Kapitel 2

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Wir spielten noch ein paar weitere Runden- diesmal ohne irgendwelche Zwischenfälle, bis Coray, der oberste Sternenkrieger meines Vaters auf uns zu kam. „Eure Hoheiten, der König erwartet euch in einer halben Stunde beim Essen." Mit hochgezogener Augenbraue betrachtete er unsere schmutzigen Kleider. Ich musste ein leises Schmunzeln unterdrücken. „Wir werden da sein, vielen Dank."

Also betrat ich den mächtigen Palast und ging die langen, dunklen Flure entlang bis zu meinem Zimmer, wo Lauren auf mich wartete. Lauren war meine Zofe, aber für mich war sie viel mehr als das. Sie war wie eine Freundin die mich immer verstand.
„Prinzessin", begrüßte sie mich mit einem zarten Lächeln, doch auch ihre grauen Augen glitten an meiner Kleidung entlang. Ich trug eine enge schwarze Hose, in die ein kleines Loch gerissen war, als ich an einer Dorne beim Rosenstrauch hängen geblieben war, die Hosenbeine waren übersäht mit großen und kleinen Flecken. Ich wollte erst recht nicht wissen wie mein Hintern aussah...
Meine blaue weitfallende Bluse sah nicht besser aus. Mit offenem Mund blickte sie mir ins Gesicht. Ich wollte mich gerade verteidigen und alles auf Jason schieben, als sie laut zu lachen anfing. „Was haben sie denn schon wieder gemacht?" „Ähm..." „Die Hose können wir wegwerfen und das Oberteil kommt in die Reinigung."

Nachdem ich ein Bad genommen hatte und ein zartrosanes Samtkleid übergestreift hatte, flocht Lauren meine fast schon schwarzen Haare.
„Prinzessin, freuen sie sich denn auf morgen?", fragte sie mich, mit dieser unglaublich freundlichen Art.
„Morgen?" Ich musste überlegen.
Was genau war morgen? Mit großen Augen sah sie mich an.
„Sie machen Witze, nicht wahr?"
„Um ehrlich zu sein, nicht."
„Morgen ist ihr 16.Geburtstag."

In meinen Gedanken zählte ich die Tage nach.
Morgen war mein Geburtstag.
Ich blickte Lauren durch den Spiegel an. Ein Lächeln umspielte ihre Lippen.
„Oh mein Gott stimmt! Ich habe es total vergessen!" Die letzten Wochen waren unglaublich anstrengend und stressig gewesen. Ich hatte viel gelernt, um die Prüfungen zu bestehen, um einmal Thronfolgerin werden zu können.
Thronfolgerin.
Klang dieses Wort nicht komisch?

Sonst hatte ich mich immer riesig auf meinen Geburtstag gefreut, aber dieses Jahr war ich einfach nicht in der Stimmung dafür.
„Werden viele Leute kommen?" und da kam sie wieder. Diese Angst vor so manchen Verwandten. Die Angst, sie würden mich nicht gut genug finden, um eine zukünftige Herrscherin zu sein.
Versager, erklang es erneut in meinem Kopf. Ich hörte Laurens Antwort nicht mehr richtig. Mein Atem wurde schneller.
„Die Leute werden sie mögen, glauben sie mir.", meinte Lauren. Sie wusste über meine Ängste Bescheid.
„Aber jetzt müssen sie zum Essen mit ihrem Vater."

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So, das war jetzt der 2. Teil meiner Geschichte.🤗
Ich hoffe so sehr das sie euch gefällt...💕
Macht mich gerne aufmerksam auf Rechtschreibfehler 😋

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