Der Mond leuchtet oben am Himmel. Er sieht schön aus. So, wie eine weiße Sonne. Schon oft habe ich mir vorgestellt auf dem Mond zu leben. Wäre bestimmt lustig. So genau habe ich nie darüber nachgedacht, aber jetzt, erscheint es mir so simpel. Einfach fallen lassen und zum Mond hinauf schweben. Der Mond hat für mich eine so gewaltige Anziehungskraft wie die Erde auf den Menschen. Das letzte was ich sehen möchte ist der wunderschöne kreisrunde Mond am Himmel, wenn ich zu Boden falle. Zu oft wurde ich in letzter Sekunde davon abgehalten zu meinem Mond zu fliegen.
Aber heute, heute wird mich niemand hindern können. Ich sehe auf meine Hände. Die rote Flüssigkeit, welche drauf gelaufen ist, ist schon fast komplett getrocknet. Warum hatte Sie mich davon auch abhalten wollen. Sie hätte mich einfach in Ruhe lassen sollen. Vergessen sollen. Nun ist es für uns beide zu Spät. Zu Spät etwas zu ändern. Der Fehler war nicht rückgängig zu machen. Niemals.
Der Mond leuchtet oben am Himmel.
Ich sehe ihn an. Ich gehe einen Schritt nach vorne. Ich falle. Das Gefühl ist atemberaubend. Nur noch wenige Sekunden. Ich lande. Ich spüre nichts mehr, dann sehe ich nichts mehr.Das letzte was ich sah war der wunderschöne Mond.
DU LIEST GERADE
Der letzte Blick zum Mond
PoesíaEin Abschiedsbrief der besonderen Art. Dieser Abschiedsbrief kann, muss aber nicht, mit Kaito Kid in Verbindung gebracht werden. Foto: panthermedia.net/bazil