4. Kapitel: Im Heilungssaal

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Eara erwachte. Sie fand sich in einem großen Raum wieder, in dem Betten und Regale standen. Neben ihrem Bett saß eine blonde Frau, die sie freundlich ansah, offensichtlich glücklich, dass das Mädchen aufgewacht war. Sie musste blinzeln. Wo bin ich hier? Was ist passiert? Die Frau neben ihr meinte: ,,Du fragst dich, wo du bist, nicht? Das hier ist der Heilungssaal.'', als könne sie Gedanken lesen. ,,Warum bin ich hier?'', fragte sie und merkte, wie rau und heiser ihre Stimme war. ,,Weißt du es nicht mehr? Du wurdest ohnmächtig.'' Da fiel es Eara wieder ein. Sie blickte noch einmal schnell an sich herunter, um zu überprüfen, ob ihr Körper auch wirklich menschlich war. ,,Ich...ich war ein Kaninchen...in einem Erdbau...was...'' Lächelnd erklärte ihr die Frau, die offenbar Krankenschwester war: ,,Ach, die Erinnerungsteilung! Weißt du, du bist wohl etwas besonderes, da du so früh schon diese Verbindung gespürt hast.'' Erinnerungsteilung? Was soll das sein? Wieder wirkte es, als würde die Schwester ihre Gedanken lesen. ,,Erinnerungsteilung ist eine Art Verbindung zwischen dir und deinem Tier. Ihr beide könnt, wenn ihr wollt, dem anderen eine Erinnerung schicken. Das funktioniert nur bei dem Tier, das euer Elementtier ist, also das, das ihr heute kennengelernt habt. Vermutlich fühlte sich der Hase sehr an das heranschmiegen an seine Mutter erinnert, als du ihn auf den Arm nahmst, und dachte gar nicht darüber nach, als er dir die Erinnerung schickte.''
Darüber musste Eara erst eine Weile nachdenken. Sie hatte erfahren, dass sie sozusagen eine geistige Verbindung zu diesem Tier hatte und das alles nur Einbildung gewesen war.
Da erspähte sie am Ende des Saals ein Stückchen feuerrote Haare. ,,Fire!'', entfuhr es ihr. Fire trat erleichtert und zugleich verlegen ein. ,,Ich habe mir Sorgen um dich gemacht, da wollte ich nachsehen, ob du schon wach bist.'' Eara erschrak. Wie lange sie wohl geschlafen habe? Sie dachte an die ganzen Filme, in denen Leute aufwachten und erfuhren, dass sie tagelang geschlafen hatten. Sie wandte sich an die Krankenschwester. ,,Wie lange lag ich denn hier?'' ,,Ach, bloß ein paar Stunden, keine Sorge! Ich schätze, du bist definitiv fit genug, um mit ihr'' Sie  nickte in Richtung Fire, ,,nach draußen zu gehen.'' Glücklich und erleichtert stand sie auf und ging mit dem anderen Mädchen zum Ausgang.

,,Ich war ein bisschen besorgt'', meinte die Rothaarige, und Eara konnte nicht zuordnen, ob sie dabei verlegen, nett oder sarkastisch klang. ,,Wirklich?'', fragte sie deshalb schüchtern, da sie nicht damit gerechnet hatte, dass sie jetzt schon beachtet wurde. Normalerweise war sie eher uninteressant für andere, und meistens gefiel ihr das so. Sie war es mittlerweile so gewohnt. ,,Natürlich! Weißt du, auf der Wiese, da warst du auf Einmal mit dem Blick sozusagen woanders. Aber es hat dir wohl nicht gefallen...Du wirktest erschrocken und angespannt. Und dann bist du umgefallen.'' Mitfühlend sah die Braunhaarige ihre Mitschülerin an. Wäre sie Fire gewesen, hätte sie auch Angst gehabt. Erst jetzt fiel ihr auch die Schlange um ihren Hals auf und sie dachte erschrocken an ihr Kaninchen. Wo war es? ,,Was ist mit dem Hasen passiert, als ich in Ohnmacht gefallen war? Wo ist er jetzt?'' ,,Der wartet in deinem Haus auf dich. Weißt du was? Ich begleite dich.'' Jetzt klang sie wieder leise und befangen. ,,Dann bin ich noch eine Weile nicht allein...''       Eara sah sie überrascht an. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass die nette, offene Fire niemanden zum reden hatte. Das würde allerdings erklären, warum sie so sehr an ihrer möglicherweise neuen Freundin hing.  

......................................................................  Das war's dann mit dem neuen Kapitel, ich hoffe, euch gefällt das Buch noch. Viel Spaß beim Weiterlesen! 

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