Kapitel 3

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Skeptisch schaute ich auf die große Überschrift die Maya grinsend in ihren Laptop eintippte:

So wird Lacey aus der Menge heraus stechen um an Jason heranzukommen:

1. Ein sexy Outfit tragen bei dem er sie auf der Stelle vernaschen will und nicht aus den Augen lassen kann.

2. Ein persönliches Geschenk überreichen, mit dem sie ihm in Erinnerung bleibt.

3. Auf der Aftershowparty mit ihm tanzen.

4. Zufällig in seinem Lieblings Restaurant auftauchen, von dem wir wissen, dass er es besucht sobald er in Köln ist.

5. Zufällig in seiner Hotelbar auftauchen.

Da also stand es, schwarz auf weiß. Das würde mein erbärmlicher Versuch sein dem Mann den Kopf zu verdrehen, der meinen schon längst verdreht hatte. Mir wurde schon ganz schlecht, wenn ich nur daran dachte... Mit ihm tanzen... Wie um alles in der Welt sollte ich tanzen, wenn ich schon allein beim Gedanke daran fast umkippte. Ich war mir jetzt schon sicher, dass mich in diesem Fall meine Beine im Stich ließen und ich direkt vor ihm dem Boden einen Besuch abstatte. Maya die meine Gedanken wohl erraten hatte sagte: „mach dir keinen Kopf, mit ein wenig Alkohol wirst du wie eine Elfe durch den Raum schweben". „Haha der war gut, ich und schweben. Aber ohne hoch Prozentigen Beistand werde ich mich wohl kaum an ihn ran trauen". „Vertrau mir, sobald er dich einmal realisiert hat, wird er dich so schnell nicht wieder vergessen". „Hoffentlich" sagte ich seufzend, „ich frage mich wie es sich wohl anfühlt, wenn er mich nicht wieder erkennt. Wahrscheinlich zerbricht meine kleine Blase in der ich lebe in tausend Einzelteile". „Warum kannst du eigentlich immer nur an das Negative denken? Frag dich lieber mal wie es sich anfühlt, wenn er dich auf der Tanzfläche in seine starken Arme zieht, weil er dich erkennt". Unwillkürlich musste ich lächeln, „du hast ja recht, ich will mich nur nicht zu sehr verrennen. Am Ende ist die Enttäuschung mehr als ich ertragen kann". „Ab jetzt ignoriere ich dich einfach, wenn du wiedermal was negatives sagst. Atme durch, warte ab und lass dich überraschen. Es kommt eh immer anders als man denkt, du kannst es nicht planen". „Wo du recht hast, hast du recht, also ab jetzt nur noch Wolke 7 talk". Zufrieden mit sich und der Welt, weil sie schon wieder recht bekommen hatte, klappte Maya ihren Laptop zu. „Ich muss los, meine Hausarbeit wartet. Wir sehen uns morgen für die Uni. Grübel nicht zu lange und sei pünktlich, ich hol dich um acht Uhr ab". „Du scheinst ja eins mit dieser Uhrzeit zu sein", sagte ich lachend. Sie schaute mich streng an und ich fügte augenrollend hinzu, „ja ja ich werde pünktlich sein Chef". Ich schaute ihr nach wie sie in den Sonnenaufgang lief, ihr braunes Lockiges Haar strahlte richtig im Abendrot. Ihr Gang wirkte selbstsicher, wenn sie lief sah es aus als wäre ihr kompletter Körper eine Welle. Manchmal wünschte ich mir eine gehörige Portion von ihrem Selbstbewusstsein. Ihr war es egal was andere dachten, das liebte ich so an ihr. Wenn wir zusammen waren fühlte ich mich stärker, als wären wir mit einem unsichtbaren Seil verknotet. Langsam lief ich nach Hause und dachte dabei, dass mein Körper beim gehen sicher nicht wie eine tolle Welle aussah. Sobald ich diesen Gedanken auch nur annähernd zu Ende gedacht hatte, hörte ich schon Mayas Stimme in meinem Kopf und hatte ihren tadelnden Blick vor Augen. Kopfschüttelnd und lächelnd lief ich die Treppe zu meiner Wohnung hinauf. Als ich die Türe aufschloss, fiel plötzlich alle Anspannung von mir. Erst jetzt merkte ich, wie anstrengend gestern und heute war. Ich atmete tief durch, lies meine Handtasche auf den Boden neben mein Bett gleiten und ging auf meinen kleinen Balkon. Meine Wohnung lag direkt am Rhein, ich hatte Aussicht auf die Brücke und den Dom. Ich schloss meine Augen und spürte für einen Moment nur noch mich und die letzten Sonnenstrahlen. Dieser Augenblick gehörte nur mir, ich kam zur Ruhe wie seit Stunden nicht mehr. Ich merkte wie erschöpft ich war und legte mich auf mein Bett. Während ich beobachtete wie die Sonne den Rhein anstrahle und langsam hinterm Horizont verschwand, lies ich noch einmal die letzten Stunden Revue passieren. Was bloß sollte ich Jason schenken? Ich brauchte etwas was ihm in Erinnerung blieb. Während ich darüber nachdachte fielen mir die Augen zu, ich konnte nicht mehr gegen die Müdigkeit ankämpfen. Sollte sich doch mein zukünftiges Ich mit dieser Frage auseinandersetzen. Ich glitt in einen unruhigen Schlaf und träumte wirres Zeug von der Premiere. Kleider die nicht passten, Make-up was schrecklich aussah. Eintrittskarten die plötzlich doch nicht funktionierten, Jason der total abgehoben und unhöflich war. Es war von allem was dabei und es war alles andere als schön. Schweißgebadet schreckte ich aus meinem Schlaf hoch, um mich herum war es stockdunkel. Mein Puls raste und während ich mit den Augen nach der Uhrzeit suchte, versuchte ich mich zu beruhigen. Es war ein Uhr morgens, das verriet mir mein Wecker, nachdem meine Augen ihr Ziel endlich gefunden hatten. Stöhnend legte ich mich wieder hin und starrte an die dunkle Decke. Das fing ja schonmal gut an, wie sollte es erst in der Nacht vor der Premiere werden?

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⏰ Letzte Aktualisierung: Sep 03, 2019 ⏰

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