ihr Handy auf die Seite, fasste all ihren Mut zusammen und tappe in das Zimmer ihrer Eltern. Da ihr Vater über Nacht arbeiten war, sah sie dort nur ihre Mutter liegen und legte sich zu ihr. Ihre Nähe tröstete Lily und ließen die Schmerzen langsam nachlassen.. ein letzter Blick auf den Türrahmen ließ sie vergewissern, dass nichts dort war. Mit der Überzeugung, alles sei nur ein Traum gewesen schloss sie schließlich die Augen und schlief ein.

N U M B E R S. [den tod im blick]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt