Was Todesser in ihrer Freizeit tun...

Bellatrix

Dunkler Zauberer erhebt sich
Wie das Zaubereiministerium gestern Mittag bekannt gab, sammelt ein gewisser dunkler Magier, der sich selbst "Lord Voldemort" nennt, immer mehr Anhänger um sich.
Es handelt sich dabei hauptsächlich um reinblütige Zauberer, die die gleichen, muggelverachtenden Ansichten vertreten wie er.
Inzwischen stuft die Abteilung für magische Strafverfolgung diese Gruppierung als "gefährlich" ein.
Falls sie Informationen über Anhänger oder Aktivitäten haben, wenden Sie sich bitte umgehend an die Aurorenzentrale.

Bellatrix Black ließ den Tagesproheten auf den Tisch fallen.
Warum verfolgte das Ministerium Zauberer mit anderen, eher altmodischen Ansichten, wenn es sich selbst als so tolerant ausgab?
Ihre Schwestern stritten sich gerade über Julius Madison, irgendeinen gerade angesagten Sänger in der Zaubererwelt, den Andromeda total bescheuert fand und den Narcissa vergötterte.
Bellatrix hielt sich schon lange aus solchen unnötigen Diskussionen heraus, denn seit sie vor einigen Wochen ihren Hogwartsabschluss erfolgreich bestanden hatte, wollte sie sich erwachsener benehmen.
"Bella", unterbrach Mr. Black die Unterhaltung seiner Töchter, und sein Tonfall klang etwas erfreut.
"George Goyle hat um deine Hand angehalten!"
Bella spuckte ihren Tee direkt wieder in ihre Tasse.
"Bitte Wer? Du willst mich an Goyle verheiraten?"
"Bellatrix, er ist reinblütig, er ist reich und er hat ein großes Landhaus am Meer. Was willst du denn noch?", mischte sich Druella Black ein.
"Hast du ihn überhaupt mal gesehen? Er ist dumm, hässlich und fett!"
Andromeda kicherte, doch mit einem Blick von Cygnus wurde sie zum Schweigen gebracht.
"Und er ist noch arroganter als Lucius Malfoy!", fügte Bella hinzu, auch wenn sie deutlich übertrieb, denn niemand konnte noch arroganter und herablassender als Lucius Malfoy sein.
"Aber Lucius ist nicht-", setzte Narcissa an, doch Bella unterbrach sie.
"Niemand interessiert sich für Malfoy!"
"Doch ich!", quiekte Narcissa, aber niemand beachtete sie.
"Ich heirate lieber Rodolphus Lestrange als diesen Versager!"
Sofort schlug Bella sich ihre Hand vor den Mund. Verdammt. Jetzt hatte sie etwas ganz falsches gesagt.
"Ha! Ich wusste, dass da was läuft!", flüsterte Andromeda.
"Nein da lief nie was! Nur weil er mir hinterher läuft wie ein anhänglicher Schoßhund, heißt das noch lange nicht, das da was läuft!"
Bella hatte nicht gemerkt, wie laut sie geworden war.
Druella wechselte Blicke mit Cygnus.
"Was willst du dann? Ein Schlammblut heiraten? Oder wie Queen Elizabeth nie heiraten?", fragte Druella.
Natürlich war es schon immer klar gewesen, dass Bella irgendwann einmal einen reinblütigen Zauberer heiraten würde, doch dass es so kurz nach ihrem Abschluss war, hatte sie nicht gedacht.
"Ich möchte nur einfach mit dem Mann zusammen sein, den ich liebe!"
"Und wen liebst du?"
Bella antwortete nicht.
"Schau, Rodolphus hat Geld, ein Herrenhaus, eine Stadtwohnung in Paris und er sieht auch halbwegs gut aus", sagte Druella triumphierend.
"Und er mag dich", fügte Narcissa hinzu.
Cygnus rief nach Blinky, dem Hauselfen der Familie, der ihm sofort Papier und einen Füller brachte, damit er Mr. Lestrange schreiben konnte. Bella wusste, dass dieser das Angebot der reichen Familie Black nicht ablehnen konnte.
Sie stand auf und verließ so schnell wie nur möglich das Zimmer.
Am liebsten hätte sie losgeheult, doch das zeigte Schwäche und deshalb wollte sie das nicht.
Also lief sie aus dem Anwesen und disapparierte.

Evan Rosier war Bellas Lieblibgscousin.
Er war nicht so jung wie Regulus und kein Blutsverräter wie Sirius.
Zusammen waren sie unschlagbar im Duellierclub gewesen und es hatte sicher nicht nur damit zutun gehabt, dass sie nur schwache Gegner wie Arthur Weasley hatten.
Die Rosiers lebten in einem prunkvollen, kleinen Schloss in Sussex an einem See und da Bellas Tante und Onkel bei ihrer Großmutter Vinda in Frankreich waren, konnten Evan und sie ungestört reden.
"Aber Lestrange ist besser als Goyle", versuchte Evan sie zu beruhigen.
"Aber ich kann ihn nicht Lieben!"
"Doch, das kannst du sicher irgendwann."
"Evan, ich will im Ministerium arbeiten. Ich will einen reinblütigen Mann haben, den ich liebe."
"Im Ministerium? Es gehen Gerüchte um, dass sie für ein besseres Gleichgewicht in nächster Zeit nur muggelstämmige oder Halbblüter nehmen. Das kosiert schon lange in unseren Kreisen."
"Was?"
Bella war schockiert. Sie hatte damit gerechnet, wegen ihrer Familie nicht im Ministerium anfangen zu können, doch wegen einem dummen Gleichgewicht?
"Aber ich habe eine Idee."
Bellatrix horchte auf.
"Es gibt etwas besseres als das Ministerium."
Er zog den linken Ärmel seines Umgangs hoch und zeigte ihr ein Tatoo, das dort eingebrannt war: Ein Totenkopf mit einer Schlange.
"Der dunkle Lord sucht immer begabte neue Mitglieder. Ich glaube, er wird gefallen an dir finden."