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Vor mir steht Joana, aber sie sieht nicht gut aus. Ihre Lippe ist aufgeplatzt, ihr rechtes Auge ist blau und angeschwollen.

,,Joana? Was...was ist passiert?"

Bevor sie jedoch zu einer Antwort kommt, bricht sie zusammen. Ich schaffe es gerade noch sie aufzufangen.

,,Leute? Kommt sofort her, ich brauche eure Hilfe!"

,,Was ist denn los?"

Die Jungs gucken nur aus dem Aufnahmezimmer herraus.

,,Wenn ihr nicht sofort eure scheiß Ärsche hier her bewegt setzt es was!"

Sofort kommen sie her, als sie Joana sehen helfen sie mir sofort sie in die Wohnung zu tragen und in Steve sein Bett zu legen.

,,Was ist mit ihr passiert und vor allem wer ist das?"

,,Das ist meine neue Freundin Joana, ich habe sie in der Schule kennengelernt und mich mit ihr angefreundet. Was passiert ist kann ich euch leider auch nicht sagen. Ich habe zwar eine Vermutung aber ohne Joanas Erlaubnis werde ich es euch nicht sagen können, sorry."

Damit ist das Gespräch erst mal beendet und nach einiger Zeit schaffe ich es dann auch die Jungs aus dem Zimmer raus zu bekommen. Ich hole schnell ein paar Tücher, einen Becher mit Wasser und ein Kühlpack, welches ich in eins der Tücher einwickle und ihr dann auf das Auge lege. Dann tauche ich ein weiteres Tuch mit einem kleinen Teil in das Wasser und wische vorsichtig das Blut aus Joanas Gesicht. Da sie noch eine Jacke an hat ziehe ich sie ihr aus und hänge die an die Tür. Ich decke Joana zu und setze mich auf einen Schreibtischstuhl, wo ich darauf warte dass sie aufwacht. Nach einiger Zeit werde ich müde und schlafe ein, meinen Kopf habe ich noch vorher auf den Schreibtisch, auf meine Arme gelegt.

Ein rascheln weckt mich aus meinem leichten Schlaf. Ich gucke mich um und stelle erleichtert fest, dass Joana sich leicht bewegt. Schnell gehe ich zu ihr rüber, nehme das Kühlpack von ihrem Gesicht und spreche sie an.

,,Hey Joana."

Vorsichtig öffnet sie ihre Augen ein kleines Stück, als sie mich sieht seutzt sie erleichtert.

,,Hey, zum Glück bist du wieder wach, ich habe mir mega Sorgen um dich gemacht."

,,Danke das du mir geholfen hast Leonie."

,,Ich hab dir doch gesagt dass du jederzeit zu mir kommen kannst. Außerdem sind wir doch Freunde und Freunde helfen sich nun mal."

Ich lächle sie an und helfe ihr sich aufzusetzen.

,,Möchtest du was zu essen haben, wir haben noch einen Rest Kartoffelauflauf da den ich dir warm machen könnte."

,,Danke, das wäre echt nett von dir. Ich würde nur gerne vorher zur Toilette, kannst du mi sagen wo die ist?"

,,Klar, ich führe dich hin."

Sie robt zum Rand und stellt sich langsam hin, jedoch ist sie extrem wackelig auf den Beinen.

,,Warte ich stütz dich, leg einfach deinen Arm über meine Schulter."

,,Ok."

Also stütze ich sie zum Bad und gehe dann in die Küche wo ich schnell den Auflauf in den Backofen schiebe und diesen anstelle. Da Joana nach zehn Minuten noh immer nicht aus dem Bad raus gekommen ist klopfe ih an der Tür an. Sie antwortet mir nicht, wesshalb ich mir noch mehr Sorgen mache. Vorsichtig öffne ich die Tür und sehe Joana an einer Wand gelehnt sitzen und weinen. Ich nehme sie in den Arm, worauf hin sie leicht anfängt zu zittern.

,,Hey alles gut. Ich bin es nur. Du bist in Sicherheit. Hier tut dir niemand weh. Wenn du möchtest kannst du ein paar Klamotten von mir haben und die Nacht über hier bleiben. Ok?"

Sie beruhigt sich etwas und nickt mir leicht zu. Ich stelle mich hin und helfe ihr hoch. Als wir wieder in Steves Zimmer sind, hole ich schnell ein paar Klamotten von mir raus und gebe sie Joana. Dann verlasse ich das Zimmer und gehe wieder in die Küche,  wo der Auflauf inzwischen auch fertig aufgewärmt ist. Nachdem ich ihn auf einen Teller getan habe gehe ih mit diesem wieder zu Joana. Ich gebe ihr den Teller und das Besteck dass ich mitgenommen habe.

Während sie isst herrscht eine schweigende Stille im Raum.

Als der Teller leer ist gehen wir gemeinsam in die Küche, wo sich Steve, Rick und Flo gerade unterhalten. Als sie uns jedoch sehen stoppen sie.

,,Hey Leonie oh und wie ich sehe ist sie inzwischen auch wieder aufgewacht."

,,Hey Jungs."

Joana guckt die Jungs ängstlich an und versteckt sich leicht hinter mir. Ich lege ihr behutsam eine Hand auf die Schulter.

,,Keine Sorge, die sind total nett. Die wurden dir niemals etwas tun, du kannst mir vertrauen." Ich schenke ihr ein warmes Lächeln und sie nickt leicht als Zeichen dass sie mir vertraut.

,,Joana das sind mein Cousin Steven aber er wird eigentlich von allen Steve genannt, das ist Rick der beste Freund von ihm und Mitbewohner und das ist Florian auch ein sehr guter Freund von den beiden. Jungs das ist Joana meine beste Freundin die ich hier an der Schule kennengelernt habe."

,,Hey, kannst mich auch gerne Flo nennen."

,,H..hey."

Schüchtern stellt sie sich neben mich. Jedoch gehe ich kurz an ihr vorbei und stelle den Teller in die Spüle.

,,Erzählst du uns denn wer dich so übel zugerichtet hat? Leonie wollte uns nichts ohne deine Erlaubnis erzählen."

Joanas Gesichtsausdruck ändert sich schlagartig von schüchtern zu traurig. Sie fängt wieder an zu weinen, schnell nehme ich sie in den Arm und versuche sie zu trösten. Ich werde Rick einen bösen Blick zu, der sich desshalb auch sofort entschuldigt. Flo kommt zu uns rüber und guckt mich fragend, aber auch besorgt an.

,,Bitte sprich mit Flo darüber, wenn dir einer wirklich helfen kann dann er. Er studiert Psychologie und arbeitet neben seinem Hauptberuf als eine Art Psychologe. Du kannst ihm wirklich vertrauen, ok?"

Sie nickt mir zögerlich zu. Ich löse mich von ihr und schaue Flo an. Der sie dann vorsichtig in den Arm nimmt. Nachdem er mir zunickt, deute ich den anderen beiden mir zu folgen. Im Aufnahmezimmer setzen wir uns aufs Sofa.

,,Was meintest du mit dass er ihr am ehesten helfen kann?"

,,Ihr wollt wirklich wissen was sie hat?"

,,Ja wollen wir."

,,Nun gut. Also ihr Vater starb vor einigen Jahren und seitdem ist ihre Mitter der Alkoholsucht verfallen. Sie hat mir zwar nicht gesagt wer das war, aber nachdem was sie mir über ihre Mutter gesagt hat bin ich mir ziemlich sicher dass ihre Mutter sie so zugerichtet hat."

,,Was?!"

Die beiden Jungs schauen mich fassungslos an.

,,Aber das ist nicht alles. Die Mutter lässt sie fast verhungern. Gestern hatte sie mir erzählt, das sie meistens nur einmal am Tag ein Brot zu essen bekommt."

Nachdem ich ihr alles bis auf's kleinste Detail von unserem Treffen in der Schule gestern erzählt habe, gehe ich mit ihnen in das Wohnzimmer, wo wir Flo sitzen sehen, der Joana im Arm hält, die anscheinend eingeschlafen ist und im Schlaf weint. Er schaut genauso geschockt wie die anderen beiden.

,,Sie hat dir erzählt was passiert ist oder? Ich habe den anderen beiden gesagt was ich weiß."

Er nickt nur stumm.

,,Also eins steht fest, sie kann nicht zurück zu ihrer Mutter. Das kann so nicht weiter gehen."

,,Ich werde mit ihr reden. Ist es ok wenn sie heute hier übernachtet."

Ich gucke Steve bittend an.

,,Klar, in dem Zustand lasse ich sie doch nicht wieder zu ihrer Mutter."

Verstoßen (SpaceFrogs ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt