1. Der erste Tag

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- Lizzy's pov -

*Piep*Piep*Piep*

Argh! Ich wusste, dass das nur bedeuten konnte, dass heute Montag war und ich musste in die Hölle namens Schule. Wie ich es hasste. Genervt schlug ich solange neben mich, bis mein Wecker aufhörte so nervig zu piepen. Langsam öffnete ich meine Augen und war sehr erleichtert, als ich bemerkte, dass die Jalousien unten waren. Ihr müsst nämlich wissen, dass ich quasi ein Vampir bin. Ich meide die Sonne, bin äußerst blass und sehr nachtaktiv. Während ich versuchte mich an meinen Traum zu erinnern stand ich auf und machte mich auf den Weg ins Bad. Weit kam ich jedoch nicht, denn ungefähr in der Hälfte des Zimmers stolperte ich über etwas und fiel um, wie ein Sack Reis.

Keine zwei Sekunden später ging auch schon die Tür des Zimmers auf und mein Vater steckte seinen Kopf hinein.

„Alles okay bei dir Lizzy? Was machst du denn da auf dem Boden? Geht's dir gut?", während er das sagte kam er auf mich zu und half mir auf. „Mir geht's gut. Danke Dad. Ich bin wohl über einen meiner Kartons gestolpert." Er fing an zu lachen und murmelte irgendwas, das nach „Typisch Lizzy" klang. Und schon war er auch wieder verschwunden.

Jetzt, wo etwas Licht vom Flur in mein Zimmer schien fiel mir auf, dass ich die Kartons wohl doch mal ausräumen sollte. Es sah in meinem Zimmer echt ungemütlich und chaotisch aus.

Endlich im Bad angekommen putzte ich meine Zähne, trug etwas Mascara auf und kämmte mir meine langen, lockigen Haare, bevor ich mich auf den Weg zurück in mein Zimmer machte, wo ich mir neue Unterwäsche, schwarze Overknees, einen schwarzen Rock und ein weinrotes Top suchte und mich anzog. Dann schnappte ich mir noch meinen Rucksack, den ich zum Glück gestern Abend schon gepackt hatte und machte mich auf den Weg nach unten in die Küche, wo mein Dad mir einen Apfel gab, den ich in meinen Rucksack zu einem Block und ein paar Stiften steckte.

„Heute Nachmittag, wenn du kommst bin ich nicht da, also musst du dir selbst was kochen.", rief mein Dad mir hinterher. „Mach ich. Bis heute Abend. Hab dich lieb." Waren meine Worte, bevor ich meine schwarzen Vans anzog und die Wohnung verlies.

Draußen war es angenehm warm für ende Sommer. Es waren ein paar Wolken zu sehen, jedoch sah es nicht nach Regen aus. Auf dem Weg zur Bushaltestelle stöpselte ich die Kopfhörer in mein Handy und lauschte den Liedern von The Neighbourhood. Kurz drauf kam ich an der Haltestelle an und konnte ohne zu warten gleich in den Bus einsteigen. Ich setzte mich ganz nach hinten und schaute aus dem Fenster, während ich in meine Gedanken versank. Es ist schon erstaunlich, wie schnell alles geht.

Vor knapp einer Woche sind wir erst von Portland nach Santa Monica gezogen. Hier konnte ich hoffentlich meine Vergangenheit hinter mir lassen, und damit abschließen. Vielleicht gab es in der Schule auch ein paar nette Leute, mit denen ich mich anfreunden konnte. Ob es dort auch diese typischen Gruppen gab? Wahrscheinlich schon. In welcher Schule gibt es die denn nicht? Ohne diese ganzen Gruppen wäre es wahrscheinlich viel einfacher. Aber was ist schon einfach? Wenn man sich wenigstens die Mühe geben würde um andere kennen zu lernen anstatt sie nach dem ersten Blick gleich in eine Schublade zu stecken. Naja, ich hab gut reden. Kontakte knüpfen ist nicht unbedingt meine Stärke.

Der Bus hielt nach einer halben Stunde vor der Schule und alle stiegen aus. Draußen stand ich erstmal auf dem Hof und starrte das Gebäude an. Der Gong brachte mich zurück in die Realität und langsam machte ich mich auf, um das Sekretariat zu suchen. Nach nur wenigen Minuten stand ich auch schon vor einer kleinen, etwas rundlicheren Frau, die mich mit ihren großen Augen anstarrte und meine ganzen Unterlagen zwischen uns ausbreitete und erklärte. Als sie mit ihrem nicht enden wollendem Monolog fertig war musste ich schon wieder einen Raum suchen. Dieses Mal den Biologiesaal, wo jetzt mein Unterricht wäre. Da hier aber alles gleich aussah war es leichter gesagt als getan, den Raum zu finden. Wenn ich mich recht erinnerte meinte die Sekretärin irgendwas von zweitem Stock und rechts. Also ging ich genau dorthin und siehe da. Ich stand vor dem richtigen Zimmer. Zaghaft klopfte ich an und nachdem ein lautes „Herein!" zu hören war betrat ich den Saal.

„Ah! Du musst die neue Schülerin sein. Mein Name ist Mrs White. Stell dich doch mal der Klasse vor und dann kannst du dich da in der Mitte neben Lilly setzen." Sagte die Frau vor mir in einem sehr freundlichen Ton.

„Hallo. Mein Name ist Lizzy, ich bin 17 und wohne erst seit kurzem hier. Hat noch jemand eine Frage?"

Keiner meldete sich, also setzte ich mich auf den freien Platz, neben Lilly und folgte aufmerksam dem Unterricht. 

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Das war auch schon das erste Kapitel.
Wie findet ihr es bisher? Habt ihr Schule auch so lieb wie Lizzy?

Die Neue und der geheimnisvolle JungeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt